Die Suche nach vernünftigen Ersatzstoffen für Zucker treibt die Industrie zu immer neuen Quellen. Ob Honig, Ahornsirup, Birkenzucker oder eben Kokosblütenzucker: Die Alternativen scheinen nicht zu versiegen. Doch wie gut ist der Ersatzstoff Kokosblütenzucker? Kann er auf Dauer den normalen Raffinadezucker ersetzen und ist er wirklich eine gesunde Alternative zu Rohrzucker und Co.? Oder handelt es sich bei Kokosblütenzucker wieder nur um einen kurzfristigen Hype oder Trend, welcher bald wieder verschwindet?
Was ist Kokosblütenzucker?
Wie bei vielen Lebensmitteln ist Kokosblütenzucker keine völlig neue Erfindung. Gerade in Indonesien, Thailand, aber auch in Brasilien und anderen südamerikanischen Ländern ist er weit verbreitet und wird von der indigenen Bevölkerung als hauptsächliches Süßungsmittel genutzt. Kokosblütenzucker wird aus den Blüten der Kokospalme gewonnen. Er enthält folgende Nährwerte und Inhaltsstoffe:
- Kalorien: 384 kcal
- Fett: 0,5 g
- Kohlenhydrate: 94 g
- davon Zucker: 94 g
- Protein: 1 g
- Kalium: 103 mg
- Magnesium: 2,9 mg
- Natrium: 4,5 mg
- Vitamin C: 2,3 mg
- Phosphor: 7,9 mg
- Schwefel: 2,6 mg
Wie gesund ist Kokosblütenzucker?
Glykämischer Index und Low Carb
Der glykämische Index von Kokosblütenzucker ist niedrig, da der Zucker im Körper nur langsam aufgenommen wird. Blutzuckerschwankungen bleiben aus, weshalb sich der Zucker auch gut für Diabetiker eignet. Für die Low-Carb-Ernährung eignet sich die Zuckeralternative aber nicht. Der Kohlenhydratanteil ist dafür zu hoch.
So schmeckt Kokosblütenzucker
Herstellung von Kokosblütenzucker
Wie nachhaltig ist Kokosblütenzucker?
Der Kokosblütenzucker, der in Deutschland angeboten wird, stammt größtenteils aus Südostasien, darunter vor allem Indonesien und Thailand. Der Gewinnungsprozess ist energieaufwendig und auch die langen Transportwege belasten die Umwelt. Zusätzlich ist der Zucker aus Kokosblüten nicht viel gesünder als Haushaltszucker oder Honig. Möchte Sie dennoch Kokosblütenzucker kaufen, sollten Sie darauf zu achten, dass er möglichst naturbelassen und frei von Verunreinigungen oder weiteren Zusätzen ist. Dadurch ist der Preis zwar oft höher. Schauen Sie auch fairen Handel und Biozertifikate. So wird Ihnen eine hochwertige und nachhaltige Herstellung garantiert.
Die Vor- und Nachteile von Kokosblütenzucker
Ist Kokosblütenzucker denn nun gesünder als normaler Zucker und damit ein guter Zuckerersatz? Jein! Tatsächlich hat der Zucker der Kokospalme mit 35 einen niedrigeren glykämischen Index als normaler Zucker, Honig oder Ahornsirup. Das bedeutet, dass der Blutzuckerspiegel langsamer ansteigt und auch langsamer wieder fällt. Man tappt seltener in die Zuckerfalle und auch Heißhungerattacken bleiben so aus. Doch macht der niedrige glykämische Index noch lange kein gesundes Produkt aus. So ist es leider auch mit Kokosblütenzucker. Mit 390 Kalorien und über 90 Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm besitzt Kokosblütenzucker annähernd die gleichen Werte wie normaler Zucker. In unserem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte über den glykämischen Index >>
Der Vorteil von Kokosblütenzucker ist, dass er genauso verwendet werden kann wie Haushaltszucker. Da er auch die annähernd gleiche Süßkraft besitzt, können Rezepte eins zu eins übernommen werden. Zum Backen eignet sich der Palmzucker allerdings trotzdem nicht, da er sich langsamer auflöst und so kleinere Klumpen im Teig bildet. Zudem geht der Teig nicht so gut auf. Trotzdem kann er zum Süßen von Cocktails, Kaffee, Obst oder Joghurt genutzt werden.
Als negativer Punkt muss auch der hohe Preis genannt werden. Ein Kilo Kokosblütenzucker kostet beispielsweise bei Amazon zwischen zehn und zwölf Euro. Zum Vergleich: Ein Kilo normaler Zucker kostet zwischen 50 Cent und 1,50 Euro.
Fazit: Ist Kokosblütenzucker ein geeigneter Zuckerersatz zum Backen?
Insgesamt kann bei Kokosblütenzucker nicht wirklich von einem Zuckeraustauschstoff gesprochen werden. Der hohe Kalorien- und Kohlenhydratanteil gleichen den niedrigen glykämischen Index wieder aus. Kokosblütenzucker eignet sich nicht zum Backen und ist sehr teuer. Einzig und allein Diabetiker könnten über die Zuckeralternative zum Süßen von Kaffee nachdenken, wobei der Blutzuckerspiegel trotzdem leicht ansteigt. Besser ist es, den Zuckerkonsum möglichst einzuschränken.
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