Vulvakarzinom: Symptome, Ursachen und Therapie

Vulvakrebs ist eine Krebserkrankung der äußeren Geschlechtsorgane der Frau. Es beginnt in den Zellen der Vulva, dem Gewebe, das die Scheide umgibt. Mehr zu dieser seltenen Erkrankungen lesen Sie in diesem Artikel.

In Kürze: Das Vulvakarzinom

  • Ein Vulvakarzinom ist eine Krebserkrankung der äußeren Geschlechtsorgane.
  • In Deutschland erkranken jährlich etwa 3.300 Frauen an Vulvakrebs.
  • Die ersten Anzeichen eines Vulvakarzinoms können u.a. Juckreiz, Rötungen, Schwellungen oder Verhärtungen sein.
  • Die Behandlung eines Vulvakarzinoms hängt von der Größe und dem Stadium des Tumors ab.
  • Ein Vulvakarzinom im Frühstadium hat gute Heilungschancen.

Was ist ein Vulvakarzinom?

Ein Vulvakarzinom ist eine Krebserkrankung der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane. Es entwickelt sich in der Regel in den Schamlippen, dem Gewebe, das die Scheidenöffnung umgibt. Seltener können auch die kleinen Schamlippen, die Klitoris oder die Bartholin-Drüsen betroffen sein. In seltenen Fällen kann es auch aus den Zellen der inneren Hautschichten der Vulva entstehen. In Deutschland erkranken jährlich etwa 3.300 Frauen an einem Vulvakarzinom. Die Erkrankung tritt am häufigsten bei Frauen ab dem 60. Lebensjahr auf.

Im Video: Vulvakarzinom: Symptome & Therapie bei Vulvakrebs

Ursachen für ein Vulvakarzinom

Die Ursachen für ein Vulvakarzinom sind nicht vollständig geklärt. Als Risikofaktoren gelten unter anderem:

  • HPV-Infektionen (Humane Papillomaviren)
  • Rauchen
  • Langfristige Exposition gegenüber UV-Strahlung
  • Lichen sclerosus (eine chronische Hauterkrankung)
  • Immunschwäche

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Vulvakarzinom: Das sind die Symptome

Die Symptome eines Vulvakarzinoms sind in der Regel unspezifisch und können auch durch andere Erkrankungen verursacht werden. Dazu gehören:

  • Rötung, Schwellung oder Verhärtung der Vulva
  • Juckreiz, Brennen oder Schmerzen in der Vulva
  • Blutungen oder Ausfluss
  • Geschwüre oder Knoten

Bei Verdacht auf ein Vulvakarzinom sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen. Die Diagnose wird durch eine Gewebeprobe (Biopsie) gestellt.

Die Stadien von Vulvakrebs

Die FIGO-Klassifikation für Vulvakarzinome basiert auf dem TNM-System, das sich auf drei Faktoren bezieht. Die FIGO-Klassifikation ist ein von der Internationalen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (FIGO) entwickeltes System zur Einteilung von Krebserkrankungen. 

  • T: Tumorgröße und -ausbreitung
  • N: Lymphknotenbefall
  • M: Fernmetastasen

Die FIGO-Klassifikation von Vulvakarzinomen unterscheidet sich von der TNM-Klassifikation durch die Einführung eines zusätzlichen Stadiums, des Stadiums 0.

Stadium 0: Carcinoma in situ (CIS), vulväre intraepitheliale Neoplasie (VIN) Grad 3

In diesem Stadium ist der Krebs noch auf die oberste Schicht der Vulvahaut begrenzt. Es gibt keine invasiven Zellen.

Stadium I: Tumor kleiner als 2 cm, ohne Befall der Lymphknoten

Stadium II: Tumor größer als 2 cm, ohne Befall der Lymphknoten

Stadium IIIA: Tumor hat sich auf die Vulva ausgebreitet, ohne Befall der Lymphknoten

Stadium IIIB: Tumor hat sich auf die Vulva ausgebreitet, mit Befall der Lymphknoten

Stadium IV: Tumor hat sich auf die benachbarten Organe ausgebreitet, mit oder ohne Lymphknotenbefall

Stadium IVa: Tumor hat sich auf die benachbarten Organe ausgebreitet, ohne Lymphknotenbefall

Stadium IVb: Tumor hat sich auf die benachbarten Organe ausgebreitet, mit Lymphknotenbefall

Stadium IVc: Tumor hat Fernmetastasen

Die Behandlung und Heilungschancen eines Vulvakarzinoms 

Die Behandlung eines Vulvakarzinoms hängt von der Größe und dem Stadium des Tumors ab. In frühen Stadien kann eine Operation ausreichen. In fortgeschrittenen Stadien kann zusätzlich eine Strahlentherapie oder Chemotherapie erforderlich sein.

Die Heilungschancen für ein Vulvakarzinom sind in den frühen Stadien gut. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt bei über 90 %. In fortgeschrittenen Stadien sinkt die Heilungschance auf etwa 50 %.

Vulvakarzinoms vorbeugen

Eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen ist regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt. Durch regelmäßige Untersuchungen können Veränderungen an der Vulva frühzeitig erkannt und behandelt werden. Darüber hinaus ist es wichtig, auf eine gute Intimhygiene zu achten und den Kontakt mit schädlichen Substanzen wie Zigarettenrauch oder Chemikalien zu vermeiden. Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und ausreichender körperlicher Aktivität kann ebenfalls dazu beitragen, das Risiko für Vulvakarzinome zu reduzieren.

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