Keto-Ernährung: Die 3 Nachteile der ketogenen Diät

Die ketogene Ernährung bietet zwei entscheidende Vorteile: Man kann mit ihr schnell Gewicht verlieren und dabei viele leckere, fettige Lebensmittel essen. Klingt zu schön, um wahr zu sein. Ist es auch: Hier sind die 3 Nachteile der Keto-Diät.

Fettreiche Lebensmittel der ketogenen Diät© kerdkanno / adobestock
In der ketogenen Ernährung werden die Kohlenhydrate auf ein Minimum reduziert und hauptsächlich Fette aufgenommen.

In der Behandlung von Epilepsie hat sich die ketogene Diät als äußerst wirksame Maßnahme erwiesen. Doch eignet sie sich auch für Gesunde, die einfach nur abnehmen oder sich besser ernähren – und damit ihrem Körper etwas Gutes tun möchten? Die folgenden drei Nachteile einer ketogenen Diät liefern Ihnen die Antwort.

Keto-Ernährung: Diese 3 Nachteile birgt sie

1. Keto-Grippe

Dieses kuriose Phänomen tritt vor allem zu Beginn der Ernährungsumstellung auf und wurde laut ÄrzteZeitung bereits in mehreren Studien beobachtet. So stellte etwa ein australisches Forscherteam anhand von Nutzer:innen eines Gesundheitsforums fest, dass ein Drittel der Menschen, die eine ketogene Diät durchführen, über typische Erkältungssymptome wie Schnupfen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Magen-Darm-Beschwerden, Energielosigkeit oder sogar einen unregelmäßigen Herzschlag klagte. 37 Prozent der Befragten stuften die auftretenden grippeähnlichen Symptome ihres Körpers als schwer ein.

2. Erhöhtes Risiko für Arteriosklerose

Während die ketogene Ernährung sich durchaus positiv auf Ihre Blutzuckerwerte auswirken kann, sieht es hinsichtlich des Cholesterinspiegels ganz anders aus. Da die Keto-Diät vor allem aus fettreichen Lebensmittel besteht, ist die Gefahr sehr hoch, dass Sie ein Übermaß an gesättigten tierischen Fettsäuren und unter Umständen sogar Transfette zu sich nehmen. Leider führt das dazu, dass sich mehr schlechtes LDL-Cholesterin in Ihrem Körper ansammelt. So erfuhren auch die Proband:innen dieser Studie zwar eine Besserung des Blutzuckerspiegels, aber gleichzeitig eine Verschlechterung ihrer Blutfettwerte und des LDL-Cholesterinspiegels. Da erhöhte LDL-Werte einer der Hauptrisikofaktoren für Arterienverkalkung sind, ist die Keto-Diät auf Dauer derzeit nicht zu empfehlen.

3. Jo-Jo-Effekt

Als kurzfristige Diät, mit der man schnell ein paar Pfunde loswerden will, eignet sich die ketogene Ernährungsform nur bedingt. Zwar führt das Weglassen von Kohlenhydraten dazu, dass unsere Glykogenspeicher entleert werden und mit ihnen auch eine ordentliche Menge Wasser aus dem Körper verschwindet. Das verlorene Gewicht ist somit kein schädliches Körperfett, das man aus gesundheitlichen Gründen loswerden möchte. Außerdem kehrt das Glykogen mitsamt Wasser schnell zurück, sobald wieder mehr Kohlenhydrate auf den Teller kommen. Abnehmen können Sie daher mit der Keto-Diät auf Dauer nicht – es sei denn, Sie ziehen sie bis ans Lebensende durch, wovon jedoch aus gesundheitlichen Gründen abzuraten ist. Besser wäre die grundlegende und dauerhafte Umstellung auf eine ausgewogene Ernährung mit möglichst viel Gemüse.

Jojo-Effekt© iStock/cirquedesprit
Ein Nachteil der ketogenen Ernährung: Schnell kann der Jo-Jo-Effekt drohen. 

Wie merkt man, dass man in Ketose ist?

Ketose beschreibt den Stoffwechselzustand, welchen eine ketogene Diät erzeugen will. Dabei steigt der Anteil der Ketonkörper im Blut an. Das soll dazu führen, dass der Körper seine Energie nicht mehr aus Glucose zieht – sondern stattdessen aus den Ketonkörpern. Das gelingt mit entsprechender Ernährung und soll Fett verhältnismäßig schnell reduzieren. Die Anhängerschaft der ketogenen Diät schwört auf die Vorteile der Stoffwechsel-Umstellung. Besonders Fleisch steht bei der Low-Carb-Diät ganz oben auf dem Speiseplan.

Diese Anzeichen sprechen dafür, dass die Ketose auch bei Ihnen eingesetzt hat:

  • Sie fühlen sich wach und konzentriert
  • Sie verspüren kaum Hunger
  • Sie verlieren schnell an Gewicht
  • Ihr Mund fühlt sich trocken an
  • Sie verspüren keine Heißhungerattacken, etwa nach Schokoladen oder Chips
  • Sie stellen unübliche Verdauungsprobleme fest
  • Sie haben einen leicht unangenehmen, stechenden Mundgeruch

Was passiert, wenn man mit Keto aufhört?

Sie versuchen, die ketogene Diät durchzuziehen – doch Ihr Körper schreit nach Kohlenhydraten? Stellen Sie Ihre Ernährungsweise wieder um, können drastische Konsequenzen für Ihren Körper folgen. So wie nach jeder Diät droht auch nach einer Keto-Diät der bereits thematisierte Jo-Jo-Effekt. Befindet sich Ihr Körper nicht mehr in Ketose, kann er auch keine Energie mehr aus den Fettreserven gewinnen. Doch der Körper braucht Energie – und verlangt nun mit Nachdruck nach Kohlenhydraten in Form von Nudeln, Brot, Reis oder Kartoffeln. 

Grundsätzlich gilt: Gehen Sie die Umstellung langsam an und steigern Sie die Aufnahme der Kohlenhydrate stetig über einen Zeitraum von etwa 2 Wochen. So hat der Körper Zeit, sich an die neue Ernährungsweise zu gewöhnen.

Ketogene Ernährung: Vorsicht bei diesen Vorerkrankungen

Eine ketogene Ernährung ist bei bestimmten Vorerkrankungen nicht ratsam, da sie die Gesundheit negativ beeinflussen kann. Menschen mit Lebererkrankungen, insbesondere Leberinsuffizienz, sollten die ketogene Diät meiden, da die Leber bei der Verarbeitung von Fetten stark belastet wird.

Auch bei Nierenproblemen ist Vorsicht geboten, da eine hohe Fettaufnahme die Nieren zusätzlich belasten kann. Für Menschen mit Pankreatitis oder anderen Bauchspeicheldrüsenerkrankungen ist eine ketogene Ernährung nicht empfehlenswert, da die Bauchspeicheldrüse unter der erhöhten Fettverdauung leiden könnte. Zudem kann die Diät bei Erkrankungen wie Typ-1-Diabetes, insbesondere in der Anfangsphase, zu einer gefährlichen Stoffwechselentgleisung führen. 

In solchen Fällen ist es wichtig, sich vor einer Umstellung auf eine ketogene Ernährung ärztlich beraten zu lassen.