PCO-Selbsttest: Wie merkt man, dass man PCO hat?

Beim polyzystischen Ovarsyndrom, kurz PCOS, handelt es sich um eine häufige Hormonstörung bei Frauen. Die Erkrankung kann sich durch eine Vielzahl von Symptomen äußern, doch woher weiß man, dass man betroffen ist? Mit unserem PCO-Selbsttest können Sie herausfinden, wie hoch Ihr Risiko ist. 

Frau hat viele Haare in der Haarbürste© iStock/Ksenia Valyavina
Unser PCO-Selbsttest kann eine erste Einschätzung geben.

Das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) ist eine der häufigsten hormonellen Störungen bei Frauen im gebärfähigen Alter. Es handelt sich um eine komplexe Stoffwechselerkrankung, die durch ein Ungleichgewicht der Hormone gekennzeichnet ist. Das Syndrom kann verschiedene Beschwerden hervorrufen, darunter Unfruchtbarkeit. 

Verschiedene Faktoren erhöhen das Risiko, am PCO-Syndrom zu erkranken. Dazu zählen Übergewicht und Adipositas, eine ungesunde Ernährung und ein Bewegungsmangel. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung der Risikofaktoren, insbesondere Übergewicht und Insulinresistenz, kann dazu beitragen, das Risiko für die Entwicklung eines PCO-Syndroms zu reduzieren. Doch woher weiß man, dass man betroffen ist?

PCO-Selbsttest: Wie hoch ist mein Risiko?

Unser Selbsttest kann Ihnen helfen, Ihr persönliches Risiko für das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) einzuschätzen. Bitte beachten Sie, dass dieser Test keine ärztliche Diagnose ersetzt. Bei anhaltenden gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie immer ärztlichen Rat einholen. 

Beantworten Sie die folgenden Fragen mit Ja oder Nein:

1. Haben Sie unregelmäßige Menstruationszyklen (länger als 35 Tage oder kürzer als 21 Tage) oder bleibt Ihre Periode manchmal über Monate aus?

Das Hormonungleichgewicht, insbesondere der Überschuss an Androgenen, stört den normalen Prozess der Eizellreifung und des Eisprungs, was einen "Follikel-Stillstand" zur Folge hat, bei dem sich zwar viele Eizellen zu entwickeln beginnen, ihr Wachstum aber aufhört, bevor sie reif genug sind, um freigesetzt zu werden. Als Folge kann der Eisprung ausbleiben oder unregelmäßig auftreten. Daher kann es zu längeren Zyklen und einer seltenen oder ausbleibenden Menstruation kommen.

2. Haben Sie Schwierigkeiten, schwanger zu werden?

Dadurch, dass sie nicht regelmäßig ovulieren, was die Chancen auf eine Befruchtung deutlich reduziert, haben Frauen mit PCO-Syndrom häufig Schwierigkeiten, schwanger zu werden. Zusätzlich erschwert die Unregelmäßigkeit des Eisprungs die Vorhersage der fruchtbaren Tage, was es für betroffene Frauen schwieriger macht, den optimalen Zeitpunkt für eine Empfängnis zu bestimmen.

3. Bemerken Sie verstärkten Haarwuchs im Gesicht, auf der Brust oder am Bauch?

Auch ein verstärkter Haarwuchs im Gesicht, auf der Brust oder am Bauch aufgrund eines Überschusses an männlichen Hormonen, ist typisch für das PCOS. Diese erhöhten Androgenspiegel führen zu einer "Vermännlichung" der Körper- und Geschlechtsorgane, die als Hirsutismus bezeichnet wird. Durch die männlichen Hormone im Blut können beispielsweise Schamhaare auch auf den Oberschenkeln und am unteren Bauch wachsen, und viele PCO-Patientinnen entwickeln sogar einen Oberlippenbart.

4. Leiden Sie unter Haarausfall am Kopf?

Ein weiteres typisches Symptom ist Haarausfall am Kopf. Der Grund: Die erhöhten Androgenspiegel, insbesondere Testosteron, werden durch ein Enzym namens 5-alpha-Reduktase in Dihydrotestosteron umgewandelt, das die Haarfollikel schädigen und somit Haarausfall verursachen kann. Bei PCOS-Patientinnen betrifft dieser typischerweise den Oberkopf, die Schläfen und den Haaransatz, was als "female pattern hair loss" bezeichnet wird und mehr als jede vierte Frau mit PCOS betrifft.

5. Haben Sie Probleme mit Akne, besonders im Erwachsenenalter?

Die männlichen Hormone, vor allem Dihydrotestosteron, regen die Talgproduktion in der Haut an. Dadurch verstopfen Poren leichter und entzünden sich, was das Entstehen von Pickeln und Akne begünstigt. Zusätzlich tragen bei PCOS-Patientinnen oft eine chronisch erhöhte Entzündungsneigung im Körper sowie eine mögliche Insulinresistenz zur Verschlechterung des Hautbildes bei, was die Akneproblematik weiter verstärken kann.

