Neurogenes Zittern: So können Sie Stress abschütteln

Das neurogene Zittern ist ein natürlicher Mechanismus, der uns innewohnt. Er ermöglicht uns, eine tiefgreifende Verbindung zu unserem Inneren herzustellen und Körper, Geist und Seele wieder als ein harmonisches Team zusammenzuführen. Auf einer fundamentalen Ebene bewirkt das Zittern eine Neuausrichtung, die uns wie ein sanftes Rütteln auf Kurs bringt.

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Neurogenes Zittern soll zu mehr Entspannung und emotionaler Ausgeglichenheit führen.

Was ist neurogenes Zittern?

Neurogenes Zittern, auch bekannt als TRE® (Tension & Trauma Releasing Exercises), ist ein körpereigener Mechanismus zur Stresslösung. Es handelt sich um unwillkürliche Muskelkontraktionen und -zittern, die nach belastenden Erfahrungen auftreten können. Das neurogene Zittern ist ein natürlicher Reflex, der uns hilft, Anspannung und Stress abzubauen. Säugetiere und Kleinkinder nutzen diesen Reflex instinktiv. Im Laufe der Zeit verlernen wir jedoch oft, auf diese Weise zu zittern.

Die TRE®-Methode wurde maßgeblich von Dr. David Berceli ins Leben gerufen. Der US-amerikanische Psychoneurologe, Theologe und promovierte Sozialarbeiter sah es als seine Mission, Menschen wirksame Werkzeuge zur Selbstheilung an die Hand zu geben. Angetrieben von der Suche nach effektiven Methoden zur Traumabewältigung für aus dem Krieg zurückgekehrte Soldaten, entwickelte Dr. Berceli TRE®. Die Methode basiert auf der Erkenntnis, dass unwillkürliches Zittern eine natürliche Reaktion des Körpers auf Stress und Traumata darstellt.

Wann wird das neurogene Zittern angewendet?

Heute wird TRE® erfolgreich zur Heilung von Traumata, posttraumatischen Belastungsstörungen und starker Stressbelastung eingesetzt. Die Methode ermöglicht es Menschen, auf sanfte und selbstbestimmte Weise Anspannungen abzubauen, Ängste zu lindern und ihre innere Resilienz zu stärken.

Literatur-Tipp: "Goodbye Stress!" von Beate Korioth

Atem- und Bewusstseinstrainerin Beata Korioth zeigt auf der Basis neuester wissenschaftlicher Forschung, dass die weitverbreitete Idee von Stress auf einem großen Irrtum basiert. Dass wir eigentlich über Angst reden, wenn wir Stress sagen – und dass es gar nicht schwer ist, aus dieser großen Negativspirale auszusteigen, sobald wir endlich anfangen, die Gefühle wieder zu fühlen, die wir so lange vor uns selbst versteckt haben. Das Ergebnis ist ein phänomenaler Bewusstseinssprung. Er bringt uns zurück zu unserem Körper, unserem Atem, unseren wahren Bedürfnissen und in die unbändige Freude, lebendig und voller Vertrauen zu sein.

Neurogenes Zittern – so funktioniert es

Die Technik des neurogenen Zitterns basiert auf folgenden drei Säulen:

1. Aktivierung des Zitterreflexes

  • Durchführung von sieben einfachen Übungen, die den Körper von den Füßen bis zum Kopf aktivieren.
  • Anwendung von Hilfsmitteln wie z. B. Tennisbällen oder Faszienrollen, um die Muskeln zu stimulieren.

2. Schaffung eines sicheren und unterstützenden Rahmens

  • Wahl eines ruhigen und geschützten Ortes.
  • Anwesenheit einer Vertrauensperson (optional).
  • Anwendung von Entspannungstechniken, wie z. B. Atemübungen oder Meditation.

3. Förderung der Selbstregulation

  • Entwicklung eines Bewusstseins für die eigenen Körperempfindungen.
  • Erlernen von Techniken zur Steuerung des Zitterns.
  • Integration der TRE®-Methode in den Alltag.

Auf der Webseite von TRE® erfahren Sie mehr über die TRE®-Übungsreihe.