Ob für unsere Knochen, Zähne, Muskeln, unser psychisches Wohlbefinden oder Immunsystem – Vitamin D spielt eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit und etliche Stoffwechselvorgänge. Das sogenannte Sonnenvitamin beeinflusst nämlich auch die Ausschüttung von Thyroxin, dem Schilddrüsenhormon.
Wie wirkt Vitamin D auf die Schilddrüse?
Vitamin D spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Immunsystems und hat auch Auswirkungen auf die Schilddrüse. Studien haben gezeigt, dass Vitamin D bei der Prävention und Behandlung von Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse wie Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Basedow helfen kann.
Einige der möglichen Wirkungen von Vitamin D auf die Schilddrüse sind:
- Immunmodulation: Vitamin D kann das Immunsystem modulieren und Entzündungen reduzieren, die bei Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse auftreten können.
- Schutz der Schilddrüsenzellen: Es wird angenommen, dass Vitamin D dazu beiträgt, Schilddrüsenzellen vor Schäden durch freie Radikale und oxidativen Stress zu schützen.
- Beeinflussung der Schilddrüsenhormone: Vitamin D kann indirekt die Produktion und Freisetzung von Schilddrüsenhormonen beeinflussen, indem es die Kalziumhomöostase im Körper reguliert. Kalzium spielt eine wichtige Rolle bei der Freisetzung von Schilddrüsenhormonen.
- Verbesserung der Schilddrüsenfunktion: Ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel kann dazu beitragen, eine optimale Schilddrüsenfunktion aufrechtzuerhalten und das Risiko für Schilddrüsenerkrankungen zu verringern.
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Es ist wichtig zu beachten, dass weitere Forschungen erforderlich sind, um die genauen Zusammenhänge zwischen Vitamin D und der Schilddrüse vollständig zu verstehen. Wenn Sie Bedenken hinsichtlich Ihrer Schilddrüsengesundheit haben, ist es ratsam, einen Arzt oder Endokrinologen zu konsultieren.
Vitamin-D-Mangel bei Hashimoto
Bei Hashimoto-Patienten wird besonders häufig ein Vitamin-D-Mangel nachgewiesen, wie eine Studie der Qassim University in Saudi-Arabien zum Zusammenhang eines Vitamin-D-Mangels mit einer Schilddrüsenerkrankung untersucht hat. Das liegt zum einen daran, dass Hashimoto-Erkrankte einen höheren Vitamin-D-Bedarf haben, gleichzeitig aber weniger von dem Sonnenvitamin bilden können. Zudem leiden Menschen mit Autoimmunkrankheiten häufiger an Rezeptorstörungen. Das bedeutet, dass trotz genügend Vitamin D, dieses nicht wirken kann.
Symptome eines Vitamin-D-Mangels bei gesunden Menschen
Die Symptome eines Vitamin-D-Mangels bei gesunden Menschen äußern sich durch eine höhere Infektanfälligkeit, Müdigkeit, Muskelschwäche oder Knochenschmerzen. Bei Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion kommt es unter anderem zu Gedächtnis- und Konzentrationsschwierigkeiten, die dem Frühstadium von Alzheimer ähneln. Weitere Anzeichen sind ebenfalls Müdigkeit sowie depressive Verstimmungen.
Hashimoto-Thyreoiditis
Bei Hashimoto-Thyreoiditis handelt es sich um eine chronische Entzündung der Schilddrüse. Das körpereigene Immunsystem greift das Gewebe der Schilddrüse an. Die Autoimmunerkrankung führt zu einem Mangel der Schilddrüsenhormone und somit zu einer Unterfunktion (Hypothyreose).
Die beiden wichtigsten Schilddrüsenhormone sind Thyroxin und Trijodthyronin. Da Thyroxin vier Jod-Atome besitzt, wird das Schilddrüsenhormon als "T4" bezeichnet. Trijodthyronin ist als "T3" bekannt, da es drei Jod-Atome hat.
Studie: Vitamin D senkt Hashimoto-Antikörper
Forscher gehen davon aus, dass ein Vitamin-D-Mangel bei der Entwicklung von Hashimoto eine Rolle spielt und keine Folge von einer Hashimoto-Erkrankung ist – wie eine iranische Studie zeigt. Patienten, die drei Monate lang Vitamin D supplementiert hatten, hatten deutlich geringere Symptome und die typischen Hashimoto-Antikörper und auch der TSH-Wert – ein erhöhter Wert weist auf eine Schilddrüsenunterfunktion hin – konnten gesenkt werden.
Bei Hashimoto ist eine Tagesmenge von 1.000 bis 2.000 International Einheiten von Vitamin D zu empfehlen. Die genaue Dosierung hängt vom Vitamin-D-Spiegel ab und wird von Ihrem Hausarzt bestimmt. Wichtig: Nehmen Sie nie ohne ärztliche Rücksprache Vitamin-D-Präparate ein. Eine falsche Einnahme kann mitunter zu einer Überdosierung führen.
Vitamin D für die Schilddrüse über die Nahrung aufnehmen?
Tatsächlich kann man Vitamin D auch über die Nahrung aufnehmen, obwohl es in nur wenigen Lebensmitteln in nennenswerten Mengen vorhanden ist. Die Hauptquelle für Vitamin D ist die körpereigene Produktion, die durch Sonneneinstrahlung auf die Haut angeregt wird. Dennoch können bestimmte Lebensmittel dazu beitragen, den Vitamin-D-Spiegel im Körper zu erhöhen.
Hier sind einige Beispiele für Vitamin-D-reiche Lebensmittel:
- Fettiger Fisch: Lachs, Makrele, Hering und Sardinen sind reich an Vitamin D.
- Lebertran: Dieses Öl, das aus der Leber von Kabeljau gewonnen wird, ist eine der konzentriertesten natürlichen Quellen für Vitamin D.
- Eigelb: Eier enthalten kleine Mengen an Vitamin D, wobei der Großteil im Eigelb enthalten ist.
- Rinderleber: Obwohl nicht so reich an Vitamin D wie Fisch oder Lebertran, enthält Rinderleber nennenswerte Mengen an Vitamin D.
- Käse: Einige Käsesorten wie Gouda, Brie und Cheddar enthalten geringe Mengen an Vitamin D.
- Angereicherte Lebensmittel: Viele Länder fügen Vitamin D bestimmten Lebensmitteln wie Milch, Orangensaft, Joghurt und Frühstückscerealien hinzu, um die Aufnahme dieses wichtigen Vitamins zu fördern.
Es ist wichtig, eine ausgewogene Ernährung zu haben, um sicherzustellen, dass Sie genügend Vitamin D und andere essenzielle Nährstoffe erhalten. Wenn Sie Bedenken hinsichtlich Ihres Vitamin-D-Status haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ernährungsberater, um die beste Vorgehensweise für Ihre individuellen Bedürfnisse zu ermitteln.
Übrigens: Vitamin D kann man auch in Form von Tabletten, Tropfen und Co. supplementieren. Lesen Sie vorher aber unbedingt diesen Artikel: Die 8 häufigsten Fehler bei der Einnahme von Vitamin D >>