Kolumne: Diese Tipps boostern Ihr Selbstvertrauen

Schlechte Tage, an denen wir uns in unserer Haut nicht wohlfühlen? Kennen wir alle! Unsere Gesundheitsexpertin und Vital-Kolumnistin Charlotte Karlinder verrät, mit welchen Tipps Sie Ihr Selbstvertrauen pushen können und wie Sie sich besser akzeptieren können – trotz oder gerade mit all Ihren „Makeln“.

Groß, schlank, durchtrainiert, Pfirsichteint und strahlend weiße, gerade Zähne. Ich bin vom vermeintlichen Schönheitsideal ziemlich weit weg. Zum Glück bin ich damit nicht alleine – auch wenn uns die sozialen Medien etwas anderes vorgaukeln. Am weitesten weg bin ich von den geraden Zähnen. In meinem Unterkiefer sieht es ein bisschen aus wie Kraut und Rüben.

Kleine Makel? Stören mich nicht mehr!

Es hat mich tatsächlich nie gestört. Aber wenn wir schon im Gesicht sind: Durch meine schwedischen Wurzeln bin ich ein sehr heller Typ, was bei der Haarfarbe an sich ja kein Nachteil ist – bei den Wimpern und Augenbrauen aber eher zu einer kompletten Ausdruckslosigkeit führt. Da habe ich manchmal schon ein wenig neidisch auf die SüdländerInnen geschielt – mit ihren dunklen, buschigen Augenbrauen. Aber nur ganz kurz. Denn ich habe gelernt, diese abweichenden Merkmale als liebenswerte Special Effects zu sehen.

Video: Selbstliebe – Weil Sie es Ihnen wert sein sollte

Aber der Vollständigkeit halber: Die Liste der Dinge, mit denen ich unzufrieden sein KÖNNTE, geht noch fröhlich weiter. Und ich meine damit wirklich: fröhlich! Ich habe zum Beispiel recht kurze Beine – im Verhältnis zu einem sehr langen Rücken. Und mein Bauchnabel zeigt nicht – wie bei den meisten anderen Menschen – nach innen – sondern nach außen. Meine Hände sind kräftig und im Grunde eher wie die Pranken eines Bauarbeiters. Aber dadurch habe ich sehr viel Kraft und schon so manches Armdrücken gewonnen. Um es mit dem Zeichentrickhund Snoopy zu sagen: „Versuche, in allem das Gute zu sehen!“ Ist alles eine Frage der Übung. Wir können die meisten Umstände in das berühmte „volle Glas“ verwandeln.

Sich bis ins Unendliche optimieren – ohne mich

Und ganz ehrlich? So what! Wir haben es selbst in der Hand, ob wir uns von der Norm in die Falle locken lassen. Gegen die meisten vermeintlichen Unzulänglichkeiten lässt sich ja heutzutage einiges unternehmen. Gelnägel, Lashes, Permanent Make-up ... Und die schiefen Zähne bekommen wir am besten durch eine feste Zahnspange in den Griff. Ist ja bei Erwachsenen eh ein Riesentrend momentan. Ich habe zig Bekannte, die sich aktuell ihren Mund – und damit die schönsten Jahre – durch eine Spange vermiesen lassen. Da bleiben Essensreste drin stecken und Spuckefäden. Wenn es medizinisch notwendig ist, klar – aber nur für geradere Zähne?

Ich wüsste nicht, warum ich das machen sollte. Denn das ist im Prinzip wie die Unterdrückung von Symptomen – anstatt zu schauen, wo sie herkommen.

Dieses Gefühl, nicht genug zu sein, kommt von innen.

Und da müssen wir ran: Wir sind so geboren wie wir sind und alle verschieden – und diese Unterschiedlichkeit macht uns aus. Sich die eigentlich ja gesunden Fingernägel mit dieser UV-Lampe im Nagelstudio zu ruinieren und die eigenen Wimpern zu bekleben, bis sie ausfallen, kam mir immer etwas seltsam vor – und gesund ist es auch nicht.

Mit diesem Trick entdecken Sie Ihre Schönheit

An den meisten Tagen des Jahres schaue ich übrigens nicht mal besonders oft in den Spiegel. Das kann ich im Übrigen nur empfehlen, denn dadurch fokussieren wir uns auf das, was wir tun – anstatt aufs Äußere. Aber wenn wir in den Spiegel schauen, empfehle ich folgenden Trick: Nehmen Sie sich 2-3 Minuten und betrachten Sie nur die Dinge an Ihnen, die Sie schön finden, egal was es ist. Die gesunden Haare, Ihre Sommersprossen, die Stupsnase oder Augenfarbe. Wenn Sie das jedes Mal machen, passiert psychologisch etwas Fantastisches:

Sie programmieren Ihr Gehirn um, sodass es nach ein paar Wochen automatisch nur noch auf diese fokussierten „schönen“ Dinge achtet.

Das wiederum sorgt dafür, dass Ihr Selbstvertrauen und somit auch Selbstwertgefühl steigt. Das haben Studien ergeben und ich habe es selbst ausprobiert.

Social Media nur in Maßen konsumieren

Aber dass generell ein paar Stunden weniger in der perfekten digitalen Welt zudem zwischendurch guttun, ist auch kein Geheimnis. Denn die dort präsentierte Welt ist erstens nicht echt und zweitens schürt sie Neid auf eine Perfektion, die paradoxerweise ja wie gesagt gar nicht wirklich existiert.

Und es hilft generell auch, sich daran zu erinnern, was man bisher alles geschafft hat – auch ohne Perfektion.

Ich habe zum Beispiel nahezu durchgehend Beziehungen gehabt, irgendwann Kinder bekommen – und an Jobs hat es auch nicht wirklich gemangelt. Ob wir uns von den vermeintlichen Mängeln beeindrucken lassen, hängt von unserem Selbstwertgefühl ab. Schauen wir in den Spiegel, können wir auf die Mankos achten – oder auf das Schöne. Und damit meine ich nicht nur das Äußere.

Selbstakzeptanz braucht viel Übung

Zu lernen, sich zu akzeptieren, wie man ist, braucht viel Übung, wenn wir es nicht in der Kindheit eingeimpft bekommen haben. Schönheit hat sehr viel damit zu tun, sich mit den Augen anderer zu sehen. Die wenigsten Menschen lernen, nicht nur ihr Äußeres wahrzunehmen, sondern auch das Drumherum. Ihren Humor, ihr Fachwissen in den unterschiedlichsten Bereichen oder ihre Begeisterungsfähigkeit und Hilfsbereitschaft. Es geht im Leben nicht darum, sich zu quälen, weil wir nicht den Körper haben, von dem uns die Medien sagen, dass wir ihn haben müssten. Es reicht schon, sich selbst ein guter Freund zu sein. Der Beste! Sich beim in den Spiegelschauen mit einem Lächeln anzusehen – und sich zu sagen: Es hätte alles deutlich schlechter laufen können.

Probieren Sie es einfach mal aus, ich verspreche Ihnen: Es funktioniert – und macht großen Spaß! Ihre Charlotte Karlinder

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Unsere Expertin
Charlotte Karlinder

Charlotte Karlinder ist als Teil der großen Vital-Familie und sowohl für die Print-Ausgabe als auch für vital.de tätig. Die Medizinjournalistin moderiert u.a. den 14-tägigen Expertentalk-Podcast von Vital und verrät in ihren Reels und Lives bei Instagram ihre gesunden Tipps & Tricks. Zudem erscheint ihre Kolumne "Gesund ist das neue Sexy" in der gedruckten Vital.

Bei vital.de geht es wöchentlich um alles, was wir uns sonst rund um die Gesundheit nicht zu fragen trauen. Also: Was auch immer Ihnen auf dem Herzen liegt – schicken Sie uns gerne Ihre Fragen an online-redaktion@vital.de.