Hitzepickel bei Babys richtig erkennen und behandeln

Hitzepickel bei Babys sind meist harmlos. Die juckenden Hautausschläge sind nicht selten, denn die Haut von Babys ist sehr empfindlich. Was Sie jetzt gegen die kleinen Hitzepickel machen können, verraten wir hier.

Nahaufnahme eines Hitzeausschlags auf der Wange eines Säuglings© iStock/Henadzi Pechan
Hitzepickel bei Babys sind eine Reaktion der empfindlichen Haut auf Wärme und Schweiß.

Behandlung der Hitzepickel bei Babys

Hitzepickel sind bei Säuglingen, Babys und Kleinkindern gar keine Seltenheit. Ihre Haut ist sehr empfindlich und Schweißdrüsen und die haarfeinen Kanäle, durch die der Schweiß an die Hautoberfläche geleitet wird, noch nicht vollständig ausgebildet. Bei großer Wärme staut sich dann Schweiß in den Drüsengängen, es kommt zu wässrigen, kleinen Bläschen auf der Haut und einem juckendem, geröteten Ausschlag: Hitzepickel.

Leidet Ihr Baby an Hitzepickeln, ist die erste Maßnahme: Kühlen! Der kleine Patient benötigt jetzt angenehme Kühle, also raus aus der Wärme und rein in einen angenehm temperierten Raum. Achten Sie darauf, dass kein Zug vorhanden ist. Auch mit Eis sollten Sie niemals kühlen. Viel besser ist:

  • Ein angenehm lauwarmes Bad wirkt Wunder gegen die Hitzepickel beim Baby und den Hautausschlag. Trocknen Sie nach dem Baden Ihr Kleinkind nicht ab, ein leichtes Abtupfen reicht.
  • Halten Sie einen Waschlappen unter kühles Wasser und tupfen Sie damit Ihr Kind ab. Vorsicht: Das Wasser sollte angenehm kühl und nicht zu kalt sein.

Sie sollten unbedingt darauf achten, dass Ihr Baby die Hitzepickel nicht aufkratzt. Durch Kratzen können Keime eindringen und Entzündungen verursachen. 

Salben und Cremes gegen Hitzepickel bei Babys

Natürlich können die den Hitzeausschlag auch mit Salben und Cremes behandeln. Verwenden Sie aber nur Cremes und Salben, die speziell für Babys formuliert wurden

Meiden Sie Cremes mit einem besonders hohen Feuchtigkeitsgehalt und Wundsalben, da diese die Poren verstopfen und den Ausschlag noch verschlimmern können.

Zinksalbe oder Pflegecremes für Babyhaut kann auf die betroffenen Stellen dünn aufgetragen werden, um eine schnelle Heilung zu fördern.

Muttermilch hilft gegen Hitzepickel beim Baby

Wenn Sie Ihr Kind stillen, können Sie ein bisschen Muttermilch auf die betroffenen Stellen geben. Muttermilch ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und wichtigen Fetten, die die Wundheilung Ihres Babys unterstützen. Muttermilch ist das wohl natürlichste Hausmittel gegen Hitzepickel bei Babys.

Symptome von Hitzepickeln bei Babys

Erkennbar sind Hitzepickel durch einen roten, pickligen Ausschlag auf der Haut. Ist dieser durch vermehrtes Schwitzen bei starker Hitze entstanden und juckt außerdem extrem, ist medizinisch die Rede von Miliaria

Unter Hitzeausschlag und Schweißausschlag ist der Ausschlag ebenfalls bekannt. Insbesondere Babys und Kleinkinder leiden unter dem Hautausschlag, der Grund dafür ist oftmals die zu warme und luftdichte Kleidung.

Gibt es verschiedene Arten von Hitzepickeln bei Babys?

Je nachdem, an welcher Stelle die Schweißdrüsen verstopft sind, entstehen mitunter andersartige Ausschläge. Ärzte und Ärztinnen unterscheiden daher verschiedene Arten Hitzepickel, die auch bei Babys auftreten können.

Miliaria crystallina

Dies ist die mildeste Form von Hitzepickeln und tritt als kleine, klare Bläschen auf der Haut auf. Diese Bläschen platzen oft von selbst und hinterlassen keine Narben oder Hautirritationen.

Miliaria rubra

Diese Art von Hitzepickeln tritt als rote, juckende Beulen auf der Haut auf. Sie können sich entzündet anfühlen und manchmal mit kleinen Bläschen oder Pusteln gefüllt sein. Miliaria rubra kann unangenehm sein, aber normalerweise verschwinden die Symptome, wenn die Haut abkühlt.

Miliaria profunda

Diese Art von Hitzepickeln tritt tiefer in der Haut auf und kann als feste, fleischfarbene Beulen erscheinen. Miliaria profunda kann länger anhalten als andere Arten von Hitzepickeln und kann mit Juckreiz und Brennen einhergehen.

Hitzepickel beim Baby vorbeugen

Mit einigen Maßnahmen können Sie der Entstehung von Hitzepickeln vorbeugen. Dabei geht es vor allem um eine gute Wärmeregulation, die Wahl der richtigen Kleidung und bestmöglichem Sonnenschutz.

  • Fühlen Sie öfter im Nacken Ihres Kindes nach der Temperatur, diese sollte unbedingt im Auge behalten werden.
  • Die Beikost sollte im Sommer leichter und kühler als sonst sein.
  • Achten Sie, je nach Hitze, unbedingt auf die Kleidung. Bei starker Hitze ist immer helle Kleidung aus Baumwolle gegenüber synthetischen Materialien zu empfehlen.
  • Babys haben oft nur wenige Haare, die sie vor der Sonne schützen. Setzen Sie Ihrem Kind daher eine Kopfbedeckung wie einen Hut oder ein Käppi auf, um die Wärmestrahlen abzuhalten, die einen Sonnenstich verursachen können.
  • Meiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, damit Ihr Kind nicht unnötig schwitzt. Denken Sie dennoch immer an eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor. Ein Sonnenschutz für den Kinderwagen oder das Auto sind ebenfalls sinnvoll.
  • Bei enormer Hitze sollten Sie die mittlere Tageshälfte meiden, um mit Ihrem Kleinkind nach draußen zu gehen. Gehen Sie lieber morgens oder abends, wenn es noch einigermaßen kühl ist.
  • Babypuder und andere Pflegemittel sollten nur in Maßen an sehr heißen Tagen benutzt werden, da diese Produkte die Poren zusätzlich verstopfen können.

Ist meinem Baby zu warm? So erkennen Sie Überwärmung

Weitere Hinweise, an denen Sie erkennen können, dass Ihrem Baby zu warm ist, sind ein geröteter Kopf, rote Ohren, Schweiß im Nacken und unruhiges Verhalten wie Schreien. 

Hitzepickel bei Baby: Wann zum Arzt?

Verschwindet der Ausschlag nicht innerhalb von drei Tagen, kommt noch Fieber hinzu oder schmerzen die Pusteln stark, kontaktieren Sie den Kinderarzt. Möglicherweise liegt eine andere Hauterkrankung wie Röteln, Windpocken oder Scharlach vor, die abgeklärt werden muss.