
Diesen Einfluss hat Ernährung bei Akne
Akne ist eine häufige Hauterkrankung, die durch entzündete Pickel, Mitesser und manchmal auch tiefe Zysten gekennzeichnet ist. Sie tritt normalerweise während der Pubertät auf, kann aber auch bei Erwachsenen auftreten.
"Je nach Art können verschiedene Faktoren verantwortlich sein. So wird die häufigste Form der Akne, Acne vulgaris, hauptsächlich durch hormonelle Umstellungen verursacht. Ebenso können genetische Veranlagung oder äußere Einflüsse zu Akne führen", sagt Prof. Dr. Marc Radtke, Facharzt für Dermatologie und ärztlicher Leiter am Dermatologikum Hamburg.
Auch die Ernährung hat einen großen Einfluss auf unser Hautbild: Mit der Nahrung nehmen wir essenzielle Nährstoffe auf, die zum Beispiel für die Hauterneuerung und den Schutz vor Umwelteinflüssen notwendig sind. Eine ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, die Haut gesund zu halten und Hautprobleme wie Akne zu vermeiden. Gewisse Lebensmittel gelten als entzündungsfördernd und können daher Ihre Akne verschlimmern:
"Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index oder Milchprodukte können den Blutzuckerspiegel erhöhen und Entzündungsreaktionen im Körper auslösen, die sich auch auf die Haut auswirken können. Die richtige Ernährung bei Akne wird viel und häufig diskutiert. Nur: Es existieren bis heute keine Studien, die eindeutig belegen oder widerlegen, dass bestimmte Lebensmittel schädlich oder förderlich bei Akne sind. Folgende Lebens- und Genussmittel zu reduzieren, wird jedoch von vielen Expert:innen empfohlen: Kuhmilch und entsprechende Produkte wie Joghurt, Käse, etc. Produkte mit hohem Zuckergehalt, z. B. Milchschokolade, Süßigkeiten, gezuckerte Softdrinks, etc.", erklärt Prof. Dr. Marc Radtke.
Entzündungshemmende Lebensmittel, die Akne lindern können
Um Entzündungen im Körper zu reduzieren, sollten Sie entsprechend Ihre Ernährung ausrichten und vor allem Lebensmittel zu sich nehmen, die entzündungshemmende Eigenschaften besitzen und sich positiv auf das Hautbild auswirken können:
1. Gemüse
Gemüse ist ein wahrer Schatz für unsere Haut, insbesondere wenn wir uns eine reine und gesunde Haut wünschen. Vollgepackt mit wichtigen Vitaminen wie Vitamin C, E und A, sowie Mineralstoffen wie Zink und Selen schützen sie die Haut vor freien Radikalen und unterstützen die Kollagenproduktion.
- Grünes Blattgemüse: Rucola, Spinat und Grünkohl sind reich an Chlorophyll und Antioxidantien, die Entzündungen entgegenwirken
- Kreuzblütler: Brokkoli, Blumenkohl und Rosenkohl enthalten wichtige Nährstoffe und fördern die Hautgesundheit
2. Obst
Obst ist neben Gemüse ein weiterer wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung für eine gesunde und strahlende Haut. Viele Obstsorten stecken voller Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien, die die Haut von innen heraus pflegen.
- Beeren: Himbeeren, Heidelbeeren und Erdbeeren sind zuckerarm und reich an Antioxidantien, die entzündungshemmend wirken
- Zitrusfrüchte: Orangen und Zitronen liefern Vitamin C, das die Hautheilung unterstützt
3. Fette
Gesunde Fette sind nicht nur wichtig für unsere allgemeine Gesundheit, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle für eine schöne Haut. Sie sind Bausteine für unsere Zellen und helfen, die Hautbarriere zu stärken.
- Fettreiche Fische: Lachs, Makrele und Hering sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken
- Nüsse und Samen: Mandeln, Walnüsse und Chiasamen sind gute Quellen für gesunde Fette und Ballaststoffe
4. Vollkornprodukte
Die Verbindung zwischen Vollkorn und Hautgesundheit mag auf den ersten Blick nicht offensichtlich sein, aber sie ist durchaus vorhanden.
Vollkornprodukte sind reich an Ballaststoffen, Vitaminen (insbesondere B-Vitaminen) und Mineralstoffen wie Zink. Diese Nährstoffe spielen eine wichtige Rolle für unsere allgemeine Gesundheit und können sich positiv auf unsere Haut auswirken. Zusätzlich führen Vollkornprodukte zu einem langsameren Anstieg des Blutzuckerspiegels, da die Ballaststoffe die Aufnahme von Zucker verlangsamen. Stabile Blutzuckerspiegel können helfen, Entzündungen zu reduzieren, die bei Hautproblemen wie Akne eine Rolle spielen.Ballaststoffe sind Nahrung für die guten Bakterien in unserem Darm. Eine gesunde Darmflora ist eng mit einer gesunden Haut verbunden. Eine ausgeglichene Darmflora kann dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren und das Immunsystem zu stärken.
- Vollkornbrot und -nudeln: Diese Lebensmittel haben einen niedrigen glykämischen Index und helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
- Haferflocken
- Getreide wie Quinoa, Bulgur, Couscous und Hirse
5. Gewürze
Gewürze haben nicht nur in der Küche einen festen Platz und peppen jedes Gericht auf. Die Inhaltsstoffe wirken sich auch von Innen heraus positiv auf Ihre Akne aus:
- Kurkuma: Enthält Curcumin, das starke entzündungshemmende Eigenschaften hat
- Ingwer: Wirkt ebenfalls entzündungshemmend und kann die Gesundheit der Haut fördern
Zusammenfassend: wichtige Nährstoffe für die Haut
Die Haut benötigt eine Vielzahl von Nährstoffen, um optimal zu funktionieren:
- Vitamine: Besonders Vitamin A, C und E sind wichtig. Vitamin A fördert die Zellregeneration, während Vitamin C das Bindegewebe stärkt und antioxidative Eigenschaften hat.
- Mineralstoffe: Zink ist entscheidend für die Wundheilung und die Produktion von Kollagen.
- Fettsäuren: Ungesättigte Fettsäuren, insbesondere Omega-3 und Omega-6, sind wichtig für die Hautbarriere und haben entzündungshemmende Eigenschaften.
Ernährung bei Akne: Was sollte man bei Akne nicht essen?
Wie wir bereits wissen, ist Zucker und Milch wenig förderlich für eine reine Haut. Auch verarbeitete Kohlenhydrate (wie Produkte aus Weißmehl) haben einen hohen glykämischen Index, was zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führt. Meiden Sie auch Fertiggerichte und Fast Food: Diese enthalten oft ungesunde Fette und Zucker, die entzündungsfördernd auf Ihr Hautbild wirken. Transfette und gesättigte Fette finden sich in vielen frittierten Lebensmitteln und verarbeiteten Snacks und können entzündliche Prozesse im Körper fördern. Finger weg auch von Schweinefleisch und Wurstwaren: Diese enthalten Arachidonsäure, die Entzündungen begünstigen kann.

Prof. Dr. med. Marc Radtke studierte Humanmedizin an der Universität Hamburg. Seit 2019 ist er Facharzt am Dermatologikum Hamburg und seit 2022 ist er Ärztlicher Leiter am Dermatologikum Hamburg.
Das Dermatologikum zählt zu den größten Gemeinschaftspraxen und Tageskliniken für klassische und ästhetische Dermatologie in der DACH- Region.
Foto: privat