Verbraucherschutz warnt vor Vitaminüberschuss: Auf diese Anzeichen müssen Sie achten

Viel hilft viel? Keineswegs! Wer täglich extrem hohe Mengen Vitamine aus Nahrungsergänzungsmitteln einnimmt, kann seiner Gesundheit mehr schaden, als angenommen. Was Sie über Überdosierungen von Vitaminen wissen müssen, lesen Sie hier.

Keine Vitamin-Obergrenze für Nahrungsergänzung

Eigentlich möchte man denken, dass in einem so durch geregelten und bürokratisierten Land wie Deutschland längst alles genormt und reglementiert ist. Doch hier und da klaffen immer noch große gesetzliche Lücken. Wie der Verbraucherschutz seit langer Zeit warnt, gibt es in der EU und Deutschland noch immer keine gesetzlich bindende Höchstmenge für Nährstoffe und Vitamine in Nahrungsergänzungsmitteln.

Im Video: Vitamin-D – so gefährlich kann eine Überdosierung sein

Hersteller könnten also theoretisch extrem hochdosierte Vitamin-Präparate vertreiben. Und tatsächlich finden wir selbst bei einer oberflächlichen Recherche in Online-Shops mitunter sehr hoch dosierte Präparate, die die Tagesempfehlungen für einige Vitamine um ein Vielfaches übersteigen. Und das kann ziemlich schnell gefährlich werden.

Denn wer sich gesund und ausgewogen ernährt und keinen Nährstoff- oder Vitaminmangel hat, kann mit hochdosierten Präparaten schnell gesundheitlich bedenkliche Mengen mit Nahrungsergänzung zu sich nehmen.

Empfehlungen für Höchstmenge pro Tag

Zwar gibt es keine gesetzlich festgeschriebenen Höchstmengen für Vitamine in Nahrungsergänzungsmitteln. Allerdings hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eine Empfehlung für Höchstmengen herausgegeben. Hersteller von Präparaten müssen sich allerdings nicht an diese Empfehlungen halten. Die Höchstmengen für einige ausgewählte Vitamine laut BfR sind:

  • Vitamin A (für Schwangere): gar nicht/nur nach ärztlicher Absprache
  • Vitamin C: 250 Milligramm
  • Vitamin D: 20 Mikrogramm
  • Vitamin E: 30 Milligramm
  • Folsäure: 200 Mikrogramm (bei Schwangeren doppelt so hoch)

Mögliche Anzeichen einer Überversorgung mit Vitaminen

Viel hilft nicht viel. Zwar müssen Menschen mit einem nachgewiesenen Vitamin-Defizit im Rahmen der ärztlichen Behandlung mitunter sehr hoch dosierte Vitamin-Präparate nehmen, wer sich aber gesund und ausgewogen ernährt, kann mit dem unbedachten Verzehr von Nahrungsergänzungsmitteln einigen Schaden anrichten.

So kann es laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung bei einer Tagesmenge von 3 bis 4 Gramm Vitamin C zu

  • Übelkeit,
  • Magenkrämpfen und
  • Durchfall

kommen. Da Vitamin C wasserlöslich ist, kann unser Körper überschüssiges Vitamin C schnell wieder über die Harnwege ausscheiden. Dann verschwinden auch die Symptome der Überdosierung wieder.

Fettlösliche Vitamine wie Vitamin A, K, D und E kann unser Körper nur langsam wieder abbauen und ausscheiden. Überdosierungen sind mit diesen Mitteln daher gefährlicher. Pures Vitamin A kann in der Frühschwangerschaft etwa zu Entwicklungsschäden des Embryos führen.

Zu viel Vitamin D kann zu Vergiftungserscheinungen führen. Dann nimmt unser Körper viel zu viel Kalzium auf, was verschiedene gesundheitliche Beschwerden hervorrufen kann. Dazu zählen:

  • Appetitlosigkeit
  • Schwächegefühl
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Kopfschmerzen
  • Muskelschwäche
  • Herzrhythmusstörungen
  • Nervosität
  • Bluthochdruck
  • Nierenschäden

Bei Vitamin B führen Überdosierungen mitunter zu Hautausschlägen, Kopfschmerzen und Blutdruckstörungen.