Joggen im Winter: So gefährlich ist Laufen bei Kälte wirklich

Laufen ist gesund und stärkt das Immunsystem — insbesondere im Winter. Aber sollte man auch bei Minusgrade draußen laufen?

Das Laufen im Winter kann etwas Magisches haben —  von zauberhaften Winterlandschaften bis hin zur kompletten Stille, wenn man die Laufstrecken für sich alleine hat. Doch zugegeben: Wenn es draußen nass und trüb ist und die Temperaturen fallen, siegt häufig der innere Schweinehund und wir bleiben zu Hause. Hinzu kommen eventuell Fragen wie: Darf ich bei Kälte überhaupt laufen oder kann das Laufen um den Gefrierpunkt sogar meinen Atemwegen schaden?

Die gute Nachricht zuerst: Wenn Sie bereits ein Läufer sind, müssen Sie auch bei eisigen Temperaturen Ihre Laufrunde nicht auf das Laufband verschieben oder sie ganz ausfallen lassen —  solange Sie einige Tipps beherzigen und die richtige Ausrüstung besitzen. Dann können Sie wie gewohnt weiter trainieren.

Bei normalen Wintertagen in Deutschland gibt es normalerweise keinen Grund, warum Sie auf das Laufen im Freien verzichten sollten. Ganz im Gegenteil: Es stärkt das Immunsystem, unterstützt das Herz-Kreislauf-System, verbessert unsere Stimmung und erhält die Fitness. Darüber hinaus steigt der Energieumsatz bei niedrigen Temperaturen um bis zu zehn bis zwanzig Prozent. Es kann Sie also auf Ihrem Abnehmweg sogar unterstützen. 

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Im Video: So können Sie sich auch im Winter ausreichend bewegen

Wann ist es zu kalt zum Laufen im Freien?

Aber: Das Laufen im Winter ist für den Körper anstrengender als in den wärmeren Monaten. Die Trainingsdauer sollte daher verkürzt werden, sobald die Temperaturen einen zweistelligen Minusbereich erreichen, insbesondere wenn ein scharfer Wind weht. Bei diesen Temperaturen kühlt der Körper sehr schnell aus und die kalte Luft reizt die empfindlichen Atemwege. Es kann zu Husten, Keuchen oder Halsschmerzen kommen. Wer unter Asthma oder Herzproblemen leidet, sollte bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt sogar komplett auf Sport verzichten, da die kalte Luft das Herz und Lunge zu stark belastet.

Auch wer zu schnell oder zu weit läuft, riskiert durch die Kälte Infektionen der oberen Atemwege und der Bronchien. Darüber hinaus kann neben falscher Kleidung auch eine zu kurze Aufwärmphase der Gesundheit schaden und zu Muskelverspannungen oder Verletzungen führen. Sie sollten Ihre Übungen und Ausrüstung deshalb immer an das Wetter anpassen.

Schützen Sie Ihre Atemwege

Auch, wenn das Laufen um den Gefrierpunkt unbedenklich ist, sollten Sie darauf achten, Ihre Atemwege zu schützen. Denn je kälter die Luft, desto strapazierender wird die körperliche Belastung auch für die Lungen. Um Lungenprobleme zu vermeiden, die durch die kalte, trockene Luft verursacht werden, versuchen Sie durch die Nase ein und durch den Mund auszuatmen. Sie können ebenfalls ein Tuch oder einen Schal über dem Mund tragen. So wird die einströmende Luft zuerst erwärmt und befeuchtet, bevor sie die Lunge erreicht.

Wichtig ist auch die richtige Ausrüstung. Bei starker Kälte konzentriert sich der Körper auf die Durchblutung der Körpermitte, um die lebenswichtigen Organe zu schützen. Unsere Extremitäten werden weniger durchblutet und die Blutgefäße verengen sich. Achten Sie darauf, Ihre Hände und Ihren Kopf warmzuhalten.

Neben der Kälte spielt auch die Dunkelheit für das Laufen im Winter eine wichtige Rolle. Denn für Läufer, die im Dunkeln laufen ist Sichtbarkeit das A und O. Damit Sie auch weiterhin sicher ans Ziel kommen, haben wir in unserem Artikel Laufen in der Dunkelheit: 4 Gadgets, mit denen Sie nicht übersehen werden einige praktische Lauf-Tools für Sie zusammengestellt.

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