
Probiotika sind in aller Munde – und das nicht nur im wörtlichen Sinne. Diese winzigen Mikroorganismen versprechen zahlreiche gesundheitliche Vorteile, darunter auch Unterstützung beim Abnehmen. Doch was ist wirklich dran an diesem Versprechen? Können Probiotika tatsächlich dabei helfen, überflüssige Pfunde loszuwerden?
Wie Probiotika beim Abnehmen helfen können
Probiotika, oft als "gute" oder "nützliche" Bakterien bezeichnet, spielen eine wichtige Rolle für unsere Darmgesundheit. Die lebenden Mikroorganismen können auf verschiedene Weise einen positiven Einfluss auf unser Gewicht haben:
- Verbesserung der Verdauung: Eine gesunde Darmflora unterstützt die effiziente Verdauung und Nährstoffaufnahme.
- Appetitregulation: Probiotika können dazu beitragen, den Appetit zu kontrollieren und Heißhungerattacken zu reduzieren.
- Beeinflussung der Fettabsorption: Einige Milchsäurebakterien unterstützen die vermehrte Ausscheidung von aufgenommenem Nahrungsfett.
- Förderung der Sättigung: Probiotische Bakterien unterstützen die Bildung des Sättigungs-Hormons GLP-1, das appetitregulierend wirkt.
- Verbesserung der Stoffwechselprozesse: Probiotika können sich positiv auf verschiedene Stoffwechselprozesse auswirken, die mit dem Gewichtsmanagement in Verbindung stehen.
Probiotika kommen natürlicherweise in bestimmten Lebensmitteln wie Joghurt, Sauerkraut und Kefir vor. Sie können auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen werden und sind in Form von Kapseln, Tabletten oder Pulvern erhältlich.
Abnehmen mit Probiotika: Das sagt die Wissenschaft
Aktuelle Studien liefern vielversprechende Ergebnisse zur Wirksamkeit von Probiotika beim Abnehmen. Eine Untersuchung mit 210 übergewichtigen Probanden zeigte, dass die Einnahme des probiotischen Milchsäurebakteriums Lactobacillus Gasseri innerhalb von zwölf Wochen zu einer Reduktion von Gewicht, BMI, Taillenumfang und Fettablagerungen an den Organen führte. Bemerkenswert war eine Bauchfettreduktion von 8,5 Prozent. Eine weitere Studie mit 125 übergewichtigen Frauen und Männern ergab, dass Frauen unter Einnahme eines Lactobacillus rhamnosus enthaltenden Probiotikums nach drei Monaten über 50 Prozent mehr Gewicht verloren hatten als die Vergleichsgruppe mit Placebo-Präparat. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Probiotika kein Wundermittel sind. Sie sollten als Teil einer ausgewogenen, kalorienreduzierten Ernährung und in Kombination mit regelmäßiger körperlicher Aktivität betrachtet werden.
Probiotische Lebensmittel für Ihre Gesundheit
Wenn Sie Ihre Ernährung mit probiotischen Lebensmitteln anreichern möchten, haben Sie eine Vielzahl von Optionen. Hier sind einige der besten natürlichen Quellen für Probiotika:
#1 Joghurt
Joghurt ist eines der bekanntesten probiotischen Lebensmittel. Er enthält lebende und aktive Kulturen, die zur Unterstützung der Verdauung und des Immunsystems beitragen können. Achten Sie beim Kauf auf die Kennzeichnung "enthält lebende und aktive Kulturen" und vermeiden Sie Produkte mit Zuckerzusatz.
#2 Kefir
Kefir wird durch Fermentation von Milch mit Kefirknollen hergestellt. Er enthält eine größere Vielfalt an probiotischen Bakterien als Joghurt und kann zusätzlich den Blutdruck regulieren sowie entzündungshemmend wirken.
#3 Sauerkraut
Dieses traditionelle Fermentationsprodukt ist reich an Milchsäurebakterien. Es unterstützt die Darmgesundheit und liefert gleichzeitig wichtige Vitamine und Ballaststoffe.
#4 Miso
Miso ist eine japanische Gewürzpaste aus fermentierten Sojabohnen. Sie enthält nicht nur probiotische Bakterien, sondern auch Proteine und Ballaststoffe. Miso eignet sich besonders gut für Veganer als probiotische Quelle.
#5 Kombucha
Dieser fermentierte Tee enthält neben Probiotika auch Antioxidantien. Er kann zur Verbesserung der Darmgesundheit beitragen und das Immunsystem unterstützen.
#6 Kimchi
Kimchi ist ein koreanisches Fermentationsprodukt aus Gemüse. Es ist reich an Laktobazillen und anderen probiotischen Bakterien, die die Darmflora positiv beeinflussen können.
#7 Tempeh
Tempeh wird aus fermentierten Sojabohnen hergestellt und hat eine fleischartige Textur. Es ist eine gute probiotische Option für Veganer und liefert zusätzlich hochwertige Proteine.
#8 Käse
Bestimmte Käsesorten, insbesondere gereifte wie Cheddar, Gruyère, Gouda und Parmesankäse, enthalten lebende Milchsäurebakterien. Je älter der Käse, desto mehr probiotische Bakterien enthält er in der Regel. Achten Sie darauf, nicht pasteurisierte Sorten zu wählen, da die Pasteurisierung die probiotischen Bakterien abtötet.
Wie Sie Probiotika einnehmen sollten
Wer sich unausgewogen ernährt, kann Probiotika unterstützend einnehmen. Idealerweise sprechen Sie vor der Einnahme von Probiotika mit einem Arzt oder Ernährungsberater. Die optimale Einnahme von Probiotika hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich Ihrer individuellen Gesundheitsziele und Lebenssituation. Für die besten Ergebnisse sollten Sie Probiotika regelmäßig zu sich nehmen, idealerweise täglich. Viele Experten empfehlen, Probiotika auf nüchternen Magen einzunehmen, etwa 30 Minuten vor einer Mahlzeit oder beim Aufstehen.
Um die Wirkung von Probiotika zu verstärken, sollten zusätzlich präbiotische Lebensmittel wie Bananen, Zwiebeln oder Knoblauch verzehrt werden. Die positive Wirkung von Probiotika entfaltet sich erst nach einiger Zeit. Nach etwa vier bis sechs Wochen spricht der Körper auf die Probiotika an.