So wirkt Hustensaft
So sehr wir uns im Herbst und Winter auch um unsere Gesundheit bemühen, am Ende scheinen doch immer die Erkältungsviren zu gewinnen. Erwachsene werden jährlich durchschnittlich zwischen zwei- bis fünfmal krank. Grippale Infekte und die echte Grippe sind die Hauptverursacher für Krankheiten. Besonders in den kalten Jahreszeiten plagen uns Enteroviren, Rhinoviren, Influenzaviren und Co. Dann schmerzt es im Hals, die Nase läuft und wir husten uns die Seele aus dem Leib.
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Husten ist eines der häufigsten Symptome von Erkältungserkrankungen. Genau genommen handelt es sich beim Husten um eine natürliche körperliche Schutzfunktion, mit der Fremdkörper aus den Atemwegen und der Lunge befördert werden sollen. Diese Fremdkörper sind im Falle einer Erkältung oder Grippe: Viren und die Bronchien verklebender Schleim.
Und genau hier soll Hustensaft klassischerweise unterstützen. Handelsüblicher Hustensaft, wie wir ihn aus Apotheken kennen, nutzt schleimlösende Eigenschaften. Dadurch wird das Abhusten leichter, Schleim wird schneller und vollständiger aus den Atemwegen entfernt und die Genesung verläuft zügiger. Es gibt allerdings auch Hustensäfte, die eine beruhigende Wirkung haben und den Hustenreiz stillen sollen. Diese sind besonders hilfreich, um abends ruhig und ungestört einschlafen zu können.
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Auf diese Zutaten kommt es an
Hustensäfte setzen meistens auf besonders schleimlösende Wirkstoffe. Ein in vielen Pflanzen und Heilkräutern vorkommender Inhaltsstoff mit schleimlösenden Eigenschaften sind die Saponine. Diese sekundären Pflanzenstoffe kommen als Bitterstoffe in vielen Pflanzen vor. Reich an Saponinen etwa sind
- Zwiebel
- Fenchel
- Knoblauch
- Spargel
- Hülsenfrüchte
- Lakritz
- Schwarzkümmel
- Rosskastanie
- Efeu
Diese Saponine haben einen seifigen, aufschäumenden Effekt, wenn die Pflanzen verarbeitet werden. Als Extrakte und Pflanzenauszügen in Hustensäften bewirken die Pflanzenstoffe eine Verringerung der Oberflächenspannung der die Lungenbläschen umgebenden Flüssigkeit. Hartnäckig festsitzender Schleim an den Bronchien löst sich dann leichter und kann beim Husten ausgeworfen werden.
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Wer die schleimlösende Wirkung von selbstgemachtem Hustensaft nutzen will, sollte also auf saponinreiche Grundlagen setzen. Wir stellen Ihnen einige schnelle Rezepte vor.
Hustensaft selbst gemacht: 4 natürliche Rezepte
Zwiebelsaft mit Honig
Der Klassiker aus Omas Hausapotheke! Zwiebeln enthalten Saponine, daher können Auszüge und Extrakte aus der Pflanze gut beim Abhusten unterstützen. Der Honig wirkt entzündungslindernd und beruhigt gereiztes Gewebe im Rachen. Für einen einfachen Hustensaft auf Zwiebelbasis gehen Sie wie folgt vor:
- Zwiebel schälen und in kleine Stückchen schneiden
- Stückchen in ein Glas oder eine Schale geben
- Mit Zucker bestreuen und etwa einem Esslöffel Honig beträufeln
- Abdecken und für einige Stunden ziehen lassen – am besten über Nacht
- Nun den ausgetretenen Zwiebelsaft auffangen, verwenden Sie am besten ein Sieb
Zutaten: Zwiebeln, Zucker, Honig
Thymiansaft mit Honig und Schwarzkümmelöl
Auch Thymian hat viele förderliche Eigenschaften. Das Heilkraut wirkt antibakteriell, kann Entzündungen lindern und beim Abhusten unterstützen. Fertigen Sie ganz leicht Ihr eigenes Thymianextrakt an und peppen Sie es mit Honig auf. So geht’s:
- Etwa eine Hand voll frischen Thymian in einem Viertel Liter Wasser aufkochen
- Filtern Sie die Pflanzenbestandteile mit einem Sieb heraus und fangen Sie das Thymianwasser auf
- Lassen Sie es abkühlen
- Geben Sie einen Esslöffel Honig und einen Teelöffel Schwarzkümmelöl hinzu
- Alles gut verrühren und den Hustensaft dreimal täglich trinken
Zutaten: Thymian, Wasser, Honig, Schwarzkümmelöl
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Tannenspitzensaft mit Zitrone
Tannenspitzen sind die ganz frischen Austriebe an den Spitzen von Tannenzweigen. Für gewöhnlich zeigen sie sich im Frühjahr als knall-grüne Nadelbüschel. Die Jungtriebe haben antibakterielle Eigenschaften. Es gibt mittlerweile Tannenspitzensirup in vielen Bio-Läden, Reformhäusern oder Onlineshops zu kaufen. Sie können aus selbstgepflückten Tannenspitzen aber auch einfach einen Auszug herstellen.
