Präsentismus: So gefährlich kann Arbeit trotz Krankheit sein

Wer krank zur Arbeit geht, ist nicht nur weniger produktiv, sondern riskiert auch, seine Krankheit zu verschlimmern und die Kollegen anstecken. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr zum Präsentismus.

Was ist Präsentismus?

Präsentismus ist das Phänomen, dass Arbeitnehmer trotz Krankheit zur Arbeit gehen. Es ist das Gegenteil von Absentismus, der Abwesenheit von der Arbeit aufgrund von Krankheit.

Im Video: Krank zur Arbeit: Ursachen und Prävention von Präsentismus

Präsentismus: Das gefährliche Spiel mit der Gesundheit

Studien zeigen, dass die Zahl der Fehltage in deutschen Unternehmen seit Jahren sinkt. Das mag auf den ersten Blick positiv erscheinen, ist aber eher ein Grund zur Sorge. Denn immer mehr Menschen gehen krank zur Arbeit, auch wenn sie sich eigentlich auskurieren sollten. Ein hoher Leistungs- und Zeitdruck sind die Hauptgründe dafür. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fühlen sich oft verpflichtet, trotz Erkältung oder anderer leichter Erkrankungen zur Arbeit zu gehen, um ihr Einkommen zu sichern oder nicht als faul zu gelten. Außerdem haben viele Ängste, ihren Job zu verlieren, wenn sie sich krankmelden. Eine AOK-Befragung aus dem Jahr 2021 ergab, dass fast jede/r Siebte gegen den Rat der Ärztin oder des Arztes krank zur Arbeit gegangen ist. 

3 Gründe, warum Sie nicht arbeiten sollten, wenn Sie krank sind

1. Sie sind weniger produktiv

Wenn Sie krank sind, sind Sie nicht so leistungsfähig wie sonst. Sie können sich schwerer konzentrieren, Fehler machen und sind anfälliger für Unfälle. Dies kann zu einer Verringerung der Produktivität Ihres Unternehmens führen.

2. Sie verschlimmern Ihre Krankheit

Wenn Sie arbeiten, obwohl Sie krank sind, können Sie Ihre Krankheit verschlimmern. Dies kann zu einer längeren Krankheit und zu Komplikationen führen. So kann aus einer Erkältung auch eine Lungenentzündung oder eine Herzmuskelentzündung werden.

3. Sie stecken Ihre Kollegen an

Wenn Sie mit anderen Menschen zusammenarbeiten, können Sie sie anstecken. Dies kann zu einer Ausbreitung der Krankheit in Ihrem Unternehmen führen und dann fallen auch gleich die Liebling-KollegInnen aus.

Krank arbeiten: Dann kann es sinnvoll sein

In den meisten Fällen ist es besser, sich krank zu Hause auszukurieren.  Es gibt jedoch auch Lebenssituationen, in denen es sinnvoll ist, wieder zu arbeiten, obwohl man noch nicht komplett wieder auf dem Damm ist. Das ist der Fall, wenn die Arbeit zur Genesung beitragen kann. Beispielsweise können bei vielen psychischen Erkrankungen ein geregelter Tagesablauf und der Austausch mit KollegInnen das Wohlbefinden steigern und damit den Gesundheitszustand verbessern.

Maßnahmen zur Reduzierung von Präsentismus

Um Präsentismus zu reduzieren, können Unternehmen und Arbeitnehmer folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Förderung einer Kultur der Wertschätzung von Gesundheit und Wohlbefinden
  • Angebot von flexiblen Arbeitszeitmodellen und Homeoffice-Optionen
  • Unterstützung von Arbeitnehmern bei der Wiedereingliederung nach Krankheit

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