Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion?
Während eine Überfunktion der Schilddrüse den Stoffwechsel antreibt und zu vermehrtem Schwitzen sowie ungewolltem Gewichtsverlust führen kann, verlangsamt sich bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) der Stoffwechsel. Fast 10 Prozent aller Frauen leiden an einer verminderten Produktion von Schilddrüsenhormonen. Zu den möglichen Ursachen einer Hypothyreose gehören genetische Faktoren, ein extremer Jod- oder Selenmangel, Operationen, Medikamente sowie Störungen der übergeordneten Steuerungsorgane im Gehirn. Der häufigste Auslöser einer Schilddrüsenunterfunktion ist eine chronische Entzündung der Schilddrüse, die sogenannte Hashimoto-Thyreoiditis.
Das sind die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion
Das Tückische an einer Schilddrüsenunterfunktion ist, dass sie sich im Erwachsenenalter häufig schleichend entwickelt und Betroffene dies anfangs nicht merken. Vielen fällt die Erkrankung der Schilddrüse erst auf, wenn infolge der zunehmenden Funktionseinschränkung deutliche Beschwerden hinzukommen. Die folgenden Symptome der Unterfunktion treten dabei äußerst häufig auf:
1. Konzentrationsschwierigkeiten und Erschöpfung
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion wird der Stoffwechsel verlangsamt und der Körper schaltet in den Energiesparmodus: Die Folge sind bleibende Müdigkeit, Erschöpfungszustände, Kurzatmigkeit und ein niedriger Puls. Auch Konzentrationsschwierigkeiten und depressive Verstimmungen können mit einer Hypothyreose einhergehen.
2. Gewichtszunahme trotz Appetitlosigkeit
Durch den verlangsamten Stoffwechsel kommt es auch nicht selten zu leichten bis mittelschweren Gewichtszunahmen. Durch die Erschöpfung und die Gewichtszunahme können Betroffene sich schnell in einer Abwärtsspirale befinden, da sich die Symptome gegenseitig verstärken können. Erkrankte, die an einer Hypothyreose leiden, haben meist keinen Appetit; um so belastender, dass es dennoch zu einer stetigen Gewichtszunahme kommt.
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3. Haarausfall und trockene Haut
Bei einer unentdeckten Hypothyreose kommt es auch zu Veränderungen der Haut und der Haare. Zu den Symptomen gehört, dass das Haar stumpf und brüchig wird und zum Teil ausfällt, während sich die Haut sehr kalt und trocken anfühlt.
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Diese Lebensmittel verschlimmern die Schilddrüsenunterfunktion
1. Kaffee verringert die Bioverfügbarkeit
Studien zufolge verzögert Kaffee die Resorption des Hormons und verringert so seine Bioverfügbarkeit. Erkrankte sollen deshalb die Medikamente zum einen auf keinen Fall mit Kaffee einnehmen und zum anderen mindestens eine halbe Stunde nach Einnahme mit dem Kaffeetrinken warten. Gleiches gilt für Milch und Milchprodukte sowie Fruchtsäfte.
2. Nüsse stören die Aufnahme von L-Thyroxin
Ob als Snack, als Topping auf dem Müsli oder in Kuchen und Keksen – Nüsse sind beliebt und durch ihren hohen Anteil an gesunden Fetten gesund. Für Menschen, die unter einer Schilddrüsenunterfunktion leiden und auf das Ersatzhormon L-Thyroxin zurückgreifen müssen, allerdings ungünstig, denn Nüssen stören die Aufnahme des Hormons.
3. Radieschen hemmen die Hormon-Umwandlung
Leider gibt es auch einige Gemüsesorten, die sich im Rahmen einer Therapie bei Hypothyreose nicht eignen: Die in Kohl, Meerrettich, Senf, Kresse und Radieschen enthaltenen Thioglycoside und zyanogene Glycoside hemmen die Umwandlung von Jod in Schilddrüsenhormone. Ebenfalls problematisch sind Sojabohnen: Sie binden das L-Thyroxin im Darm und senken die Schilddrüsenhormon-Konzentration im Blut. Die Folge: Die ohnehin schon verminderten Schilddrüsenhormone werden ungenutzt ausgeschieden.
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Ernährung bei Hashimoto-Thyreoiditis
Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung, die zu einer chronischen Entzündung der Schilddrüse und somit zu einer Schilddrüsenerkrankung führt. Im Rahmen dieser Erkrankung produziert der Körper Antikörper, die sich gegen die eigene Schilddrüse richten und die Entzündung verursachen. Hashimoto ist die am häufigsten auftretende Form der Schilddrüsenentzündung.
Eine bewusste Ernährung kann bei Hashimoto sinnvoll sein, um bestimmte Symptome wie mögliche Gewichtszunahme zu kontrollieren. Nährstoffe wie Selen und Omega-3-Fettsäuren können Entzündungsprozesse im Körper mildern. Es ist auch ratsam, Lebensmittel zu konsumieren, die das Immunsystem stärken, wie probiotische Lebensmittel, die eine gesunde Darmflora fördern, die wiederum für ein intaktes Immunsystem von Bedeutung ist.
Da Hashimoto oft mit Glutenunverträglichkeit einhergeht, ist es ratsam, dies genauer zu untersuchen und sich gegebenenfalls vorab testen zu lassen. Wenn der Test positiv ausfällt, sollte der Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel ernsthaft in Betracht gezogen werden, um Symptome der Unterfunktion zu mildern.