Unterleibsschmerzen ohne Periode: Die 10 häufigsten Gründe

Jede Frau kennt sie und viele fürchten sie: Unterleibsschmerzen während der Periode. Aber woran liegt es, wenn Sie Unterleibsschmerzen ohne Periode haben? Wir erklären, welche weiteren Ursachen es für Krämpfe im Unterleib gibt und wann ein Grund zur Sorge besteht. 

Frau liegt mit Wärmflasche auf dem Bauch auf dem Sofa© iStock/PeopleImages
Ist es ein Grund zur Sorge, wenn ich Unterleibsschmerzen ohne Periode habe?

Viele Frauen haben während ihrer Menstruation mit Beschwerden zu kämpfen – allen voran mit krampfartigen Unterleibsschmerzen, die bei jeder Frau unterschiedlich stark auftreten können. Die Schmerzen werden dadurch ausgelöst, dass sich die Gebärmutterschleimhaut von der Gebärmutter löst und diese sich krampfartig zusammenzieht. Doch was bedeutet es, wenn Sie Unterleibsschmerzen haben, aber keine Periode?

Unterleibsschmerzen ohne Periode: Alarmzeichen oder harmlose Beschwerden?

Auch außerhalb der Menstruation können Unterleibsschmerzen auftreten. Kommt es zu Krämpfen und Schmerzen, bekommen wir erst einmal einen Schreck. Doch verschiedene Ursachen können die Beschwerden auslösen und nicht alle sind bedenklich. Zu den möglichen Ursachen gehören:

1. Schwangerschaft

Wenn Sie schwanger sind, kann sich das unter anderem durch ein Ziehen im Unterleib oder sogar durch Menstruationsschmerzen bemerkbar machen. Wenn Sie ungeschützten Geschlechtsverkehr hatten und Unterleibsschmerzen, aber keine Periode haben, könnte das ein Anzeichen für eine Schwangerschaft sein.

2. Myome

Auch Myome in der Gebärmutter können die Beschwerden auslösen. Die gutartigen Geschwüre treten meist bei Frauen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf und können Beschwerden wie Unterleibsschmerzen verursachen.

3. Eierstockzysten

Zysten im Eierstock entstehen oft hormonell bedingt. Wenn Sie auf das umliegende Gewebe drücken, können Sie neben Rückschmerzen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auch ein Ziehen oder Krämpfe im Unterleib verursachen.

4. Endometriose

Bei Endometriose handelt es sich um eine Erkrankung, bei der sich Gebärmutterschleimhaut-ähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter ansiedelt. Die chronische Unterleibserkrankung geht mit Symptomen wie einer extrem schmerzhaften Regelblutung einer. Aber auch außerhalb der Menstruation kann es zu Schmerzen kommen.

5. Eileiterschwangerschaft

Ebenso kann eine Eileiterschwangerschaft die Ursache für die Beschwerden sein. Von einer Eileiterschwangerschaft spricht man, wenn sich die Eizelle im Eileiter anstatt im Uterus eingenistet hat. Häufig endet diese Schwangerschaft von alleine, in manchen Fällen ist ein operativer Eingriff notwendig.

6. Entzündung

Eine Entzündung der Eierstöcke oder der Eileiter, die durch Bakterien verursacht wird, kann zu Beschwerden wie Unterleibsschmerzen führen. Die Entzündung sollte mit einem Antibiotikum behandelt werden, da sie sonst chronisch werden kann.

7. Reizdarm

Nicht immer müssen Unterleibsschmerzen genitale Ursachen haben – auch Magen-Darm-Probleme können die Beschwerden auslösen. Beispielsweise kann das Reizdarmsyndrom (RDS) für Schmerzen im Unterbauch verantwortlich sein. Es handelt sich dabei um eine Funktionsstörung des Darms, die sich durch Bauchschmerzen (die mitunter auch als Unterleibsschmerzen wahrgenommen werden), Blähungen, Durchfall oder Verstopfung äußert.

8. Blasenentzündung

Wer zusätzlich zu Unterleibsschmerzen auch Schmerzen oder ein Brennen beim Wasserlassen verspürt und das Gefühl häufigen Harndrangs, der könnte eine Blasenentzündung haben. 

9. Absetzen der Pille

Da die Pille PMS-Beschwerden lindert, treten diese nach dem Absetzen wieder auf – so können Sie wenige Tage bis zwei Wochen vor dem Einsetzen Ihrer Regelblutung ein Ziehen im Bauch oder Unterleibskrämpfe bekommen. Wenn Sie nicht mehr die Antibabypille nehmen, kann es einige Wochen bis Monate dauern, bis sich Ihr Hormonhaushalt eingependelt hat. In der Zwischenzeit kann es zu Zyklusstörungen kommen. Das heißt, dass Ihre Periode ganz aussetzen kann, später eintritt oder länger andauert.

10. Tumore

In selteneren Fällen können auch Tumore im Unterleib Schmerzen verursachen. Bei anhaltenden Unterleibsschmerzen, deren Ursache Sie nicht kennen, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, um ernste Gründe ausschließen zu können.

Eisprung als Ursache für Unterleibsschmerzen ohne Periode

Aber auch der Eisprung ist für Unterleibsschmerzen ohne Periode verantwortlich – ein Phänomen, das als Mittelschmerz bekannt ist. Dieser tritt etwa 14 Tage vor Beginn der nächsten Menstruation auf, wenn das Eibläschen (Follikel) im Eierstock platzt und die Eizelle freigibt. Es wird vermutet, dass das Platzen des prallen Follikels den Schmerz verursacht. Der Mittelschmerz wird oft als leichter bis mittelschwerer krampfartiger Schmerz beschrieben, der typischerweise nur ein bis zwei Tage anhält. Die Intensität kann von Monat zu Monat und von Frau zu Frau variieren. In einigen Fällen kann auch der Austritt von Flüssigkeit aus dem Follikel in die freie Beckenhöhle Schmerzen hervorrufen.

Gibt es Risikofaktoren, die Unterleibsschmerzen begünstigen?

Genetische Veranlagung spielt eine Rolle, besonders bei Unterleibsschmerzen ohne Periode. Jüngeres Alter und ein niedriger Body-Mass-Index (unter 20) oder starkes Übergewicht können das Risiko ebenfalls erhöhen. Psychische und emotionale Belastungen wie Stress und Ängste sind weitere Faktoren. Auch Lebensstilfaktoren wie Rauchen und Alkoholkonsum können Unterleibsschmerzen ohne Periode begünstigen. Unverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz und Verdauungsprobleme können ebenfalls Beschwerden im Unterleib verursachen.

Unterleibsschmerzen ohne Periode: Wann Sie zum Arzt sollten

Wenn die Schmerzen über mehrere Tage anhalten, sehr stark sind oder immer wiederkehren, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Erst recht, wenn noch weitere Beschwerden wie Fieber, Übelkeit und Erbrechen hinzukommen, Ihre Bauchdecke hart ist und Sie Blut im Stuhl entdecken. 

Wichtig: Nehmen Sie auch regelmäßig Ihre jährliche Vorsorgeuntersuchung bei Ihrem Gynäkologen wahr.