Alkalische Phosphatase: Alles über das lebenswichtige Enzym

Die alkalische Phosphatase ist ein Enzym, das im Körper in verschiedenen Geweben produziert wird. Lesen Sie hier, welche Werte als normal gelten und welche Gründe es für einen Überschuss oder einen Mangel geben kann.

Was ist die Alkalische Phosphatase?

Die Alkalische Phosphatase (ALP) ist ein Enzym, das in vielen Geweben und Zellen des Körpers vorkommt. Es kommt besonders reichlich in Knochen, Muskeln, Leber, Gallengänge und im Verdauungstrakt vor. Die Funktion der ALP besteht darin, Phosphatgruppen von verschiedenen Substraten zu entfernen und so biochemische Reaktionen im Körper zu regulieren.

AP wird in drei Hauptgruppen eingeteilt:

  • Leber-AP ist die häufigste Form von AP und wird in der Leber, der Galle und den Knochen gebildet.
  • Knochen-AP wird in den Knochen gebildet und ist für den Knochenstoffwechsel wichtig.
  • Intestinal-AP wird im Darm gebildet und ist an der Verdauung von Fetten beteiligt.

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Welcher Wert ist normal?

Der Wert der alkalischen Phosphatase (AP) ist ein wichtiger Mar ker für die Gesundheit der Leber, der Knochen und des Darms und wird in U/l (Einheiten pro Liter) gemessen. Bei Frauen sind Werte von 35 bis 105 U/l normal, bei Männern liegt der Referenzbereich zwischen 40 und 130 U/l. Junge Mädchen im Alter von16 bis 18 Jahre haben einen Wert von 38 bis 86, Jungen in dieser Altersspanne von 38 bis 390. Da Kinder sich noch in der Wachstumsphase befinden, haben sie oft viel höhere Werte, ohne dass eine Erkrankung vorliegt: bis zum 16. Lebensjahr kann der Wert zwischen 125 und 300 variieren. Auch bei Schwangeren sind erhöhte Werte häufig.

Was sagt ein niedriger ALP-Wert aus?

Ein niedriger ALP-Wert tritt eher selten auf und kann folgende Ursachen haben:

  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Schwere Formen von Blutarmut
  • Eiweißmangel-Ernährung
  • angeborenen Stoffwechselerkrankung Hypophosphatasie (HPP):  durch die nicht ausreichende Phosphatspaltung kommt es zu Knochenverkrümmungen und Knochenentzündungen. Die HPP wird begleitet durch allgemeine Schwäche und Appetitlosigkeit.

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Was sagt ein hoher ALP-Wert aus?

Liegt der ALP-Wert über dem Normbereich, können folgende Gründe vorliegen:

  • Erkrankungen der Galle: Gallenabflussstörungen, Gallengangsstau, Gallengangsentzündungen, Gallenwegs- und Gallenblasenkrebs
  • Knochenkrankheiten wie Morbus Paget, Osteomalazie, Osteomyelitis, Hyperparathyreoidismus oder Knochentumoren
  • Knochenbrüche
  • Vitamin-D-Mangel
  • Metastasen
  • Kortisolüberschuss
  • Nebenschilddrüsenüberfunktion
  • Wachstumsstörung
  • Nierenschwäche
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Erkrankung der Leber (Hepatitis, Leberkrebs, Leberzirrhose)

Auch Beruhigungsmittel, Antidepressiva, Antiepileptika oder die Verhütungspille, einige Antibiotika sowie Medikamente gegen Diabetes können den AP-Wert erhöhen.

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Behandlung eines veränderten ALP-Wertes

Die Behandlung eines veränderten ALP-Wertes hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Um diese zu identifizieren, kann der Arzt zusätzliche Tests durchführen, wie Blutuntersuchungen, bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder Ultraschall, und gegebenenfalls eine Biopsie.

Wenn der erhöhte ALP-Wert auf eine Lebererkrankung hinweist, kann die Behandlung die Vermeidung von Alkohol und bestimmten Medikamenten sowie die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung umfassen. Wenn der erhöhte ALP-Wert auf eine Knochenerkrankung hinweist, kann die Behandlung eine Ernährungsumstellung, die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln zur Verbesserung der Knochendichte oder gegebenenfalls eine spezifische Behandlung der Knochenerkrankung umfassen.

Ein niedriger ALP-Wert, der auf einem Vitamin-D-Mangel basiert, kann durch Nahrungsergänzungsmittel oder eine Ernährungsumstellung behoben werden.

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