- Die Tannenspitzen gründlich waschen und aufweichen
- Dazu die Spitzen über Nacht in einer Schüssel mit Wasser aufbewahren
- Am nächsten Tag Spitzen mitsamt Wasser in einem Topf für 30 Minuten köcheln lassen
- Der Sud muss jetzt für einige Stunden ziehende
- Nun Zucker und Zitrone dazugeben und solange kochen, bis ein zäher Sirup entsteht
Zutaten: Tannenspitzen, Wasser, Zucker, Zitronensaft
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Salbei-Honig mit Rosmarin und Zitrone
Bei Erkältungen können Sie auch voll und ganz auf die Kraft von Bio-Honig setzen. Honig wirkt beruhigend und hat entzündungshemmende Eigenschaften. Außerdem kann es gereizte Schleimhäute im Rachen beruhigen. Für zusätzliche Naturwirkungen geben Sie dem Honig frischen Salbei, Rosmarin, Zimt, Nelken und Zitrone hinzu. Die antientzündlichen, antibakteriellen und schleimlösenden Eigenschaften der Heilkräuter und Gewürze kann Ihnen bei grippalen Infekten helfen. So stellen Sie Ihren Hustensaft aus Honig selbst her:
- Waschen Sie Salbeiblätter und Zitrone
- pressen Sie den Zitronensaft direkt in ein Schraubglas mit Honig
- geben Sie zwei bis drei Salbeiblätter in den Honig
- heben Sie Gewürznelken, Zimt und etwas Rosmarin sanft unter den Honig
- verschließen Sie das Glas fest und bewahren Sie den Salbei-Honig bis zu sechs Wochen auf
Zutaten: Salbeiblätter, Zitronen, Honig, Gewürznelken, Zimt, Rosmarin
Bei einer Erkältung können Sie täglich mehrere Teelöffel von Ihrem Hustenhonig nehmen – entweder pur direkt vom Löffel oder eingerührt in einen Tee oder eine warme Milch.
Worauf Sie achten sollten, wenn Sie Hustensaft selber machen
Selbstgemachter Hustensaft ist ein wunderbares Hausmittel bei Husten, Heiserkeit und leichten Erkältungen. Es gibt aber einige Punkte, die Sie beachten sollten.
- Selbstgemachte Hustensäfte können zwar zur Linderung von Symptomen beitragen, aber sie ersetzen nicht die medizinische Behandlung bei schweren Erkrankungen. Wenn Ihr Husten länger als zwei Wochen anhält oder von anderen Symptomen begleitet wird, suchen Sie einen Arzt auf.
Wenn Sie anhaltenden oder schweren Husten haben, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, bevor Sie selbstgemachten Hustensaft verwenden. Ein Arzt kann die Ursache des Hustens bestimmen und angemessene Behandlungsempfehlungen geben.
Achten Sie auch auf die richtige Auswahl der Zutaten und Dosierung. Honig ist für Kinder unter 1 Jahr nicht geeignet. Übermäßige Mengen von bestimmten Kräutern oder anderen Inhaltsstoffen können unerwünschte Nebenwirkungen verursachen.