Durchblutungsstörungen: Symptome, Ursachen, Vorsorge

Blasse Haut, eingeschlafene Hände und ein Kribbeln in Händen, Füßen oder Beinen. Das kennen wir alle: Typische Anzeichen von Durchblutungsstörungen. Die Symptome sind oft ähnlich. Aber auch im Herzen oder Hirn sind Durchblutungsstörungen möglich. Das kann schwerwiegende Folgen haben. 

Typische Symptome für Durchblutungsstörungen sind blasse Haut, eingeschlafene Hände und ein Kribbeln in Händen, Füßen. Mehr über die Anzeichen sowie Ursachen und Behandlungsmethoden lesen Sie hier!

Was sind Durchblutungsstörungen?

Wenn es allgemein zu einer Verstopfung oder Behinderung des Blutflusses im Körper kommt, spricht man von Durchblutungsstörungen beziehungsweise einer arteriellen Verschlusskrankheit. Meistens tritt diese - akut oder chronisch - in Armen und Beinen sowie Händen, Fingern oder Zehen auf. Auch Durchblutungsstörungen im Auge sind möglich.

Was viele nicht unbedingt wissen: Auch Organe, wie beispielsweise unser Gehirn oder unser Herzmuskel, können von einer gestörten Durchblutung betroffen sein. Ungeachtet der Auftrittsstelle findet bei dieser Krankheit prinzipiell ein schlechter Sauerstoff- sowie Nährstoff-Austausch innerhalb der Arterien statt. Es kommt zu einer Unterversorgung der betroffenen Stelle mit der Folge, dass Kohlendioxid langsamer abtransportiert wird und das Gewebe - sollte es nicht ärztlich behandelt werden - abstirbt.

Symptome und Krankheitsbild von Durchblutungsstörungen in Beinen und Armen

  • Stadium I (auch Frühstadium genannt): Hier treten meist noch keine nennenswerten Beschwerden auf. Rückschlüsse auf eine gestörte Durchblutung werden vom Arzt - meist zufällig - durch eine Untersuchung der Gefäße oder eines Ultraschalls festgestellt.
  • Stadium II: Das klassische Kribbeln sowie eine fahle und kühle Haut an Beinen oder Armen zählen wohl zu den bekanntesten Symptomen und treten zu Beginn des Krankheitsbildes auf. Auch belastungsabhängige Schmerzen, nach beispielsweise längeren Geh- oder Laufstrecken, lassen sich als typische Symptome anführen. Im Volksmund wird dieser Umstand auch häufig Schaufensterkrankheit genannt. In Fachkreisen spricht man von einer peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit (kurz: pAVK).
  • Stadium III: Die zuvor genannten Symptome, wie Beinschmerzen oder kribbelnde, kalte Hände oder kalte Füße verschlechtern sich weiter und treten nun - im Unterschied zum Stadium II - bereits im Ruhezustand auf.
  • Stadium IV: Das Gewebe der betroffenen Stellen kann absterben und wird in Form von kleinen, sich aber immer weiter ausweitenden Wunden auffällig.
  • Stadium V: Bei keiner fachgerechten Behandlung steigt die Amputationsgefahr.

Durchblutungsstörungen: Symptome für Herz und Gehirn

Anders als bei Durchblutungsstörungen in den Extremitäten eines Menschen gibt es bei solchen in Organen, vordergründig in unserem Gehirn und unserem Herzen, keine stadiumsweisenden Symptome. Hier können eine Vielzahl von Beschwerden ineinander übergreifen und zu unterschiedlichen Krankheitsbildern führen. Auch ein Schlaganfall oder Herzinfarkt sind bedingte Symptome und zugleich auch Folge von verstopften Blutgefäßen.

Die typischsten Symptome für Durchblutungsstörungen im Gehirn lassen sich wie folgt benennen:

  • leichte Seh- und Sprachstörungen
  • Druckgefühl hinter dem Brustbein
  • Lähmungen
  • Schwindel
  • Schlaganfall

Im Herzen sind unten aufgeführte Beschwerden häufig Anzeichen für eine koronare Herzkrankheit (kurz: KHK), die durch eine Durchblutungsstörung bedingt ist:

  • Atemprobleme
  • Schmerzen in der Brust
  • eingeschränkte Leistungsfähigkeit
  • Herzinfarkt

