Bei Diabetes ist die Haut anfälliger für Trockenheit und Infektionen. Spezielle Hautpflege ist entscheidend, um Austrocknung zu verhindern und die Barrierefunktion der Haut aufrechtzuerhalten. Dies hilft, Verletzungen und Infektionen zu minimieren, da diabetische Haut anfälliger für Komplikationen ist. Wir haben die besten Tipps zur Hautpflege bei Diabetes sowie geeignete Pflegeprodukte für Sie zusammengetragen!
Im Video: Was die Haut über Diabetes verrät
Hautpflege bei Diabetes: 6 Tipps
Mit den folgenden Pflegetipps kann die geschwächte Haut bestmöglich unterstützt werden.
1. Viel Wasser trinken
Zur richtigen Hautpflege für Diabetiker gehört zuallererst eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Achten Sie darauf, genug Wasser zu trinken – Ihre Haut wird es Ihnen danken!
2. Eincremen, eincremen, eincremen
Chronisch trockene Haut, die zu Entzündungen neigt, muss speziell gepflegt werden. Viele Diabetiker und Diabetikerinnen leiden unter juckenden Trockenflechten. Wenn es mal wieder spannt und der Juckreiz unerträglich wird, kratzen einige Betroffene ihre Haut kaputt. Dabei können Bakterien und Schadstoffe die verletzte Hautbarriere passieren und Entzündungen auslösen. Anstatt dem Juckreiz nachzugeben, empfiehlt es sich viel eher, mit hautfreundlichen Pflegecremes einzucremen. Diabetiker und Diabetikerinnen sollten zu rückfettenden Cremes greifen. Im besten Fall enthalten die Cremes auch Urea, Vitamin E oder Pflegezusätze wie Jojobaöl. Duftstoffe dürfen in den Hautcremes lieber nicht enthalten sein.
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Was für eine Hautcreme bei Diabetes?
Wir haben drei Empfehlungen für Körperlotionen bei Diabetes für Sie – die Sie direkt online bestellen können. Alternativ können Sie auch in der Apotheke Ihres Vertrauens vor Ort nachfragen und sich beraten lassen.
1. Eucerin UreaRepair PLUS Creme 10%: Diese Creme ist feuchtigkeitsspendend und rückfettend und enthält Urea, das die Hautbarriere stärkt.
2. Bioderma Atoderm Intensive Baume: Auch diese Körperlotion ist zur Hautpflege bei Diabetes geeignet, denn: Sie ist feuchtigkeitsspendend und rückfettend und enthält Sheabutter, das die Haut schützt und beruhigt.
3. Avene XeraCalm A.D. Lipid-Regenerierende Creme: Ein beliebtes Hautpflegeprodukt, das ebenfalls viel Feuchtigkeit spendet und rückfettend ist. Zusätzlich steckt in der Creme ein spezieller Lipidkomplex, der die Hautbarriere stärkt.
3. Lange Duschen und Bäder vermeiden
Menschen mit empfindlicher, trockener Haut – also auch Diabetiker und Diabetikerinnen – sollten nicht zu viel Zeit unter der Dusche oder gar in der Badewanne verbringen. Denn: Paradoxerweise trocknet exzessives Duschen und Baden die Haut zusätzlich aus – und behindert so die Hautpflege bei Diabetes. Auch werden durch lange Duschen viele natürliche Hautfette abgewaschen, die unsere Schutzhülle benötigt, um externe Schadstoffe und Krankheitserreger abzuhalten. Menschen mit Diabetes sollten daher lediglich kurz duschen, dabei auf pH-neutrale Duschlotionen zurückgreifen und nach jeder Dusche rückfettende Hautpflegeprodukte verwenden. Feuchtigkeitsspendende Cremes nach der Dusche sind ebenfalls empfehlenswert.
