- In Kürze: Der Schwangerschaftsdiabetes
- Was sind die Symptome von Schwangerschaftsdiabetes?
- Kann ich dem Schwangerschaftsdiabetes vorbeugen?
- Warum ist ein Schwangerschaftsdiabetes gefährlich?
- Wann muss ich meine Werte messen?
- Was kann ich gegen Schwangerschaftsdiabetes tun?
- Wie lange hält der Schwangerschaftsdiabetes an?
- Welche Ernährung ist gut bei Schwangerschaftsdiabetes?
In Kürze: Der Schwangerschaftsdiabetes
- Schwangerschaftsdiabetes ist eine Stoffwechselstörung, die erstmals während der Schwangerschaft auftritt.
- Es wird angenommen, dass die Schwangerschaftshormone, die die Plazenta produziert, bei der Entstehung eine Rolle spielen. Diese Hormone können die Wirkung von Insulin hemmen.
- Die Diagnose von Schwangerschaftsdiabetes erfolgt in der Regel zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche mit einem Glukosetoleranztest.
- Die Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes zielt darauf ab, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. In den meisten Fällen reicht eine Umstellung der Ernährung und regelmäßige Bewegung aus.
Was sind die Symptome von Schwangerschaftsdiabetes?
Der Schwangerschaftsdiabetes oder Gestationsdiabetes, wie er fachlich genannt wird, zeigt sich mit typischen Anzeichen einer normalen Diabeteserkrankung. In erster Linie sind die Symptome der Schwangerschaftsdiabetes starker Durst und sehr häufiges Wasserlassen – beides wird von den meisten Frauen nicht als Anzeichen einer Erkrankung angesehen. Denn wer viel trinkt, muss auch öfter die Toilette aufsuchen. Auch körperliche Schwäche und Müdigkeit werden als typische Schwangerschaftsanzeichen angesehen. Erst weitere Symptome lassen auf einen möglichen Schwangerschaftsdiabetes schließen. Dazu gehört eine starke Gewichtszunahme des noch ungeborenen Kindes. Auch die Größe des Babys im Mutterleib ist unverhältnismäßig groß. Größtenteils werden die Kinder von Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes mit einem Gewicht von 4000 Gramm und mehr geboren. Ein weiteres Symptom sind vermehrte Harnwegsinfekte, insbesondere wenn die Frau vorher keine Probleme damit hatte. In Kombination der Symptome wird das Krankheitsbild durch Bluthochdruck ergänzt.
In Deutschland sind etwa 5 von 100 Frauen von Schwangerschaftsdiabetes betroffen. Die Erkrankung tritt in der Regel zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche auf und verschwindet nach der Geburt in den meisten Fällen wieder.
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Kann ich dem Schwangerschaftsdiabetes vorbeugen?
Ja, es gibt einige Dinge, die Sie tun können, um dem Schwangerschaftsdiabetes vorzubeugen. Dazu gehören:
- Erreichen und Aufrechterhalten eines gesunden Gewichts vor der Schwangerschaft. Wenn Sie übergewichtig oder fettleibig sind, sollten Sie vor der Schwangerschaft versuchen, abzunehmen. Dies kann dazu beitragen, Ihr Risiko für Schwangerschaftsdiabetes zu verringern.
- Regelmäßige Bewegung. Regelmäßige Bewegung kann dazu beitragen, Ihren Blutzuckerspiegel zu regulieren und Ihr Gewicht zu kontrollieren. Zielen Sie auf mindestens 30 Minuten moderate körperliche Aktivität an mindestens fünf Tagen in der Woche ab.
- Gesund essen. Eine gesunde Ernährung kann dazu beitragen, Ihren Blutzuckerspiegel zu regulieren und Ihr Gewicht zu kontrollieren. Essen Sie viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und mageres Protein. Begrenzen Sie den Verzehr von zuckerhaltigen Getränken, verarbeiteten Lebensmitteln und fetthaltigen Lebensmitteln.
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Warum ist ein Schwangerschaftsdiabetes gefährlich?
Ganz einfach: Weil er für den Zeitraum der Schwangerschaft wie eine normale Diabetes-Erkrankung auf den Körper einwirkt. Es gelten also die gleichen, wichtigen Faktoren wie Blutzuckerspiegel, Blutdruck, Gewicht oder eventuelle Wassereinlagerungen in den Extremitäten. Eine ärztliche Behandlung bzw. häufigere Kontrolle der Blutwerte sind dringend notwendig, da sonst Gefahr für Mutter und Kind besteht. Ein unbehandelter Schwangerschaftsdiabetes kann auch zu Fehlbildungen des Kindes führen. Fehlt die optimale Stoffwechseleinstellung, können lebensbedrohliche Symptome die Folge sein. Als Eklampsie werden neurologische Störungen, die von Flimmersehen, Kopfschmerzen und Krampfanfällen geprägt sind, bezeichnet. Das sogenannte HELLP-Syndrom lässt die Blutzellen in kürzester Zeit zerfallen. Daher ist die ständige Kontrolle des Blutzuckers und aller relevanten Daten wichtig für Mutter und Kind.
