Demenz erkennen: Diese 5 Risiken sind neu im Fokus

Neue Forschungsergebnisse rücken bislang wenig beachtete Risikofaktoren für Demenz in den Mittelpunkt. Neben klassischen Auslösern wie Bluthochdruck oder Diabetes identifizieren aktuelle Studien nun auch 5 neue Faktoren.

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Studien finden 5 neue Risikofaktoren – das sollten Sie wissen!

Was ist Demenz? 

Demenz ist eine Erkrankung des Gehirns, die zu einem fortschreitenden Verlust von geistigen Fähigkeiten führt. Die Symptome können je nach Art der Demenz variieren, aber in der Regel umfassen sie Gedächtnisverlust, Schwierigkeiten bei der Sprache und Probleme beim Denken und Urteilen. Demenz kann auch Verhaltensänderungen wie Aggression, Depression und Angst verursachen. Es gibt verschiedene Arten von Demenz, darunter Alzheimer-Krankheit, vaskuläre Demenz und Lewy-Körper-Demenz. Obwohl es keine Heilung für Demenz gibt, können Medikamente und Therapien dazu beitragen, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

Neue Studien, neue Risiken: Diese 5 Faktoren könnten gefährlich werden

Neue Studien zeigen: Das Wissen über Demenzrisiken wächst stetig. Forschende haben jetzt fünf weitere Faktoren identifiziert, die das Risiko für eine Demenzerkrankung erhöhen können. Einige davon lassen sich aktiv beeinflussen – und bieten damit neue Chancen für die Vorbeugung. Welche Faktoren laut aktueller Forschung besonders ins Gewicht fallen, lesen Sie hier:

1. Schlechter Schlaf

Verkürzte Phasen des REM-Schlafs oder der Traumschlafphase können das Risiko für Alzheimer erhöhen. Erholsamer Schlaf ein bedeutender Faktor, der vor der Entwicklung von Demenz schützen kann.

2. Psychische Belastung in der Lebensmitte

Menschen, die aufgrund von familiären, beruflichen oder finanziellen Herausforderungen regelmäßig unter Ängsten und Sorgen leiden, weisen eine erhöhte Anfälligkeit für Demenzerkrankungen auf. 

3. Leben ohne Partner

Personen, die im späteren Lebensabschnitt allein leben und von Einsamkeit betroffen sind, tragen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ein erhöhtes Risiko, von Demenz betroffen zu sein. Paare hingegen neigen dazu, gesünder zu leben als Einzelpersonen und pflegen verstärkt soziale Kontakte. 

4. Zuckerhaltige Getränke

Gemäß den Erkenntnissen einer Untersuchung der Columbia University wiesen Teilnehmer, die überzuckerte Getränke konsumierten, eine um 50 Prozent erhöhte Wahrscheinlichkeit für Alzheimer auf.

5. Unbehandelte Sehschwächen

Studien zeigen, dass unbehandelte Sehschwächen – besonders im höheren Alter – das Risiko für eine Demenzerkrankung deutlich erhöhen können. Wird eine Sehbehinderung frühzeitig erkannt und behandelt, lässt sich das Demenzrisiko laut aktuellen Analysen um etwa zwei Prozent senken. 

Weitere Risikofaktoren einer Demenz

Die Entwicklung einer Demenz kann von verschiedenen Risikofaktoren beeinflusst werden. Ein wichtiger Faktor ist das Alter, da das Risiko für eine Demenzerkrankung mit zunehmendem Alter steigt. Auch genetische Veranlagungen spielen eine Rolle, denn bestimmte Genmutationen können das Risiko erhöhen. Zudem können chronische Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen das Risiko für eine Demenz erhöhen. Ein ungesunder Lebensstil mit Rauchen, Alkoholkonsum und mangelnder körperlicher Aktivität kann ebenfalls das Demenzrisiko erhöhen. 

Demenz: Ablauf und Phasen

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Jede Person, die an Demenz erkrankt, erlebt individuelle Einschränkungen und der Krankheitsverlauf variiert in seiner Geschwindigkeit. Die Einteilung in Demenzphasen dient lediglich dazu, einen Überblick über die im Verlauf der Krankheit zu erwartenden Phasen zu geben.

Der Verlauf von Demenz lässt sich in drei Stadien unterteilen:

  1. Beginnende Demenz
  2. Mittelschwere Demenz
  3. Fortgeschrittene Demenz

So wichtig ist eine gesunde Ernährung bei Demenz

Eine gesunde Ernährung kann eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Demenz spielen und das Fortschreiten der Krankheit bei bereits Betroffenen möglicherweise verlangsamen. Hier sind einige Wege, wie eine gesunde Ernährung mit Demenz in Verbindung steht:

  1. Herzgesunde Ernährung: Was gut für das Herz ist, ist auch gut für das Gehirn. Eine Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, gesunden Fetten (wie Omega-3-Fettsäuren) und magerem Eiweiß ist, kann dazu beitragen, das Risiko von Gefäßerkrankungen zu reduzieren. Diese Gefäßerkrankungen können die Durchblutung des Gehirns beeinträchtigen und das Demenzrisiko erhöhen.
  2. Antioxidantien und entzündungshemmende Nährstoffe: Lebensmittel, die reich an Antioxidantien wie Vitamin C und E sind, können dazu beitragen, Zellschäden durch freie Radikale zu reduzieren, die im Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen stehen. Ebenso können entzündungshemmende Nährstoffe, wie sie in Lebensmitteln wie Kurkuma und Fischöl vorkommen, entzündliche Prozesse im Gehirn reduzieren.
  3. Omega-3-Fettsäuren: Omega-3-Fettsäuren, die in fettem Fisch wie Lachs, Makrele und Sardinen vorkommen, können dazu beitragen, die Gehirnfunktion zu unterstützen und Entzündungen zu reduzieren. Sie könnten auch das Risiko von kognitivem Abbau und Demenz verringern.
  4. B-Vitamine: B-Vitamine, insbesondere Vitamin B12 und Folsäure, sind wichtig für die Gesundheit des Nervensystems. Ein Mangel an diesen Vitaminen kann zu kognitiven Beeinträchtigungen führen. Sie finden sich in Lebensmitteln wie grünem Blattgemüse, Hülsenfrüchten und angereicherten Lebensmitteln.
  5. Mittelmeerdiät: Die Mittelmeerdiät, die reich an Obst, Gemüse, Olivenöl, Nüssen, Fisch und magerem Eiweiß sind, wurde mit einem verringerten Risiko für kognitive Beeinträchtigungen und Demenz in Verbindung gebracht. Diese Ernährungsweise fördert Herzgesundheit und Entzündungshemmung.
  6. Zucker und verarbeitete Lebensmittel: Eine Ernährung, die reich an Zucker und verarbeiteten Lebensmitteln ist, kann das Risiko von Typ-2-Diabetes und Übergewicht erhöhen. Beide Faktoren wurden mit einem erhöhten Risiko für Demenz in Verbindung gebracht.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Ernährung nur ein Teil eines umfassenden Ansatzes zur Demenzprävention und -bewältigung ist. Andere Faktoren wie körperliche Aktivität, geistige Stimulation, soziale Interaktion und medizinische Versorgung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.