Dieser Artikel enthält unter anderem Produkt-Empfehlungen. Bei der Auswahl der Produkte sind wir frei von der Einflussnahme Dritter. Für eine Vermittlung über unsere Affiliate-Links erhalten wir bei getätigtem Kauf oder Vermittlung eine Provision vom betreffenden Dienstleister/Online-Shop, mit deren Hilfe wir weiterhin unabhängigen Journalismus anbieten können.
Blutblase aufstechen: Sinnvoll oder nicht?
Blutblasen sind nicht nur ziemlich lästig, sondern vor allem auch schmerzhaft – doch dürfen wir sie so einfach aufstechen? Hier erfahren Sie, ob man eine Blutblase aufstechen darf oder nicht und wie Sie Blutblasen vorbeugen können.

Egal ob man in unpassenden Schuhen unterwegs war oder die Gartenarbeit mal wieder ohne Handschuhe verrichtet hat – Blutblasen lassen in solchen Fällen meist nicht lange auf sich warten. Sie entstehen nämlich immer dann, wenn eine bestimmte Hautpartie zu sehr beansprucht und einer intensiven Reibung ausgesetzt wird. Aber auch durch Verbrennungen oder Verletzungen kann eine Blutblase entstehen. Dadurch löst sich die obere Hautschicht ab und es entsteht eine Lücke zwischen Ober- (Epidermis) und Lederhaut (Dermis). Diese Lücke wird mit Wasser – oder eben mit Blut gefüllt. Und das tut ganz schön weh!
Darf man eine Blutblase aufstechen?
In den meisten Fällen bildet sich die Blutblase von selbst zurück – doch was tun, wenn es dann doch etwas länger dauert und die Schmerzen einfach nicht mehr auszuhalten sind? Ist die Blutblase nur ganz klein, dann kann man versuchen, den Druck mit einem Blasenpflaster, z. B. von Compeed abzumindern. Auch hilft es, die Blutblase etwas zu kühlen. Die Blase mit einer desinfizierten Nadel aufzustechen ist zwar möglich, aber nicht gerade empfehlenswert. Lieber sollte man einen Arzt aufsuchen, welcher sich um die Blase kümmert. Wird die Blase nämlich unsachgemäß geöffnet, können Krankheitserreger und Schmutz in die offene Hautstelle gelangen und so eine Infektion hervorrufen. Im schlimmsten Fall kann es so sogar zu einer Blutvergiftung kommen.
Die Risiken im Überblick:
Infektionsgefahr (Bakterien können leicht eindringen)
Verzögerte Heilung
Risiko von Narbenbildung
Kann schmerzhaft sein, vor allem an empfindlichen Stellen
Blutblase aufstechen: So geht es
Wer allgemeiner Empfehlungen einen Arztbesuch vermeiden möchte, sollte die Blase wie folgt öffnen:
- Gründlich die Hände waschen und eine Nadel desinfizieren.
- Die Blutblase aufstechen und das Blut vollständig aus der Wunde abfließen lassen und mit einem sterilen Tupfer auffangen.
- Die Wunde mit einem alkoholfreien antiseptischen Wundspray, z. B. von Hansaplast, reinigen und anschließend mit einem Pflaster oder Verband vor möglichen Infektionen schützen.
- Die Heilungsdauer beträgt etwa drei bis sieben Tage.
Auf keinen Fall die obere Hautschicht abschneiden! Sie dient ebenfalls als Schutz.
Blutblase aufgeplatzt: Was tun?
Wenn die Blutblase von allein aufplatzt, sollten Sie diese gründlich reinigen, anschließend desinfizieren und mit einem Pflaster oder einer Kompresse und einem Verband abdecken. Während des Heilungsprozesses sollte die Stelle immer wieder gereinigt werden. Wechseln Sie auch das Pflaster und den Verband regelmäßig.
