Millionen von Menschen in Deutschland leiden an Verdauungsproblemen, zu denen auch harter Stuhlgang und Verstopfungen gehören. Eine vorübergehende, kurzzeitige Darmträgheit ist dabei kein Grund zur Sorge, da diese in bestimmten Fällen, wie z.B. im Urlaub als Folge einer Ernährungsumstellung, normal sein kann. Wenn der harte Stuhlgang allerdings länger anhält, sollte der Ursache auf den Grund gegangen werden.
Harter Stuhlgang und Verstopfungen
Unser Stuhlgang hat normalerweise eine weiche bis mittelharte Konsistenz. Bei festem Stuhl, der deutlich trockener ist, spricht man von hartem Stuhlgang. In Bezug auf die Stuhlfrequenz ist alles zwischen dreimal täglich und dreimal wöchentlich normal. Wenn man weniger als dreimal in der Woche Stuhlgang hat, dann handelt es sich um Verstopfungen. Unter einer Verstopfung versteht man harten Stuhlgang, der oft mit Schmerzen verbunden ist und nur mit starkem Pressen ausgeschieden werden kann. Begleiterscheinungen können Bauchschmerzen, ein allgemeines Unwohlsein sowie ein Druck- und Völlegefühl sein. Außerdem kann es durch das Pressen zu Rissen in der Darm- und Afterschleimhaut kommen, welche die Toilettengänge noch schmerzhafter machen.
Die Ursachen von hartem Stuhlgang
Es gibt einige Ursachen, die zu hartem Stuhlgang führen können. In seltenen Fällen kann der Grund für harten Stuhlgang und Verstopfungen ein Reizdarm, eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Krankheit wie z.B. Diabetes sein. In den meisten Fällen liegt die Ursache aber in den Lebensumständen. Häufige Gründe für harten Stuhlgang sind:
- Falsche Ernährung
- Flüssigkeitsmangel
- Stress
- Bestimmte Medikamente
- Bewegungsmangel
Harter Stuhlgang durch die falsche Ernährung
In vielen Fällen ist harter Stuhlgang auf eine
ballaststoffarme Ernährung zurückzuführen. Ballaststoffe quellen im Darm auf und regen die Verdauung an, wodurch die verdaute Nahrung schneller ausgeschieden wird. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt tägllich 30 Gramm
Ballaststoffe zu sich zu nehmen. Gemüse, Obst und Haferflocken enthalten beispielsweise viele Ballaststoffe. Reduzieren Sie den Genuss von Lebensmitteln, die in großen Mengen zu Verstopfungen führen können. Dazu gehören u.a. Schokolade, weißer Reis, Karotten, rotes Fleisch, Eier, Weißmehlprodukte, Cornflakes und Fertiggerichte.
Wie wird der Stuhl weicher?
Abgesehen von einer
ballaststoffreichen Ernährung, sollten Sie ausreichend
Wasser trinken. Damit die Ballaststoffe ihre Wirkung voll entfalten können, benötigt der Körper ausreichend Flüssigkeit. Achten Sie darauf, dass sie täglich mindestens eineinhalb Liter Wasser trinken. Langes Sitzen im Büro und fehlende
Bewegung in der Freizeit können zu einer langsamen Darmbewegung beitragen. Durch
Sport oder Spaziergängen wird der Darm besser durchblutet und die verdaute Nahrung wird schneller durch den Darm transportiert.
Greifen Sie auch zu
Lebensmitteln, die die Verdauung anregen. Dazu zählen beispielsweise Trockenobst, Sauerkraut,
Kaffee oder Tee und Leinsamen. Besonders Leinsamen sind ein beliebtes Hausmittel bei hartem Stuhl und Verstopfungen, da sie das Volumen des Darminhaltes steigern und so die Darmentleerung erleichtern und beschleunigen. Nehmen Sie zwei- bis dreimal täglich zwischen den Mahlzeiten ein bis zwei Esslöffel
Leinsamen mit Wasser ein. Die Wirkung tritt nach 12 - 24 Stunden ein.
Weitere Tipps bei hartem Stuhlgang:
- Gründlich kauen
- In Ruhe essen
- Stress vermeiden
- Keinen Stuhlgang unterdrücken
- Feste Toilettenzeiten
- Morgens ein Glas Wasser auf leeren Magen trinken
- Bauchmassagen
- Probiotika
Wann sollte ich mit hartem Stuhlgang zum Arzt?
Wenn harter Stuhlgang oder Verstopfungen
regelmäßig auftreten und keine der oben genannten Maßnahmen helfen, dann sollten Sie die Ursache ärztlich abklären lassen. Schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen sollten Sie, wenn zusätzlich
Blut im Stuhl und/oder
Gewichtsverlust auftritt sowie bei einer akuten Verstopfung, die auch auf einen lebensbedrohlichen
Darmverschluss hinweisen kann.