Diese 7 Risiken begünstigen Durchblutungsstörungen

  1. Ungesunde Ernährung: Durchblutungsstörungen werden durch Arterienverkalkungen begünstigt, die durch Cholesterin-Ablagerungen entstehen. Lebensmittel wie tierische Milchprodukte, Wurst, Fleischwaren, raffinierter Zucker und verarbeitete Lebensmittel enthalten gesättigte Fettsäuren, die den LDL-Cholesterinspiegel erhöhen. Vermeiden Sie diese Nahrungsmittel und setzen Sie stattdessen auf frische und unverarbeitete Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Fisch, Nüsse, Samen und Pflanzenöle.
  2. Wenig Bewegung: Der Mangel an Bewegung beeinflusst den Blutfluss und erhöht das Risiko für Bluthochdruck, Diabetes und Alzheimer. Sport, insbesondere Ausdauersport wie Joggen, Fahrradfahren oder Schwimmen, trägt dazu bei, die Muskeln zu trainieren und die Gefäße mit mehr Sauerstoff zu versorgen, wodurch sie elastisch bleiben.
  3. Übergewicht: Übergewicht belastet die Durchblutung, da die Blutmenge bei übergewichtigen Menschen größer ist. Dies führt zu erhöhter Herzarbeit und langfristig zu hohem Blutdruck. Eine fettreiche und kalorienreiche Ernährung kann zu erhöhten LDL-Cholesterinwerten führen, die wiederum Gefäßablagerungen begünstigen.
  4. Diabetes: Diabetes mellitus erhöht das Risiko für Durchblutungsstörungen, da ein schlecht eingestellter Blutzuckerspiegel Zucker-Eiweiß-Verbindungen an den Gefäßwänden entstehen lässt. Diabetiker sollten regelmäßig Gewicht, Blutzucker und Blutdruck kontrollieren lassen sowie ihre Blutfettwerte überprüfen lassen.
  5. Rauchen: Rauchen verengt die Arterien, da eingeatmetes Kohlenmonoxid die Sauerstoffaufnahme im Blut beeinträchtigt. Raucher haben ein höheres Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln, die Thrombosen auslösen können. Das Nikotin im Rauch verändert zudem die Blutzusammensetzung.
  6. Alkohol: Übermäßiger Alkoholkonsum kann zu erhöhtem Blutdruck führen, der die Blutgefäße schädigt. Alkohol fördert Entzündungen im Körper, was zu Arteriosklerose beiträgt. Langfristiger Alkoholkonsum kann das Gehirn schädigen und zu einer Leberverfettung führen.
  7. Erkrankungen an der Schilddrüse: Eine Unterfunktion der Schilddrüse beeinträchtigt die Bildung von Schilddrüsenhormonen, beeinflusst den Fettstoffwechsel und erhöht die Cholesterinwerte. Die richtige Medikation mit L-Thyroxin kann eine erhöhte Cholesterinkonzentration verhindern.

Ursachen für Durchblutungsstörungen im Überblick

Risikofaktoren für Durchblutungsstörungen lassen sich häufig auf eine weniger bewusste Lebensweise zurückführen. Die häufigsten Ursachen sind:

  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • unausgewogene Ernährung
  • Zuckerkrankheiten (Diabetes mellitus)

Aber auch unbeeinflussbare, also nicht modifizierbare Faktoren, wie beispielsweise ein erhöhter Blutdruck, Alter, Geschlecht und Veranlagung können zu Störungen der Durchblutung führen. So ist eine altersbedingte Arterienverkalkung, die in Fachkreisen auch Arteriosklerose genannt wird, nicht zwingend auf eine ungesunde Lebensweise zurückzuführen. Hier werden ohne eine beeinflussbare, äußere Steuerung Stoffe in die Gefäßwand der Arterien eingelagert, wodurch es zu einem gehemmten Blutfluss vom Herzen zu den Muskeln und Organen kommt.

Mögliche Behandlungsmethoden für Durchblutungsstörungen

Die medizinische Therapie richtet sich grundsätzlich nach den Ursachen sowie dem Ort des Auftretens. Auch die Intensität und das Stadium der Erkrankung entscheiden maßgeblich über die Behandlungsmethode. Sind beispielsweise mehrere Herzkranzgefäße eingeengt oder gar verschlossen, wird eine operative Behandlungsmöglichkeit naheliegend sein. Aber auch hier gibt es unterschiedliche Ausrichtungen:

  • Bei einer Gefäßaufdehnung mittels Ballondilatation werden von der Leiste aus in die Engstelle der Arterie ein Führungsdraht sowie -katheter eingeführt und mit Druck aufgeblasen. Dieser Eingriff wird nicht stationär durchgeführt, sondern kann in der Regel von ihrem Hausarzt durchgeführt werden.
  • Die Kalkausschälung und Erweiterungsplastik ist ein operativer Eingriff und muss stationär durchgeführt werden. Nachdem das verkalkte Gefäß abgeklemmt und geöffnet wird, werden Ablagerungen, Blutgerinnsel und Bereiche der erkrankten Gefäßwand entfernt.
  • Während eines Bypass werden körpereigene Venen zur Überbrückung beziehungsweise Umgehung der Engstelle genutzt. Im Durchschnitt dauert solch eine Operation fünf Stunden.

Nicht immer muss es zwangsläufig zu einem operativen Eingriff kommen. Je nach Ausprägung der Beschwerden gibt es auch einige von Ihrem Arzt verschreibungspflichtige, medikamentöse Möglichkeiten zur Behandlung. Diese Präparate haben zur Wirkung, dass Blutverklumpungen gehemmt werden und das Blut allgemein besser gerinnen kann. ASS ist ein Beispiel eines solchen Thrombozytenfunktionshemmers.

>> Was tun gegen Durchblutungsstörungen?

Durchblutungsstörungen vorbeugen: Vorsorge

Aber: Das wohl einfachste Medikament zur Behandlung und vor allem Vorsorge heißt Bewegung. Wer regelmäßig Sport treibt und auch sonst auf eine mit möglichst fettreduziertem Essen achtet, kann Gefäßverschlüssen vorbeugen und seine Arterien-Gesundheit steigern. Auch eine ärztliche Kontroll- und Vorsorgeuntersuchung erhöht die Chance eine schlechte Durchblutung zu erkennen und sollte daher in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden.

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