Im Sommer lieben wir Beeren und das mit gutem Grund, schließlich schmecken die kleinen Superfoods nicht nur lecker, sondern versorgen uns gleichzeitig mit wichtigen Nährstoffen wie Vitamin C, Magnesium oder Eisen. Da viele der Pflanzen auch mal am Wegesrand wachsen, kann das Beerensammeln im Sommer Spaß machen. Allerdings sind nicht alle Beeren, die essbar aussehen, ungefährlich – ganz im Gegenteil ist der Verzehr einiger Sorten sogar gefährlich. Wir erklären, von welchen drei Beeren-Arten Sie sich fernhalten sollten.
Giftige Beeren in Deutschland: 4 Sorten sollten Sie kennen
1. Tollkirsche
Zu den giftigsten Beeren hierzulande zählt die Tollkirsche (Atropa belladonna), die auch als Schwarze Tollkirsche oder Waldnachtschatten bezeichnet wird. Das Gefährliche an der Pflanze: Die schwarz glänzenden Beeren erinnern nicht nur optisch an Kirschen, sondern schmecken auch süßlich. Besonders für Kinder könnte es da verlockend sein, die giftigen Tollkirschen zu essen. Die Früchte sowie alle anderen Bestandteile der Pflanze enthalten stark giftige Alkaloide. Diese können nach dem Verzehr Beschwerden wie
- körperliche Unruhe
- euphorische Zustände
- starke Verwirrtheit
- Krämpfe
- Tobsuchtsanfälle
- Lähmungen oder
- einen narkoseähnlichen Schlaf mit Atemlähmung
hervorrufen. Bei Kindern kann bereits der Verzehr von drei bis vier Tollkirschen tödlich wirken. Bei Erwachsenen können rund zehn bis zwölf der Beeren zum Tod führen. Eine Vergiftung ist auch an stark vergrößerten Pupillen erkennbar.
2. Liguster Beeren
Ein ähnliches Aussehen weisen die Beeren des Gewöhnlichen oder Gemeinen Liguster (Ligustrum vulgare) auf: Bei den Früchten der Pflanze handelt es sich um kugelförmige, schwarz glänzende beerenartige Steinfrüchte. Anders als bei der Tollkirsche sind nach dem Verzehr jedoch keine lebensgefährlichen Folgen zu erwarten. Trotzdem sollten Kinder und Haustiere nicht in Kontakt mit den Beeren oder anderen Pflanzenbestandteilen geraten. Ein Verzehr kann folgende Symptome hervorrufen:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
- Gliederschmerzen
- Kopfschmerzen
Schon der Hautkontakt mit der Pflanze kann Hautirritationen hervorrufen, die auch als Liguster-Ekzem bezeichnet werden.
3. Rote Heckenkirsche
Anders als der Name vielleicht vermuten lässt, sind die Früchte der Heckenkirsche (Lonicera xylosteum) nicht genießbar, sondern viel mehr giftig. Der Grund ist der in den roten Beeren enthaltene Bitterstoff Xylostein. Dieser kann Vergiftungserscheinungen wie
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Übelkeit
- Erbrechen
- Schwitzen
- beschleunigter Puls sowie eine
- Gesichtsrötung
hervorrufen. In großen Mengen kann der Verzehr der Beeren sogar Herz-Kreislauf-Störungen, Fieber sowie Krampfanfälle verursachen. In Gärten, in denen sich Kinder oder Haustiere aufhalten, sollte die beliebte Heckenpflanze daher nicht gepflanzt werden.
4. Eibe
Die Eibe wird nicht umsonst "Baum des Todes" genannt, denn fast alle Teile des heimischen Nadelbaums sind giftig – unter anderem seine leuchtend roten Beeren. Genauer gesagt ist das Fruchtfleisch theoretisch genießbar, die Samen enthalten jedoch ein gefährliches Taxin. Sowohl bei Tieren als auch bei Menschen können nach dem Verzehr der giftigen Beeren starke Vergiftungserscheinungen auftreten. Dazu zählen:
- rot gefärbte Lippen
- trockener Mund
- geweitete Pupillen
- Übelkeit
- Kopfschmerzen
- Blässe
- Hautreizungen sowie
- Herz-Kreislauf-Probleme.
Eine Vergiftung kann Krampfanfälle hervorrufen und bis zum Tod führen. Außerdem sind schwere Leber- und Nierenschäden eine häufige Folge. Besonders Menschen mit Kindern oder Haustieren wie Hund und Katze sollten daher auf Eiben in ihrem Garten verzichten.
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