Die falsche Ernährung, eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr oder ein Bewegungsmangel – es gibt viele Faktoren, die harten Stuhlgang bis hin zu Verstopfungen verursachen können. Die Folgen sind eine unregelmäßige Stuhlentleerung, Bauchschmerzen und ein allgemeines Unwohlsein. Um den Stuhl auszuscheiden, ist oft ein starkes Pressen erforderlich. Doch genau dieses Pressen kann gesundheitliche Folgen haben – doch wie hoch ist das Risiko für eine Hirnblutung durch Pressen beim Stuhlgang?
Im Video: Warum Sie den Stuhlgang nicht unterdrücken sollten
Hirnblutung durch Pressen beim Stuhlgang: Worauf muss ich achten?
Durch starkes Pressen steigt der Druck im Kopf und somit auch das Risiko, dass ein Blutgefäß im Gehirn platzt, was als Hirnblutung bezeichnet wird. Allerdings kommt es äußerst selten vor, dass das Pressen beim Stuhlgang eine Hirnblutung hervorruft. In der Regel treten Hirnblutungen als Folge schwerer Kopfverletzungen, Bluthochdruck oder anderen medizinischen Bedingungen auf, die die Blutgefäße im Gehirn beeinflussen.
Da das Pressen beim Stuhlgang jedoch zu einem kurzfristigen Anstieg des Blutdrucks führen kann, sollten Menschen mit bereits bestehenden Gefäßschäden oder einer Vorgeschichte von Aneurysmen (Ausstülpungen der Blutgefäße) im Gehirn vorsichtig sein. Bei Bluthochdruckpatienten besteht etwa ein höheres Risiko, da bei ihnen das Blut ohnehin schon einen Druck auf die Gefäße ausübt. Für Betroffene ist es wichtig, ärztlichen Rat einzuholen und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um den Druck beim Stuhlgang zu reduzieren.
Achten Sie auf eine nähr- und ballaststoffreiche Ernährung, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und regelmäßige Bewegung, um eine reibungslose Verdauung zu fördern und starkes Pressen und das Risiko für damit verbundene Komplikationen zu reduzieren.
Starkes Pressen beim Stuhlgang: Das sind weitere Folgen
- Analfissuren: Durch starkes Drücken beim Stuhlgang kann es zu Rissen in der empfindlichen Haut am After kommen und sich dort ein längliches Geschwür bilden. Das Einreißen der Haut kann sehr schmerzhaft sein und Jucken, Brennen sowie Blutungen verursachen.
- Hämorrhoiden: Regelmäßiges Pressen und Nachpressen beim Toilettengang erhöhen das Risiko für Hämorrhoiden. Dadurch, dass ein starker Druck auf die Gefäße und das Gewebe im Bauchraum und Darmbereich ausgeübt wird, kann es zu einer erhöhten Füllung der Hämorridalgefäße kommen. Als Folge kann Blut schlechter abfließen und die Adern werden gedehnt und leiern aus. Vergrößerte oder hängende Hämorridalgefäße können Symptome wie Juckreiz, Blutungen und Stuhlschmieren hervorrufen.
- Darmvorfall: Infolge von Verstopfungen und hartem Stuhlgang können durch übermäßig starkes Herausdrücken des Stuhls Teile des Darms heraustreten. Wenn Teile des Enddarms aus dem After herausgedrückt werden, spricht man von einem Darmvorfall. In manchen Fällen kann sich der Enddarm dadurch sogar von innen nach außen stülpen.
Wichtig: Die beste Möglichkeit, um zu starkem Pressen vorzubeugen, ist harten Stuhlgang und Verstopfungen zu vermeiden. Hier finden Sie Hausmittel, die bei Verstopfungen helfen. Bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie einen Arzt aufsuchen.