Wie erkenne ich vegane Getränke?

Wer auf tierische Lebensmittel verzichten möchte, muss sich im besonderen Maße mit Nahrungsmitteln und Getränken des täglichen Konsums auseinandersetzen. Unter beliebten Getränken verbergen sich aber einige nicht-vegane Stolperfallen. Wir erklären, worauf Sie achten müssen.

Vegane Getränke: So erkennen Sie sie leicht

Eigentlich ist es ganz leicht, vegane Lebensmittel zu erkennen. Ei, tierische Milch, Käse und Honig sind tabu, alles andere stellt keine Probleme dar. 

Leitungswasser, Mineralwasser, Tees oder frisch gepresste Säfte und Smoothies sind also von Natur aus vegan. Etwas schwieriger wird es aber bei industriell hergestellten Getränken. Denn mitunter ist nicht immer klar, welche Methoden bei der Herstellung und Abfüllung verwendet werden, die aus eigentlich veganen Getränken plötzlich tierische Getränke machen.

Um schnell zu prüfen, ob Getränke vegan sind, halten Sie sich an diese Tipps:

  1. Inhaltsstoffe: Überprüfen Sie die Zutatenliste des Getränks. Achten Sie besonders auf tierische Bestandteile wie Milch, Honig, Gelatine oder Kollagen, die darauf hindeuten könnten, dass das Getränk nicht vegan ist.
  2. Kennzeichnung: Manche Hersteller kennzeichnen ihre Produkte mit veganen Siegeln oder Labels. Diese können Ihnen helfen, vegane Getränke leichter zu identifizieren. Gängige vegane Siegel sind beispielsweise das V-Label oder das Vegan Society Logo.
  3. Allergenkennzeichnung: In einigen Ländern sind Hersteller gesetzlich verpflichtet, allergene Inhaltsstoffe auf der Verpackung anzugeben. Tierische Bestandteile wie Milch oder Eier sind in der Regel als Allergene gekennzeichnet.
  4. Recherche: Wenn Sie unsicher sind, ob ein bestimmtes Getränk vegan ist, können Sie den Hersteller kontaktieren oder online nach Informationen suchen. Oft haben Hersteller detaillierte Informationen über ihre Produkte auf ihren Websites.

Warum sind einige Getränke nicht vegan?

Vegane Ernährungsformen sind im Trend. Nicht nur ist eine Diät, die auf einer rein pflanzlichen Ernährung basiert, gut für den Körper, mit zunehmendem Veganismus wird Tierleid verringert und die negativen ökologischen Auswirkungen der Massentierhaltung reduziert. Dass vegane Ernährungsweisen immer beliebter werden, hängt auch mit der einfachen Verfügbarkeit veganer Lebensmittel zusammen. Es ist heute sehr einfach, vegane Lebensmittel im Supermarkt zu identifizieren. Lebensmittel-Labels helfen enorm, richtige vegane Kaufentscheidungen zu treffen.

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Doch wie so oft verbirgt sich der Teufel im Detail. Wer sich vegan ernähren möchte, sollte beispielsweise bei einigen Getränken besser ganz genau auf die Zutatenliste schauen. Mitunter enthalten unscheinbare Getränke nämlich tierische Bestandteile. Welche Getränke oft nicht vegan sind, zeigen wir Ihnen hier.

Diese 5 Getränke sind mitunter nicht vegan

1. Einige Apfelsäfte

Mit Säften ist es mitunter so eine Sache. Zwar können geringe Mengen Fruchtsaft durchaus als gelegentliche Quelle für pflanzliche Vitamine dienen, die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät aber davon ab, Fruchtsäfte täglich zu trinken. Besonders problematisch wird der Saftkonsum bei einer veganen Ernährung, denn einige Säfte, die auf den ersten und zweiten Blick eigentlich keinerlei tierische Bestandteile enthalten dürften, gelten nicht als vegan. Zur Herstellung einiger Säfte setzen die Produzenten nämlich Hilfsstoffe tierischen Ursprungs ein. Hierbei kommt vor allem Gelatine zum Einsatz, die bei der Filterung etwa naturtrübem Apfelsaft beigesetzt wird. Die Gelatine bindet Trübstoffe und kann zusammen mit diesen in einem späteren Verarbeitungsprozess wieder entzogen werden. Dadurch wird der Saft geklärt. Gelatine ist geschmacksneutral und wird aus tierischem Kollagen hergestellt. Dazu werden Haut und Knochen von Schweinen und Rindern verarbeitet.

2. Weine sind nicht immer vegan

Auch einige alkoholische Getränke wie Wein werden vor der Abfüllung in Flaschen industriell noch etwas aufgehübscht. Um Trübstoffe aus Weinen herauszufiltern, arbeiten einige Hersteller ebenfalls mit Hilfsstoffen tierischen Ursprungs, die nicht kennzeichnungspflichtig sind. Ähnlich wie beim Apfelsaft wird Wein mitunter auch Gelatine oder Hausenblase zugesetzt, um Trübstoffe herauszufiltern. Zwar enthält das fertige Getränk keine tierischen Produkte mehr, während der Herstellung befanden sich aber durchaus Stoffe tierischen Ursprungs im Lebensmittel. Als vegan können solche Getränke dann nicht mehr gelten. Wollen Sie auf Nummer Sicher gehen, schauen Sie sich die Zutatenliste genau an oder kaufen Sie nur Produkte, die explizit als „vegan“ ausgewiesen sind.

