Vegane Schnitzel-Alternativen kaum vom Original zu unterscheiden
Im deutschsprachigen Raum lieben wir unsere Schnitzel. Es ist längst zum kulturellen Exportschlager geworden und wird weltweit mit Deutschland und Österreich assoziiert. Zwar wird das Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch hergestellt, was wir in den meisten Restaurants und im Supermarkt für Dumping-Preise finden, sind Schweinefleischschnitzel. Im Jahr 2022 aßen wir Deutschen 29 Kilogramm Schweinefleisch pro Kopf. Dass wir es uns überhaupt leisten können, so viel Schwein zu essen, liegt daran, dass es mittlerweile kaum noch etwas wert ist. In den Supermärkten wird es zu Billigpreisen verkauft, selbst die Schweinebauern verdienen kaum noch an ihrem Geschäft. Für die Tiere ist das eine Katastrophe, bedeutet billiges Fleisch nämlich immer auch Massentierhaltung, Leid und systematische Grausamkeit.
Im Video: So sieht es in der veganen Metzgerei aus
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Gut also, dass es in Deutschland in den letzten Jahren einen deutlichen Trend hin zu fleischfreier oder zumindest einer bewusst fleischreduzierten Ernährung gab. Vegane Fleischalternativen haben unsere Supermärkte längst erobert. Auch das heißgeliebte Schnitzel gibt es heute glücklicherweise vegan und vollkommen frei von Tierleid. Was Aussehen, Geschmack und Mundgefühl angeht, sind vegane Schnitzel nicht von den originalen Schweineschnitzeln zu unterscheiden. Großer Vorteil der pflanzlichen Alternativen: Sie liefern wertvolle Proteine, Ballaststoffe, ungesättigte Fettsäuren und Kohlenhydrate.
Jetzt hat sich Stiftung Warentest 18 Schnitzel-Alternativen genauer angesehen und im Labor untersucht. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Sieben Schnitzel bestehen den Test mit „gut“.
Den gesamten Test können Sie bei Stiftung Warentest auch online kaufen > >
Diese 3 Veggie-Schnitzel gehören zu den Gewinnern des Warentests
Testsieger ist das „Vegane Mühlen Cordon Bleu“ der Rügenwalder Mühler. Mit einer Testnote von 1,9 kann sich das Cordon Bleu wirklich sehen lassen. Nicht überraschend, dass der Testsieger aus dem Hause Rügenwalder stammt. Mittlerweile ist Rügenwalder der deutsche Marktführer für vegane und vegetarische Produkte. Heute schon macht das Unternehmen mehr Umsatz mit fleischlosen Produkten als mit den herkömmlichen Wurst- und Fleischwaren.
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Im Test ebenfalls mit „gut“ schnitten diese Schnitzel-Alternativen ab:
- Veganes Schnitzel Hähnchen-Art von Garden Gourmet
- Mein veggie Tag Veganes Schnitzel Klassik von Aldi
Nicht jedes Veggie-Schnitzel empfehlenswert
Doch nicht alles, was im Veggie-Regal knuspergelb strahlt, ist auch wirklich Gold. Zwar haben alle veganen und vegetarischen Fleischalternativen den entscheidenden Vorteil, dass keine Tiere in erbärmlichen und unwürdigen Massentierhaltungen leiden mussten, allerdings gibt es auch schwarze Schafe unter den Veggie-Schnitzeln. Einige Produkte fielen etwa durch zu hohe Schadstoffwerte auf. Die Schnitzel-Alternativen von Veganz und Like Meat kommen zwar immer noch mit „befriedigend“ durch den Warentest, enthielten aber entweder zu viele unerwünschte und karzinogene Fettsäureester oder überschritten die erlaubten Aluminiumwerte.
Weiteres Problem: Einige Hersteller meinen es bei der Knusprigkeit ihrer Produkte leider etwas zu gut. Der Anteil der Panade macht bei etwa der Hälfte der getesteten Produkte 35 Prozent aus. Das macht die Schnitzel-Alternativen zu sehr energiedichten Lebensmitteln. Die Panade nämlich saugt beim Braten in der Pfanne oder der Fritteuse viel Öl auf, das erhöht den Kalorienwert enorm.
Achtung: Schnitzel bleibt Schnitzel
Sich mal eins ein lecker-krosses Veggie-Schnitzel gönnen, ist kein Problem. Allerdings sollte man nicht allzu häufig zu Schnitzel und Co. greifen. Denn selbst mit guten Testnoten und mitunter guten Nutri-Score-Werten, können Veggie-Schnitzel echte Kalorienbomben werden. Einige Produkte bestehen fast zur Hälfte aus Panade, diese saugt sich mit Öl und Fett voll, was den kalorischen Wert der Mahlzeit erhöht.