6. Haben Sie in letzter Zeit unerklärlich an Gewicht zugenommen, besonders um die Taille? Fällt es Ihnen schwer, abzunehmen, trotz Diät und Sport?

Aufgrund einer häufig vorliegenden Insulinresistenz, die den Stoffwechsel beeinträchtigt, nehmen Frauen mit PCO oft zu und nur schwer ab. Das hormonelle Ungleichgewicht, insbesondere der Überschuss an männlichen Hormonen, fördert die Ansammlung von Körperfett, vor allem im Bauchbereich. Dadurch, dass das Übergewicht wiederum die hormonellen Störungen und die Insulinresistenz verstärkt, was das Abnehmen erschwert und eine weitere Gewichtszunahme begünstigt, entsteht ein Teufelskreis.

7. Leiden Sie unter Stimmungsschwankungen oder depressiven Verstimmungen?

Die hormonellen Ungleichgewichte können auch das Nervensystem und die Gehirnchemie beeinflussen, was Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen begünstigt. Darüber hinaus können Begleiterscheinungen wie verstärkter Haarwuchs, Schlafstörungen, Unfruchtbarkeit und Übergewicht die emotionale Belastung verstärken und das Risiko für Depressionen und Ängste erhöhen.

8. Haben Sie dunkle Hautverfärbungen, besonders in Hautfalten, etwa am Nacken oder unter den Brüsten?

Frauen mit PCO-Syndrom können auch dunkle Hautverfärbungen, besonders in Hautfalten am Nacken oder unter den Brüsten, entwickeln, die als Acanthosis nigricans bezeichnet werden. Sie sind häufig Anzeichen für eine Insulinresistenz und entstehen durch einen erhöhten Insulinspiegel im Blut. Der hohe Insulinspiegel stimuliert das Wachstum von Hautzellen und Melanin-produzierenden Zellen in bestimmten Bereichen, was zu den charakteristischen dunklen, verdickten Hautflecken mit samtiger Oberfläche führt.

9. Leiden Sie unter Müdigkeit und Energiemangel?

Da das hormonelle Ungleichgewicht und eine mögliche Insulinresistenz den Stoffwechsel und die Energieproduktion im Körper beeinträchtigen, gehören auch Müdigkeit und Energiemangel zu den typischen Symptomen. Zusätzlich können Schlafstörungen, die bei PCOS häufig auftreten, chronischer Erschöpfung und verminderte Leistungsfähigkeit im Alltag zur Folge haben. 

10. Haben Sie Heißhungerattacken, besonders auf Süßes?

Häufig kommt es auch zu Blutzuckerschwankungen. Ein plötzlicher Blutzuckerabfall kann vom Körper als Energiemangel interpretiert werden und starke Hungergefühle, insbesondere nach schnell verfügbaren Kohlenhydraten wie Zucker, auslösen. Zusätzlich können emotionale Faktoren wie Stress oder Stimmungsschwankungen das Verlangen nach Süßigkeiten verstärken.

11. Hat Ihre Mutter oder Schwester PCOS?

Außerdem spielt genetische Veranlagung eine große Rolle. Studien haben gezeigt, dass etwa ein Viertel der Menschen mit PCOS Mütter mit PCOS haben und etwa ein Drittel eine Schwester mit der Erkrankung. Diese familiäre Häufung deutet darauf hin, dass bestimmte Gene eine Rolle bei der Entwicklung von PCOS spielen, auch wenn die genauen genetischen Mechanismen noch nicht vollständig geklärt sind.

12. Leiden Sie unter Bluthochdruck oder erhöhten Cholesterinwerten?

Eine gefährliche Folge des PCO-Syndroms: Bluthochdruck und erhöhte Cholesterinwerte. Die Insulinresistenz geht mit einem erhöhten Insulinspiegel im Blut einher, was das Risiko für das metabolische Syndrom erhöht und somit auch Bluthochdruck und Störungen im Fettstoffwechsel begünstigt. Zusätzlich beeinflusst das Übergewicht, das bei vielen PCOS-Patientinnen auftritt, sowohl den Blutdruck als auch die Blutfettwerte negativ und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Auswertung:

  • 0-3 Ja-Antworten: Geringes Risiko für PCOS
  • 4-7 Ja-Antworten: Mittleres Risiko für PCOS
  • 8 oder mehr Ja-Antworten: Hohes Risiko für PCOS

Wenn Sie unter anhaltenden Symptomen leiden, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, um der Ursache auf den Grund zu gehen und bei Bedarf eine Behandlung zu erhalten.