Gesundheit: 6 Gründe für geschwollene Schamlippen

Geschwollene Schamlippen: Diese 6 Gründe stecken dahinter

Körperliche Veränderungen im Genitalbereich sollten immer ernst genommen werden, da diese durch Krankheiten hervorgerufen werden können. Aber was steckt dahinter, wenn die Schamlippen anschwellen? Wir erklären, welche 6 Gründe es für geschwollene Schamlippen gibt.

Geschwollenen Schamlippen können sowohl harmlose als auch weniger harmlose Ursachen zugrunde liegen. Wenn Ihre Schamlippen nach dem Sex angeschwollen sind, ist das in der Regel kein Grund zur Sorge: Bei Erregung wird der Genitalbereich stärker durchblutet, wodurch Vulva und Vagina anschwellen. Hält dieser Zustand auch nach dem Sex länger an, kann die Schwellung auch von einer Reizung durch die Penetration kommen. Dies kommt besonders dann vor, wenn die Vagina beim Sex nicht feucht genug war. Wenn die Beschwerden länger anhalten und weitere Symptome hinzukommen, können jedoch auch ernste Ursachen dahinter stecken.

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Geschwollene Schamlippen: Diese 5 Ursachen gibt es

1. Bartholinitis

Auf beiden Seiten der Scheidenöffnung befinden sich Drüsen, die sogenannten Bartholin-Drüsen. Diese bilden das Sekret, das bei sexueller Erregung die Vagina befeuchtet. Wenn sich eine der beiden Drüsen, meist durch eine Bakterieninfektion, entzündet, schwillt der Ausführungsgang an, wodurch das Drüsensekret nicht mehr abgegeben werden kann und sich deshalb anstaut. Die Bartholinitis macht sich durch eine einseitige, schmerzhafte Schwellung und Rötung bemerkbar, die auch beim Gehen und Sitzen Schmerzen bereiten kann.

2. Allergische Reaktion

Tritt die Schwellung im Bereich der Schamlippen regelmäßig nach dem Geschlechtsverkehr auf, könnte auch eine allergische Reaktion die Ursache sein. Beispielsweise kann eine Allergie gegen Latex, das jeweilige Gleitmittel oder in sehr seltenen Fällen sogar eine Sperma-Allergie die Beschwerden auslösen. Weitere Allergie-typische Symptome sind Jucken, Brennen, Bläschenbildung oder ein Brennen beim Wasserlassen. Wenn Sie vermuten, eine Allergie könnte hinter den Beschwerden stecken, sollten Sie versuchen durch ein Ausschlussverfahren herauszufinden, wogegen Sie genau allergisch sind. Im Zweifelsfall sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

3. Pilzinfektion

Ebenso können geschwollene Schamlippen auf eine Pilzinfektion hinweisen. Fast jede Frau erkrankt mindestens einmal in ihrem Leben an einem Scheidenpilz. Dieser entsteht, wenn das natürliche Gleichgewicht der empfindlichen Scheidenflora durcheinander gebracht wird und Pilze, meist der Hefepilz Candida albicans, Überhand nehmen. Dies geschieht entweder durch eine Ansteckung oder wird durch Faktoren wie Stress, eine ungesunde Ernährung oder ein geschwächtes Immunsystem begünstigt werden. Weitere typische Symptome bei einem Scheidenpilz sind neben der Schwellung auch Jucken, Brennen und ein weißlicher, krümeliger Ausfluss. Aber Vorsicht: Der Ausfluss bei einer Pilzinfektion ist geruchslos – ein fischiger Geruch deutet auf eine bakterielle Scheideninfektion hin, mit der Sie einen Gynäkologen aufsuchen sollten.

4. Geschlechtskrankheiten

Chlamydien, Tripper oder Genitalherpes – verschiedene Geschlechtskrankheiten können sich durch Symptome wie eine Schwellung der Schamlippen bemerkbar machen. Weitere mögliche Symptome sind Jucken, Brennen sowie Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen. Da Geschlechtskrankheiten ernste Folgen wie Unfruchtbarkeit haben können, sollte bei einem Verdacht immer ein Arzt aufgesucht werden. Haben Sie außerdem ausschließlich geschützten Sex, wenn Sie selber Beschwerden haben, um Ihren Partner beim Geschlechtsverkehr nicht mit einer möglichen Erkrankung anzustecken.

5. Falsche Intimhygiene

Besonders im Intimbereich spielt die richtige Hygiene eine entscheidende Rolle, um möglichen Beschwerden vorzubeugen. In Bezug auf die Intimpflege gilt: Weniger ist mehr. Denn wer sich "untenrum" mit aggressiven Duschgels und Seifen wäscht, riskiert, dass die empfindliche Scheidenflora aus dem Gleichgewicht gerät und Erreger leichter eindringen und Infektion hervorrufen können. Als Folge können verschiedene Beschwerden wie geschwollene Schamlippen auftreten. Reinigen Sie Ihren Intimbereich also ausschließlich mit lauwarmem Wasser, wechseln Sie Ihre Unterwäsche täglich und wischen Sie auf Toilette immer von vorne nach hinten ab und keinesfalls andersherum. Wer nicht auf ein Duschgel verzichten möchte, sollte zu einer pH-neutralen Variante greifen, die speziell für den Intimbereich geeignet ist.

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6. Schwangerschaft

Tatsächlich kann auch eine Schwangerschaft dazu führen, dass die Schamlippen anschwellen. Im Laufe der Zeit kann das Gewicht des Babys Druck auf die Blutgefäße der Vulva ausüben, was wiederum zu einer Schwellung führen kann.

Video: Die 6 besten Tipps für die richtige Intimpflege

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