Was ist eine bipolare Störung?
Eine bipolare Störung ist eine psychische Erkrankung, bei der Menschen unter extremen Stimmungsschwankungen leiden. Sie wird oft auch als manisch-depressive Störung bezeichnet, da sie zwei Hauptphasen umfasst: die manische Phase und die depressive Phase.
Während der manischen Phase erleben die Betroffenen eine übersteigerte Stimmung, Euphorie oder Reizbarkeit. Sie können impulsives Verhalten, gesteigerte Energie, vermindertes Schlafbedürfnis und ein gesteigertes Selbstwertgefühl haben.
Die depressive Phase hingegen ist von tiefer Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Interessenverlust und Schlafstörungen gekennzeichnet. Betroffene haben oft Schwierigkeiten, Freude oder Motivation zu empfinden und können sich sozial zurückziehen.
Im Video: Bipolar - Was verbirgt sich dahinter?
Bipolare Störung? Achten Sie auf diese 5 extremen Symptome
Allein in Deutschland sind etwa 800.000 Menschen von einer bipolaren Störung betroffen. Sie weisen während depressiver Episoden fast die gleichen Symptome auf wie Menschen mit einer unipolaren Depression, wie z.B. Niedergeschlagenheit, Energiemangel und innere Leere. Die manischen Episoden hingegen stellen das genaue Gegenteil dar. Diese 5 extremen Symptome weisen hingegen auf eine bipolare Störung hin:
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1. Exzessiver Tatendrang
Menschen mit einer bipolaren Störung erleben Phasen intensiven Glücks und Euphorie, in denen sie ein überwältigendes Gefühl von Energie und Tatendrang verspüren. Nicht nur körperlich fühlen sie sich stark, sondern sie sind auch von ihrem eigenen Selbstvertrauen und ihren großartigen Ideen überzeugt.
2. Kein Schlafbedürfnis
In dieser Phase benötigen Menschen, die an einer bipolaren Störung erkrankt sind, nur wenig oder zeitweise überhaupt keinen Schlaf mehr. Sie sind ständig in Bewegung und denken nicht an mögliche negative Konsequenzen ihres risikoreichen Verhaltens.
3. Impuls-Handlungen
Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass während dieser Phase exzessiver Alkohol- und Drogenkonsum, hohe Verschuldung aufgrund von impulsiven Investitionen und Einkäufen oder Infektionen aufgrund ungeschützten Geschlechtsverkehrs mit mehreren Sexualpartnern auftreten.
4. Veränderungen im Appetit
Neben dem veränderten Schlafbedürfnis können auch Veränderungen im Appetit und im Gewicht eintreten, wie zum Beispiel eine gesteigerte Nahrungsaufnahme während manischer Episoden oder einen verringerten Appetit während depressiver Episoden.
5. Vermehrte Kreativität
Diese Kreativität basiert teilweise auf der Tatsache, dass während manischer Episoden eine Fülle von Ideen entstehen können, die einen regelrechten kreativen Schub auslösen können. Berühmtheiten wie Hesse, Hemingway und van Gogh litten unter einer bipolaren Störung und waren in ihren hypomanischen Phasen am kreativsten.
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Tests zur Diagnose einer bipolaren Störung
Um eine bipolare Störung zu diagnostizieren, können verschiedene psychologische Tests zum Einsatz kommen. Diese umfassen beispielsweise Fragebögen, die von der betreffenden Person ausgefüllt werden, wie die Manie-Selbstbeurteilungsskala (MSS) zur Erfassung von manischen Symptomen oder das Beck-Depressions-Inventar (BDI). Es gibt auch Tests zur Fremdbeurteilung, bei denen nicht die betroffene Person selbst, sondern eine andere Person die Fragen beantwortet. Zusätzlich können strukturierte Interviews aufschlussreich sein. Dabei stellt der Therapeut oder die Therapeutin gezielte Fragen in einer festgelegten Reihenfolge, wobei bestimmte Antwortmöglichkeiten vorgegeben sein können.
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