In Harmonie mit Hormonen Fit und entspannt durch die Wechseljahre
Gut drauf oder sensibel, topfit oder träge: In unserem Leben geht es ständig auf und ab – und Hormone bestimmen die Richtung. Alles über Östrogene und das Schöne an den Wechseljahren.
Im Schnitt nehmen heutige Frauen 29 Jahre lang die Pille ein, viele sind es dann einfach leid. Eine HET ist für sie dasselbe in Grün, oder sie möchten sich dem bekannten Krebsrisiko nicht aussetzen. Als Alternative gelten aus Pflanzen gewonnene Hormone mit östrogenartiger Wirkung, die Phytohormone. Auch wenn man die Fachtermini noch nicht benutzte, so werden seit vielen Jahrhunderten Frauen mit PMS, Wechseljahresbeschwerden und Fruchtbarkeitsstörungen zum Beispiel mit Extrakten aus der Yamswurzel in Südamerika, Afrika und der Karibik behandelt. Bekannt ist auch, dass Asiatinnen sowie auch Vegetarierinnen so gut wie nie unter Wech- seljahresbeschwerden leiden — vermutlich, weil Sojaprodukte in ihrem Speiseplan fest verankert sind. Diese enthalten das Phytohormon Isoflavon, dessen östrogen-ähnliche Wirkung bekannt ist.
Dennoch: Das Deutsche Krebsforschungszentrum warnt in einer Petition von 2011 eindringlich davor, dass eine Hormonersatztherapie langfristig einen Effekt auf das Zellwachstum von Schilddrüsen- und Brustgewebe haben könne.
Sport gegen Wechseljahrsbeschwerden
Alternativ oder in jedem Fall ergänzend zur Hormonfrage zählt regelmäßiger Sport in den Wechseljahren als wirkungsvollster Ansatz gegen Beschwerden. Sport senkt — da sind sich alle Studien einig — das Krebsrisiko, wirkt gegen Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Kopfschmerzen und Schlafstörungen. Zusätzlich schützt regelmäßige Bewegung vor Diabetes, Osteoporose, Depression und Herz- und Kreislauferkrankungen. Und das alles nebenwirkungsfrei. Auch der Verzicht auf die Zigarette lindert Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Meditation, Yoga, Tai-Chi oder Qigong verbessern die Achtsamkeit für den eigenen Körper und wirken stabilisierend auf die Psyche. Darüber hinaus verbessert sich der Schlafrhythmus. Bei zyklusabhängigen Kopfschmerzen und Migräne durch Hormonschwankungen empfiehlt Joel R. Saper vom Michigan-Institut für Kopfschmerz und Neurologie, Entspannungsverfahren wie Biofeedback und Yoga sowie einen absolut regelmäßigen Rhythmus: „Achten Sie darauf, jeden Tag zur selben Zeit schlafen zu gehen, aufzustehen und die Mahlzeiten einzunehmen. Das ist vielleicht nicht einfach, lindert aber die Schmerzen bei vielen Migränepatienten signifikant.“