
Was ist Nomophobie?
Nomophobie ist ein Begriff, der aus dem Englischen stammt und für "No-Mobile-Phone-Phobie" steht. Es handelt sich also um die Angst, ohne Mobiltelefon zu sein. Menschen mit Nomophobie fühlen sich unwohl oder sogar panisch, wenn sie ihr Handy nicht dabei haben, nicht erreichbar sind oder ihr Akku leer ist.
- Im Jahr 2021 waren bereits 63 Millionen Menschen in Deutschland im Besitz von Smartphones.
- Die durchschnittliche tägliche Nutzungszeit dieser Geräte lag im Jahr 2021 bei drei Stunden und 49 Minuten.
Eine Studie der DAK-Gesundheit aus dem Jahr 2018 ergab, dass 28 Prozent der Smartphone-Nutzer in Deutschland Anzeichen von Nomophobie zeigten; eine weitere, repräsentative Studie des Bitkom-Verbandes aus dem Jahr 2021 fand heraus, dass 69 Prozent der deutschen Internetnutzer Angst haben, ihr Smartphone zu verlieren.
Diese Studien deuten darauf hin, dass Nomophobie ein weit verbreitetes Problem in Deutschland ist.
Symptome der Nomophobie
Nomophobie ist die Angst, ohne Mobiltelefon zu sein. Betroffene fühlen sich unwohl, nervös oder sogar panisch, wenn sie ihr Handy nicht dabei haben, nicht erreichbar sind oder der Akku leer ist.
Weitere Symptome der Nomophobie
- Angst, wichtige Nachrichten oder Anrufe zu verpassen
- Unruhe und Nervosität ohne Handy
- Panikgefühle, wenn das Handy verloren geht oder kaputtgeht
- Ständiger Drang, das Handy zu checken
- Schlafstörungen durch die Nutzung des Handys am Abend
Nomophobie: So kann sie behandelt werden
Die Behandlung der Nomophobie hängt von der Ausprägung der Angst ab. In leichten Fällen können bereits einfache Tipps helfen, wie z.B.:
- Handy-freie Zeiten einführen
- Das Handy in einem anderen Raum aufbewahren
- Benachrichtigungen reduzieren
- Alternative Aktivitäten finden
- Entspannungstechniken lernen
In schweren Fällen kann eine Therapie sinnvoll sein.
5 Sätze, die Menschen mit Nomophobie häufig sagen
1. "Ich kann mein Handy einfach nicht aus der Hand legen."
2. "Ich bekomme Panik, wenn mein Akku leer ist."
3. "Ich muss ständig erreichbar sein, sonst fühle ich mich unwohl."
4. "Ich verpasse etwas Wichtiges, wenn ich nicht ständig mein Handy checke."
5. "Ohne mein Handy fühle ich mich allein und isoliert."
Wie kommt es überhaupt zu einer Nomophobie?
Die Entstehung einer Nomophobie ist komplex und kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden:
- Angst vor soziale Isolation: Das Smartphone kann als ständiger Begleiter und Verbindung zu anderen Menschen dienen. Die Angst, ohne Handy nicht erreichbar zu sein und soziale Kontakte zu verpassen, kann zu Nomophobie beitragen.
- Erdrückende Informationsflut: Die ständige Verfügbarkeit von Informationen durch das Smartphone kann zu einer Reizüberflutung und Angst führen, wichtige Nachrichten oder Ereignisse zu verpassen.
- Panik vor dem Kontrollverlust: Das Gefühl, nicht ständig erreichbar zu sein und den ständigen Informationsfluss kontrollieren zu können, kann zu Angst und Unwohlsein führen.
- Bestimmte Persönlichkeitsmerkmale: Menschen mit bestimmten Persönlichkeitseigenschaften, wie z.B. Angst vor dem Unbekannten, Perfektionismus oder geringer Frustrationstoleranz, scheinen ein erhöhtes Risiko für Nomophobie zu haben.
- Handynutzung im Kindesalter: Kinder, die schon früh und intensiv mit dem Smartphone in Kontakt kommen, entwickeln möglicherweise eine stärkere Abhängigkeit und ein höheres Risiko für Nomophobie.
- Gesellschaftlicher Druck: Die ständige Erreichbarkeit und die Nutzung von Social Media kann durch den gesellschaftlichen Druck und die Vergleichbarkeit mit anderen Menschen verstärkt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entstehung einer Nomophobie durch eine Kombination von individuellen Faktoren, wie Persönlichkeit und Handynutzungsverhalten, und gesellschaftlichen Einflüssen, wie der ständigen Erreichbarkeit und Informationsflut, begünstigt wird.
Nomophobie vorbeugen: Mit diesen 3 Tipps gelingt es
1. Bewusstheit schaffen
- Beobachten Sie Ihr eigenes Nutzungsverhalten und reflektieren Sie kritisch, wie viel Zeit Sie mit Ihrem Smartphone verbringen.
- Führen Sie ein Handy-Tagebuch, um Ihre Bildschirmzeit und die Nutzung einzelner Apps zu protokollieren.
2. Grenzen setzen
- Legen Sie feste Zeiten fest, in denen Sie Ihr Handy nicht nutzen, z.B. während des Essens, im Bett oder beim Sport.
- Nutzen Sie die Bildschirmzeit-Funktion Ihres Smartphones, um Limits für bestimmte Apps festzulegen.
- Aktivieren Sie den Nachtmodus, um die Blaulichtemission zu reduzieren und den Schlaf zu verbessern.
3. Alternativen finden
- Suchen Sie nach Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten und die nicht mit dem Smartphone zusammenhängen.
- Verbringen Sie Zeit mit Freunden und Familie, treiben Sie Sport oder lesen Sie ein Buch.
- Entdecken Sie neue Hobbys und Interessen, die Sie offline ausüben können.
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