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So wird der Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert
Die Diagnose von Schwangerschaftsdiabetes erfolgt in der Regel zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche mit einem Glukosetoleranztest. Bei diesem Test wird der Blutzuckerspiegel der Frau nüchtern, nach einer Stunde und nach zwei Stunden nach dem Trinken einer Zuckerlösung gemessen. Wenn bei einem oder mehreren dieser Messwerte der Blutzuckerspiegel zu hoch ist, wird die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes gestellt.
Wann muss ich meine Werte messen?
Das Messen der Werte ist grundsätzlich abhängig von der Schwere der Schwangerschaftsdiabetes. Ideal ist der Zeitpunkt eine Stunde nach einer Mahlzeit, zuweilen werden auch zwei Stunden empfohlen. An dieser Stelle zeigt sich, wie wichtig die ärztliche Begleitung für die werdende Mutter durch den Arzt ist. Da sich die Werte von schwangeren Frauen unterscheiden, muss hier immer individuell entschieden werden.
Welche Werte gelten als normal?
Das Ziel der Blutzuckerwerte ist vor dem Essen (Nüchternzuckerwerte) 65 – 95 mg/dl und eine Stunde nach dem Essen unter 140 mg/dl, zwei Stunden später dann unter 120 mg/dl. Dennoch: Entscheidend ist das Gesamtbild aus den Werten von Blutzucker, Blutdruck und allgemeiner Befindlichkeit.
Was kann ich gegen Schwangerschaftsdiabetes tun?
Es gibt nicht viel, was ihr gegen einen Gestationsdiabetes tun könnt. Vielmehr geht es darum, die Risikofaktoren einzudämmen, zum Beispiel bei Frauen, die eine genetische Vorbelastung innerhalb der Familie haben. Da verschiedene Hormone für das Entstehen der Schwangerschaftsdiabetes verantwortlich sind, kann zwar jede Frau betroffen sein – genauso gut kann jede Frau die Risiken durch eine gesunde Ernährung und Bewegung reduzieren. Im Einzelnen sind es die Hormone Kortisol, Prolaktin, Östrogen und Progesteron, die dafür sorgen, dass weitaus größere Mengen an Energie bereitgestellt werden, gleichzeitig wird Insulin heruntergesetzt.
Frauen mit einem oder mehreren der folgenden Risikofaktoren haben jedoch nachweislich ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftsdiabetes:
Übergewicht oder Adipositas
Alter über 35 Jahre
Vorherige Schwangerschaft mit Schwangerschaftsdiabetes
Mehrlingsschwangerschaft
Wie lange hält der Schwangerschaftsdiabetes an?
Bei den meisten Frauen verschwindet der Schwangerschaftsdiabetes nach der Geburt von selbst. Dies liegt daran, dass die Schwangerschaftshormone, die die Ursache für den Schwangerschaftsdiabetes sind, nach der Geburt abgebaut werden. In der Regel wird der Schwangerschaftsdiabetes bis zur Geburt mit einer Kombination aus Diät und Bewegung behandelt. In einigen Fällen ist jedoch auch die Einnahme von Insulin erforderlich.
Nach der Geburt wird der Blutzuckerspiegel der Frau erneut getestet. Wenn der Blutzuckerspiegel normal ist, ist der Schwangerschaftsdiabetes geheilt. Wenn der Blutzuckerspiegel jedoch immer noch zu hoch ist, kann es sich um einen dauerhaften Diabetes handeln.
Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes haben ein erhöhtes Risiko, später an einem Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken. Daher ist es wichtig, dass sie auch nach der Schwangerschaft auf ihre Ernährung und ihr Gewicht achten.
Welche Ernährung ist gut bei Schwangerschaftsdiabetes?
Die Ernährung bei Schwangerschaftsdiabetes zielt darauf ab, den Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu halten und das Baby mit allen Nährstoffen zu versorgen, die es braucht.
Hier sind 5 Ernährungs-Tipps für Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes
- Essen Sie regelmäßig Mahlzeiten und Snacks über den Tag verteilt. Dies hilft, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
- Wählen Sie komplexe Kohlenhydrate anstelle von einfachen Kohlenhydraten. Komplexe Kohlenhydrate werden langsamer verdaut und absorbiert und verursachen daher weniger Blutzuckerschwankungen.
- Begrenzen Sie den Verzehr von Zucker und verarbeiteten Lebensmitteln. Zuckerhaltige Getränke, Süßigkeiten und verarbeitete Lebensmittel können den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen.
- Achten Sie auf eine ausreichende Aufnahme von Protein und Ballaststoffen. Protein und Ballaststoffe helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und das Baby mit Nährstoffen zu versorgen.
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Diese Lebensmittel sollten Sie bei einem Schwangerschaftsdiabetes essen
Obst und Gemüse sind gute Quellen für Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Wählen Sie eine Vielzahl von Obst und Gemüse, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten.
Vollkornprodukte sind eine gute Quelle für komplexe Kohlenhydrate und Ballaststoffe. Wählen Sie Vollkornbrot, Nudeln, Reis und andere Vollkornprodukte anstelle von verarbeiteten Weißmehlprodukten.
Mageres Protein hilft, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und das Baby mit Protein zu versorgen. Wählen Sie mageres Fleisch, Geflügel, Fisch, Hülsenfrüchte und Eier.
Gesunde Fette sind wichtig für die Entwicklung des Gehirns und des Nervensystems des Babys. Wählen Sie ungesättigte Fette wie Olivenöl, Avocados und Nüsse.
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