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3. Limonaden können nicht vegan sein

Natürlich wissen Sie, dass Milchprodukte nicht vegan sind. Daher stehen bei Ihnen auch Milcherzeugnisse aus pflanzlichen Quellen wie Mandelmilch, Reismilch oder Hafermilch auf dem Speiseplan. Doch wussten Sie, dass einige Limonaden Molke enthalten? Mitunter nutzen Hersteller für die Produktion ihrer Getränke wie Cola oder Orangenlimonaden Molkenerzeugnisse. Molke ist die wässrige Restflüssigkeit, die bei der Gerinnung von Milch zu Käse entsteht. Aus der flüssigen Molke kann Molkepulver hergestellt werden, das bei der Limonadenproduktion zum Einsatz kommt. Natürlich sind längst nicht alle Limonaden mit Molke versetzt. Es ist aber empfehlenswert, vor dem Kauf einen genauen Blick auf die Zutatenliste zu werfen, um nicht-vegane Stolperfallen zu umgehen.

Video: Darum sind einige Weine nicht vegan

4. Campari und Co. waren lange Zeit nicht vegan

Der italienische Bitter wurde lange Zeit mithilfe des Zusatzstoffes E120 hergestellt. Dieser gab ihm die charakteristische rote Farbe. E120 ist ein Lebensmittelfarbstoff namens "Karmin". Er wird aus Schildläusen gewonnen. Getränke und Lebensmittel mit Karmin sind also nicht vegan. Der Farbstoff wird auch zum Färben von Süßigkeiten oder Wurstwaren verwendet. Seit vielen Jahren nutzt der Hersteller des originalen Camparis allerdings kein echtes Karmin mehr, sondern synthetische Farbstoffe. 

5. Honiggetränke

Auf Weihnachts- oder Mittelaltermärkten dürfen auch Met-Stände nicht fehlen. So lecker heißer Met auch sein mag, vegan ist er nicht. Denn natürlich enthält der Honigwein puren Honig. Veganer und Veganerinnen müssen auf den süßen Trunk also leider verzichten. Auch Tees mit Honig sind für vegane Ernährungsweisen nicht empfehlenswert.

Vegane Getränke: Liste 

  1. Wasser (stilles oder sprudelndes Wasser ohne Zusätze)
  2. Fruchtsäfte (z.B. Orangensaft, Apfelsaft, Traubensaft)
  3. Gemüsesäfte (z.B. Karottensaft, Tomatensaft)
  4. Pflanzenmilch (z.B. Mandelmilch, Hafermilch, Sojamilch)
  5. Tee (z.B. schwarzer Tee, grüner Tee, Kräutertee)
  6. Kaffee mit pflanzlicher Milch (z.B. Sojamilch, Hafermilch, Kokosmilch)
  7. Smoothies aus rein pflanzlichen Zutaten (z.B. Obst, Gemüse, Pflanzenmilch)
  8. Limonaden und Erfrischungsgetränke ohne tierische Zusätze
  9. Eistee ohne tierische Zusätze
  10. Sportgetränke ohne tierische Inhaltsstoffe

Ist Bier vegan?

Nicht alle Biere sind automatisch vegan, da einige Herstellungsverfahren tierische Inhaltsstoffe oder Klärungsmittel verwenden können. Hier sind einige Punkte zu beachten:

  • Tierische Inhaltsstoffe: Einige Biere können tierische Bestandteile wie Gelatine, Fischblasen (auch als Isinglas bekannt), Eiweiß oder Milchprodukte enthalten. Diese werden manchmal während des Brauprozesses zur Klärung des Bieres verwendet.
  • Klärungsmittel: Um Trübstoffe aus dem Bier zu entfernen, können Klärungsmittel eingesetzt werden. Tierische Klärungsmittel wie Gelatine oder Fischblasen werden manchmal verwendet. Es gibt jedoch auch vegane Alternativen, wie zum Beispiel Kieselgel oder pflanzliche Proteine.
  • Etikettierung: Einige Bierhersteller kennzeichnen ihre Produkte als vegan, entweder auf der Flasche oder auf ihrer Website. Dies kann eine hilfreiche Information sein, um vegane Biere zu identifizieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Biere tierische Inhaltsstoffe enthalten. Es gibt viele Brauereien, die vegane Biere herstellen oder alternative Klärungsmittel verwenden. Wenn Sie sicher sein möchten, ob ein bestimmtes Bier vegan ist, empfehlen wir, die Etiketten sorgfältig zu lesen oder den Hersteller zu kontaktieren, um Informationen über die Herstellung zu erhalten.

Tipp aus der Redaktion

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