Warum entkoffeinierter Kaffee schädlich sein kann

Kaffee ist ein beliebter Wachmacher, aber nicht jeder verträgt das darin enthaltene Koffein. Eine beliebte Alternative ist daher entkoffeinierter Kaffee. Allerdings ist dieser nicht unbedingt gesünder – denn bei der Entkoffeinierung können krebserregende Chemikalien zum Einsatz kommen. 

Tasse Kafffe mit Cantuccini© iStock/alvarez
Kaffee mit oder ohne Koffein? 

Entkoffeinierter Kaffee ist Kaffee, bei dem der Großteil des Koffeins entfernt wurde. Dies wird durch verschiedene Methoden wie Wasserextraktion, Lösungsmittelentfernung oder CO2-Extraktion erreicht. Entkoffeinierter Kaffee enthält in der Regel nur noch sehr geringe Mengen an Koffein, normalerweise weniger als 0,1 % der ursprünglichen Menge. 

Einsatz von Chemikalien: Warum entkoffeinierter Kaffee ungesund sein kann

Entkoffeinierter Kaffee wird hergestellt, indem das Koffein aus den Kaffeebohnen entfernt wird. Dabei werden verschiedene Methoden angewendet, darunter auch der Einsatz von Chemikalien wie Dichlormethan und Ethylacetat.

Dichlormethan ist ein industrielles Lösungsmittel, das bei der Entkoffeinierung von Kaffee verwendet wird. Es wird jedoch auch in anderen Bereichen wie der Synthese von Antibiotika und Koffein sowie in Abbeizmitteln, Spezialklebstoffen und Reinigungsmitteln eingesetzt. Es gibt Studien, die darauf hinweisen, dass Dichlormethan potenziell krebserregend für Menschen sein kann.

Bei der Entkoffeinierung von Kaffee mit Dichlormethan können Rückstände dieser Chemikalie im Kaffee verbleiben. Die gesetzlichen Vorschriften erlauben maximal zwei Milligramm Dichlormethan-Rückstände pro Kilogramm Kaffeebohnen. Obwohl diese Menge als gesundheitlich unbedenklich gilt, kann allein die Tatsache, dass ein potenziell krebserregender Stoff im Lebensmittel vorhanden ist, Unbehagen auslösen.

Eine alternative Methode zur Entkoffeinierung von Kaffee ist die Verwendung von Ethylacetat. Ethylacetat ist eine Verbindung, die in Früchten und Gemüse vorkommt und als "natürlich entkoffeinierter Kaffee" bezeichnet wird. Dieses Verfahren gilt als wirksam und unbedenklich.

Nachhaltigere und gesündere Möglichkeiten zur Entkoffeinierung von Kaffee

Es gibt mehrere umweltfreundliche und nachhaltige Methoden zur Entkoffeinierung von Kaffee. Der "Swiss Water Process" ist ein chemiefreies Verfahren, bei dem reines Wasser verwendet wird, um das Koffein effektiv aus den Bohnen zu entfernen, ohne den Geschmack zu beeinträchtigen.

Bei diesem Prozess werden die Kaffeebohnen in Wasser eingelegt, wodurch wasserlösliche Stoffe, einschließlich Koffein, extrahiert werden. Anschließend wird das Koffein aus dem Wasser gefiltert, während die anderen Kaffeebestandteile erhalten bleiben. Eine weitere nachhaltige Methode ist die CO₂-Entkoffeinierung. Hierbei werden die Kaffeebohnen unter hohem Druck mit Kohlendioxid behandelt, das gezielt die Koffeinmoleküle bindet und entfernt. Dieses Verfahren ist besonders umweltfreundlich, da es ohne chemische Lösungsmittel auskommt und das CO₂ wiederverwendet werden kann. 

Es ist wichtig zu beachten, dass die verwendete Entkoffeinierungsmethode oft nicht auf der Verpackung angegeben wird. Kaffees mit Bio-Siegel und anerkannten Zertifizierungen verwenden jedoch in der Regel nachhaltige Verfahren ohne chemische Lösungsmittel wie Dichlormethan.

Vorteile von entkoffeinierten Kaffee

Es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen gerne entkoffeinierten Kaffee trinken, obwohl sie den Geschmack und das Aroma von Kaffee mögen, aber auf die anregende Wirkung des Koffeins verzichten möchten. Hier sind einige Vorteile von entkoffeiniertem Kaffee:

  • Besserer Schlaf: Entkoffeinierter Kaffee enthält nur sehr geringe Mengen an Koffein, daher können Sie ihn auch trinken, wenn Sie auf Koffein mit Schlafstörungen reagieren. 
  • Geringeres Risiko bei Koffein-Überempfindlichkeit: Menschen, die empfindlich auf Koffein reagieren, haben nach dem Kaffeekonsum Herzrasen, Zittern oder sogar Angstgefühle. Um diese unangenehmen Nebenwirkungen von Kaffee zu umgehen, sollte deshalb auf eine entkoffeinierte Alternative umsteigen. 
  • Magenschonend: Entkoffeinierter Kaffee enthält weniger Röstreizstoffe und regt deshalb die Magensäureproduktion minimal an. Wem Kaffee auf den Magen schlägt, sollte ihn deshalb besser entkoffeiniert trinken. 
  • Für Schwangere und stillende Mütter geeignet: Während der Schwangerschaft und Stillzeit wird empfohlen, die Aufnahme von Koffein zu begrenzen. Mit entkoffeiniertem Kaffee können werdende oder stillende Mütter weiterhin Kaffee sorgenlos genießen,.