Was ist die MIND-Diät?
Diäten haben einen schlechten Ruf. Viele Menschen assoziieren allein das Wort „Diät“ mit Verzicht und Hunger. Dabei bezeichnet der Begriff nichts anderes, als eine „Ernährungsform“. Welchen Zweck die Ernährungsform erfüllen soll, macht eine Diät erst zu dem, was sie ist. Wer schnell und viel abnehmen will, muss tatsächlich oft verzichten und erlebt mitunter auch Hunger. Viele Diäten zielen aber vor allem auf gesundheitliche Vorteile ab und sollen uns helfen, ein normales Gewicht zu halten, uns mit ausgewogenen Nährstoffen versorgen und unser Immunsystem unterstützen.
Bei der MIND-Diät geht es nicht um Kaloriendefizite. Das Gewicht spielt nur eine nebensächliche Rolle. Der Zweck der Ernährungsform nämlich ist der Schutz unseres Gehirns und unserer Nervenzellen vor den negativen Effekten des Alterns. Die Diät wurde explizit zur Vorbeugung von Demenz und Alzheimer von praktizierenden Ärzten und Ärztinnen und Ernährungsexperten des amerikanischen Rush-Universitätsklinikums entwickelt. Die Forschenden entwickelten auf Grundlage der Mediterranen Diät und der DASH-Diät eine Ernährungsform, die ganz gezielt vor degenerativen Erkrankungen wie Alzheimer schützen soll.
Sowohl die Mediterrane Diät als auch die blutdrucksenkende DASH-Diät sind bekannt dafür, positive Effekte auf unsere kognitive Gesundheit zu haben. Das Team des Rush-Universitätsklinikums verarbeitete nun alle Aspekte der beiden Diäten, die besonders vorteilhaft für die Gesundheit des Gehirns sind, zu einem neuen Ernährungskonzept namens „MIND“ (engl. „Verstand“). In einer Studie konnten die Forschenden mittlerweile sogar belegen, dass die Diät funktioniert und degenerative kognitive Erkrankungen tatsächlich verlangsamen kann. Probanden, die sich strikt nach MIND-Prinzipien ernährten, konnten den kognitiven Verfall um etwa 7,5 Jahre verlangsamen. Natürlich müssen die Ergebnisse nun noch durch weitere Untersuchungen repliziert und bestätigt werden.
Diese 10 Lebensmittel sind besonders förderlich für die Hirngesundheit im Alter und werden regelmäßig, bestenfalls täglich, konsumiert:
- Grünes Blattgemüse & Gemüse
- Nüsse & Beeren
- Bohnen
- Vollkorn
- Fisch & Geflügel
- Olivenöl
- Wein
Der Konsum dieser 5 Lebensmittel ist schädlich für die Gehirnleistung im Alter und sollte bestmöglich vermieden, mindestens aber auf höchstens eine Mahlzeit pro Woche reduziert werden:
- Rotes Fleisch
- Butter und Margarine
- Käse
- Gebäck und Süßigkeiten
- Frittiertes Essen
5 Lebensmittel, die die MIND-Diät so gesund machen
1. Hülsenfrüchte
Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Kichererbsen sollten bei der MIND-Diät regelmäßig gegessen werden. Etwa dreimal pro Woche gehören Linsen und Co. auf den Speiseplan und versorgen Sie nicht nur mit pflanzlichen Proteinen, sondern vor allem auch mit ausreichend Vitamin B. Die Vitamine der B-Gruppe spielen eine besondere Rolle bei der Instandhaltung gesunder Nervenzellen und sind für die Reizübertragung wichtig.
2. Olivenöl
Olivenöl sollten Sie bei der MIND-Ernährung täglich verwenden. Nutzen Sie es zum Kochen, träufeln Sie es über frische Salate mit grünem Blattgemüse oder mischen Sie es gemeinsam mit Nüssen und Beeren in einen Joghurt. Die ungesättigten Fettsäuren tun Ihren Blutgefäßen und Arterien gut und halten auch die Gefäße im Gehirn gesund.
3. Grünes Blattgemüse
Spinat, Rosenkohl oder Feldsalat gehören fast jeden Tag auf den Teller. Zumindest, wenn es um die Gesundheit Ihres Gehirns geht. Reichhaltige Nährstoffe und Vitamine der B-Gruppe unterstützen die kognitive Gesundheit und können Erkrankungen wie Demenz und Alzheimer verlangsamen.
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4. Fisch
Die MIND-Diät setzt auf Lebensmittel, die vor allem Omega-3-Fettsäuren liefern. Fische wie Lachs oder Hering sollten also unbedingt im Speiseplan Platz finden, denn die lebenswichtigen Fettsäuren sind wichtiger Baustein unserer Zellmembranen. In der Forschung häufen sich bisweilen die Anzeichen, dass langkettige Omega-3-Fettsäuren sogar einen hemmenden Effekt auf neurodegenerative Erkrankungen haben können. Für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Gehirne sind fischhaltige Ernährungsweisen wie die MIND-Diät also hervorragend geeignet.
Video: So gesund sind Omega-3-Fettsäuren für unser mentales Wohlbefinden
5. Wein
In geringen Mengen und als Teil einer ausgewogenen und gesunden Ernährung wie der MIND-Diät kann Wein helfen, unser Gehirn vor Alzheimer und Demenz zu schützen. Rotwein enthält sekundäre Pflanzenstoffe wie Anthocycan, das zur Gruppe der Polyphenole gehört. Diese Stoffe haben antioxidative Wirkungen und können helfen, unsere Gehirnzellen vor freien Radikalen zu schützen. Da der Alkohol im Wein allerdings als Zellgift wirkt, sollten Sie es mit dem Genuss nicht übertreiben. Trinken Sie nicht jeden Tag und nur in moderaten Mengen. Wenn Sie bei der MIND-Diät aber an ein oder zwei Tagen in der Woche ein Glas Wein trinken, können Ihre Gehirnzellen von positiven gesundheitlichen Effekten profitieren.