Immer frisch und vorrätig – Tiefkühlobst ist wirklich praktisch, um sich jederzeit fruchtige Smoothies zu zaubern oder sein morgendliches Müsli zu verfeinern. So brauchen Sie unabhängig der Saison nicht auf leckeres Obst zu verzichten. Abgesehen davon ist TK-Obst gesund. Da es direkt nach der Ernte eingefroren wird, ist es besonders frisch und dadurch reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien. Eingefroren halten sich TK-Erdbeeren, Mango und Co. auch einige Monate im Gefrierschrank, ohne dass die Qualität leidet.
Video: Wie lange halten Lebensmittel im Tiefkühler?
Tiefkühlfrüchte können mit Keimen belastet sein
Soweit zu all den Vorteilen, die Tiefkühlobst verspricht. Einige Nachteile gibt es allerdings schon. Aufgetautes Obst sollten Sie nicht direkt weiterverwenden, sondern es vorher gründlich abwaschen und kurz erhitzen – das rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und bezieht sich dabei auf einen der größten lebensmittelbedingten Ausbrüche von Gastroenteritis in Deutschland im Jahr 2012. Mit Noroviren verunreinigte tiefgefrorene Erdbeeren, die in Großküchen zubereitet wurden, verursachten damals den Ausbruch. Das Norovirus kann zu akuten Magen-Darm-Beschwerden mit Erbrechen und Durchfall führen. In anderen Fällen wurden Hepatitis-A-Viren in Tiefkühlobst nachgewiesen. Diese können unter anderem eine Entzündung der Leber hervorrufen.
Robert Koch-Institut: Kontaminierte TK-Erdbeeren verantwortlich für Hepatitis-A-Infektionen?
Das Robert Koch-Institut berichtet im Epidemiologischen Bulletin (2023; 37: 3-6) über mehrere Hepatitis-A-Fälle, die zwischen Januar 2022 und September 2023 in Deutschland aufgetreten sind. Bei 55 Hepatitis-A-Infektionen konnte im Labor nachgewiesen werden, dass sie auf eine gemeinsame, aber noch unbekannte Quelle zurückzuführen sind. Viele der erkrankten Betroffenen gaben an, in der Vergangenheit TK-Erdbeeren verzehrt zu haben.
Hepatitis-A-Ausbrüche durch tiefgefrorene Erdbeeren wurden bereits in der Vergangenheit beobachtet, sodass dieser Verdacht auch jetzt nahe liegt. Bisher konnte jedoch kein bestimmtes Produkt als Quelle identifiziert werden. Unklar ist auch, ob die Produkte noch im Umlauf sind.
Warum sind TK-Früchte mit Keimen belastet?
Doch wie ist das zu erklären? Aufgrund verunreinigtes Bewässerungswasser oder schlechten hygienischen Bedingungen in der Produktionskette können die Keime auf die Früchte gelangen. Um daher ganz auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie die Früchte unter Wasser abbrausen und vor dem Verzehr auf mindestens 90 Grad für circa 2 Minuten erhitzen – ein Ratschlag, den man auf den Verpackungen vergeblich sucht.
Die Krux dabei: Zwar werden die Keime abgetötet, aber leider auch die Vitamine und Nährstoffe. Aus diesem Grund ist es ratsam, wenn Sie hin und wieder auf heimische und saisonale Früchte zurückgreifen und Ihren Bedarf nicht ausschließlich über TK-Kost decken.
Tipp: Um einen Gefrierbrand zu vermeiden, bei dem die Nährstoffe verloren gehen, sollten Sie darauf achten, dass die gefrorenen Lebensmittel auf dem Weg nach Hause nicht auftauen. Idealerweise nehmen Sie eine isolierte Kühltasche.
Ist Tiefkühlgemüse empfehlenswert?
Aber was ist mit Tiefkühlgemüse: sind Erbsen, Bohnen und Co. empfehlenswert? Tiefgekühlte Fertiggerichte sind meist reich an Farbstoffen, Aromen, Konservierungsstoffen, ungesunden Fetten, Geschmacksverstärkern und Zucker. Reines Tiefkühlgemüse ohne zugesetzte Inhaltsstoffe können Sie jedoch bedenkenlos verzehren. In vielen Fällen enthält dieses sogar mehr Nährstoffe als frisches Gemüse, das schon nach wenigen Tagen einen Großteil seiner Vitamine verliert. Achten Sie bei der Zubereitung von tiefgekühltem Gemüse darauf, dieses kurz, aber bei hoher Hitze zu garen.