4. Fußpflege und Badelatschen in Schwimmbädern
Da die Haut von Menschen, die an Diabetes erkrankt sind, trockener ist, haben es auch Fuß- und Nagelpilze einfacher, in die schutzlose Hautbarriere einzudringen. Besonderes Augenmerk sollten Diabetes-Betroffene daher auf regelmäßige Fußpflegeroutinen legen. Dazu gehören etwa kurze tägliche Fußbäder, pH-hautneutrale Pflegelotionen für die Füße und gewissenhaftes Abtrocknen der Zehenzwischenräume, wo in feuchten Milieus sonst Bakterien und Pilze leichtes Spiel haben. Die besondere Anfälligkeit für Hautpilzerkrankungen bedeutet aber vor allem während der sommerlichen Badesaison in Freibädern und Schwimmbädern: Badelatschen tragen! Dort, wo viel Barfußverkehr herrscht, sollten unbedingt Latschen oder Badeschuhe getragen werden, um Bakterien, Viren und Pilzen gar nicht erst eine Chance zu geben, die eigenen, besonders empfindliche Fußhaut zu befallen.
5. Regelmäßig auf Verletzungen prüfen
Diabetes führt mitunter zu dauerhaften und irreversiblen Schädigungen der Nervenenden der Haut. Dadurch reagieren die Schmerzrezeptoren in der Haut oft nicht mehr so sensibel, wie sie es eigentlich sollten. Der Nebeneffekt dieser Rezeptorschädigungen: Kleine Wunden und Verletzungen der Haut werden von Diabetikern und Diabetikerinnen nicht oder nicht frühzeitig genug bemerkt. Dies kann zu schweren Entzündungen führen. Zur guten Hautpflege bei Diabetes gehört daher auch die regelmäßige Untersuchung auf Verletzungen. Lassen Sie Stellen, die Sie selbst nicht untersuchen können, von Partner, Partnerin oder Vertrauten untersuchen.
6. Sanft abtrocknen nach der Dusche
Ja, auch das richtige Abtrocknen trägt zur richtigen Hautpflege bei Diabetes bei. Viele Menschen trocknen sich falsch ab. Oft wird mit steifen, extrem trockenen Handtüchern mit viel Druck und Kraft auf der Haut herumgerubbelt. Wer nach dem Abtrocknen krebsrot vor dem Spiegel steht, sollte sich Gedanken über eine sanftere Abtrocknungsroutine machen. Besonders Betroffenen von Diabetes ist empfohlen, auf weiche Handtücher zu setzen und sich nicht mit aller Kraft trockenzurubbeln. Pressen Sie stattdessen das Handtuch sanft auf die nassen Hautstellen. Schon wenig Druck genügt. Vergessen Sie nicht, Hautfalten zu trocknen.
Warum ist Hautpflege bei Diabetes so wichtig?
Produziert der Körper kein oder zu wenig Insulin, um mit der Nahrung aufgenommenen Zucker abzubauen, steigt der Blutzuckerwert unweigerlich an. Für Diabetiker und Diabetikerinnen ist die Beobachtung und Regulierung des eigenen Blutzuckerspiegels mitunter lebenswichtig. Zu viel Zucker im Körper hat viele negative Effekte auf Organe und Nerven. Die hohen Blutzuckerwerte von Menschen mit Diabetes haben aber auch Auswirkungen auf die Gesundheit der Haut. Diabetiker und Diabetikerinnen leiden häufig unter sehr trockenere, spannender und juckender Haut. Den Zuckerüberschuss im System versucht der Körper nämlich über den Urin auszuspülen. Häufiges Wasserlassen entzieht dabei viel Flüssigkeit, die sonst der Haut zugutekommen würde.
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Ausgetrocknete Haut ist wesentlich anfälliger für Entzündungen, da Bakterien durch mikroskopische Trockenheitsrisse in der Hautoberfläche eindringen können. Der chronisch hohe Blutzucker schädigt außerdem Nerven in der Haut. Kleine Verletzungen werden dann erst spät oder gar nicht wahrgenommen. Betroffene der Zuckerkrankheit entwickeln dann mitunter schwere Haut- und Gewebeentzündungen, wie etwa einen diabetischen Fuß. Der Mangel an körpereigenem Insulin wirkt sich darüber hinaus hemmend auf das normale Wachstum von Hornhautschichten aus. Die Haut von Diabetikern und Diabetikerinnen ist an vielen Stellen also weniger geschützt.
All diese Faktoren tragen dazu bei, dass Menschen mit Diabetes besonders empfindliche und pflegebedürftige Haut haben können.
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