Hat sich wieder neue Haut gebildet, können Sie eine Wundheilungscreme mit Dexpanthenol, z. B. von Bepanthen, jedoch keine fetthaltigen Salben und Cremes, auftragen. Diese verhindern, dass die Wunde "atmen" kann und können so zu einer Infektion führen. Auch die Inhaltsstoffe der Ringelblume sollen bei Wunden wie einer aufgeplatzten Blutblase helfen, da sie desinfizierend wirken und die Wundheilung fördern.
Wann sollte man mit einer Blutblase zum Arzt gehen?
Wenn die Blutblase sehr groß ist oder starke Schmerzen verursacht, kann dies auf eine Infektion hinweisen und ärztliche Behandlung erforderlich machen. Ebenso sollte man einen Arzt aufsuchen, wenn die Blutblase an einer empfindlichen Stelle wie dem Auge oder den Genitalien auftritt. Bei Diabetes oder anderen Erkrankungen des Immunsystems ist es ebenfalls wichtig, einen Arzt zu konsultieren, um Komplikationen zu vermeiden.
Achten Sie auf diese Anzeichen:
- Die Blase ist sehr groß oder schmerzhaft.
- Es gibt Anzeichen einer Infektion (Rötung, Eiter, Wärme, starke Schwellung).
- Die Blase heilt nach einigen Tagen nicht ab oder verschlimmert sich.
- Sie haben Diabetes oder eine Blutgerinnungsstörung – dann ist besondere Vorsicht geboten.
Blutblasen vorbeugen
Damit sich erst gar keine schmerzhaften Blutblasen bilden, reichen schon ein paar einfache, vorbeugenden Maßnahme aus. In erster Linie sollte man vermeiden, dass eine zu starke Reibung auf die Haut ausgeübt wird. Wer zum Beispiel viel im Garten arbeitet, sollte dies unbedingt mit Handschuhen machen. Beachten Sie außerdem folgende Tipps:
- Passende und bequeme Schuhe: Achten Sie darauf, dass Ihre Schuhe richtig passen und Ihren Füßen ausreichend Platz bieten. Vermeiden Sie enge oder zu weite Schuhe, die Reibung und Druck verursachen können.
- Geeignete Socken: Wählen Sie atmungsaktive Socken aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, die Feuchtigkeit von Ihren Füßen ableiten können. Verzichten Sie auf Socken mit Nähten oder Falten, die Reibung verursachen können.
- Reibung reduzieren: Verwenden Sie bei Bedarf Schuhpolster, Einlegesohlen oder Bandagen, um Druckstellen zu entlasten und Reibung zu minimieren.
- Übermäßige Feuchtigkeit vermeiden: Halten Sie Ihre Haut trocken, besonders an den Füßen. Verwenden Sie Fußpuder oder Cremes, um Feuchtigkeit zu reduzieren und Reibung zu verringern.
- Haut pflegen: Halten Sie Ihre Haut geschmeidig und gut gepflegt, um sie widerstandsfähiger gegen Verletzungen und Reibung zu machen. Regelmäßiges Eincremen kann helfen, die Hautelastizität zu verbessern.
- Auf Warnsignale achten: Wenn Sie an einer bestimmten Stelle Druck oder Reibung spüren, ergreifen Sie rechtzeitig Maßnahmen, um das Problem zu beheben, etwa indem Sie die Schuhe wechseln oder andere Schutzmaßnahmen ergreifen.
Blutblasen: Auch im Mundraum möglich
Auch im Mund können Blutblasen auftreten – sowohl an der Zunge als auch auf dem Zahnfleisch. Sie entstehen meist durch kleinere Verletzungen beim Essen. Weitere Ursachen sind eine allergische Reaktion, Alkohol- und Tabakkonsum sowie ein Vitamin-C-Mangel. In den meisten Fällen heilen die Blutblasen im Mund von allein ab. Drücken Sie sie auf keinen Fall aus, da so eine sekundäre bakterielle Infektion entstehen kann. Achten Sie zudem auf die richtige Mundhygiene. Wenn die Blutblase nicht von selbst abheilt, sollten Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen.