Wie lange sollte ich mein Essen kauen?

Gut gekaut ist halb verdaut – das sagt der Volksmund nicht ohne Grund, denn unsere Verdauung beginnt bereits beim Kauen. Wer dies nicht lange genug tut und seine Speisen nur so herunterschlingt, der kann seinem Magen-Darm-Trakt sogar schaden. Wir erklären, wie lange Sie kauen sollten. 

Bei dem Wort "Verdauung" denken die meisten Menschen automatisch an unseren Magen und Darm – dass dieser Prozess jedoch bereits im Mund beginnt, ist den wenigsten bewusst. Doch was genau passiert eigentlich beim Kauen und wie oft sollten wir es tun, um zu einer gesunden Verdauung beizutragen.

Was passiert beim Kauen?

Schon beim Kauen beginnt der Verdauungsprozess: Die Nahrung wird dabei zerkleinert und mit Speichel vermischt. Bei pflanzlichen Lebensmitteln werden beim Kauen sogar die Zellwände aufgebrochen, wodurch erst bestimmte Nährstoffe freigesetzt werden. Unser Speichel sorgt nicht nur dafür, dass sich der Nahrungsbrei in unserem Mund verflüssigt, sondern enthält auch Amylasen, die Kohlenhydrate in einfache Zucker spalten, sodass dieser besser von den Zellen aufgenommen werden kann. 

Wie lange sollte ich mein Essen kauen?

Die eine, richtige Anzahl beim Kauen gibt es leider nicht. Die allgemeine Empfehlung von mindestens 15 bis 30 Mal ist aber eine sinnvolle Kau-Dauer. Wer es schafft, der kann gerne 40 bis 50 Mal kauen – generell lautet hier die Devise: je länger, desto besser! Denn gründliches Kauen bringt einige gesundheitliche Vorteile mit sich, weshalb es Sinn ergibt, sich ausreichend Zeit für seine Mahlzeiten zu nehmen.

Dadurch, dass der Zucker schneller von den Zellen aufgenommen wird, wird insbesondere der bei kohlenhydratreichen Mahlzeiten typische rasante Blutzuckeranstieg verhindert. Abgesehen davon werden Sie schneller satt, wenn Sie gründlich kauen, da beim Essen erst nach rund 15 Minuten das Sättigungsgefühl einsetzt. Und sogar für Ihre Ohren ist es wichtig, dass sie lange genug kauen. Warum? Durch die Bewegungen des Kiefers wird beim Kauen der Gehörgang gereinigt – Ohrenschmalz wird gemeinsam mit Schmutz und abgestorbenen Hautpartikeln hinausbefördert.

Gelangen schlecht gekaute Lebensmittelteile in größeren Stücken in den Magen, hat dieser mitunter Probleme damit, diese zu zerkleinern. Im Darm angekommen, kann dies zu Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Verstopfungen und Durchfall führen. Zudem können Nährstoffe aus unzerkauten Nahrungsmittelbestandteilen schlechter vom Körper aufgenommen werden. 

Auch interessant: Seit Tagen kein Stuhlgang? Daran kann es liegen >>

Video: 7 Tipps einer gesunden Verdauung sollten Sie kennen