Chemisches Peeling: Diese Vorteile bietet es

Chemische Peelings können die Zellerneuerung anregen und gegen verschiedene Hautprobleme helfen. Doch was sollte man bei AHA-, BHA- und PHA-Säure beachten? Wir erklären Wirkung und Anwendung. 

Frau bekommt ein Peeling auf das Gesicht aufgetragen© iStock/Elena Safonova
Ein chemisches Peeling kann bei Hautbeschwerden wie Unreinheiten oder Narben für Abhilfe sorgen. 

Chemische Peelings sind chemische Lösungen, die auf die Haut aufgetragen werden, um die oberste Schicht der Haut abzutragen. Dieser Vorgang fördert die Zellerneuerung und kann eine Vielzahl von Hautprobleme verbessern. Es gibt verschiedene Arten von chemischen Peelings, die sich in ihrer Intensität und den verwendeten Chemikalien unterscheiden. 

Die drei gängigsten Arten sind das oberflächliche Peeling, das die äußerste Schicht der Haut behandelt und bei dem milde Säuren wie Fruchtsäuren zum Einsatz kommen, das mitteltiefe Peeling, das tiefer in die Haut eindringt und sowohl die Epidermis als auch die obere Dermis-Schicht behandelt, und das tiefe Peeling. Letzteres dringt, wie der Name bereits sagt, am tiefsten in die Haut ein und behandelt die Dermis-Schicht. Es handelt sich dabei um einen invasiven Eingriff, der in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt wird und eine längere Erholungszeit erfordert. Es kommt bei tiefen Falten und Narben zum Einsatz.

Während mitteltiefe und tiefe Peelings am besten von einem Dermatologen oder einer Dermatologin durchgeführt werden sollten, können Sie oberflächliche Peelings auch zu Hause selber anwenden. Welche Vorteile es gibt und, was Sie beachten sollten, erklären wir Ihnen genauer. 

Chemisches Peeling: So wirken AHA-Säuren

Mandelsäure (Mandelic Acid)

Bei Mandelsäure handelt es sich um eine AHA-Säure, die allgemein als mild und auch für sensible Haut gut verträglich gilt. Das liegt an ihrer großmolekularen Struktur, durch die sie die oberste Hautschicht nur langsam durchdringt. Obwohl es sich bei Mandelsäure um eine vergleichsweise sanfte Form des chemischen Peelings handelt, die seltener Reizungen verursacht, kann sie im Hinblick auf ihre Wirkung trotzdem mit anderen Säuren mithalten. Darüber hinaus ist sie als einzige AHA-Säure fettlöslich, was bedeutet, dass sie in die Poren eindringen und die Haut somit besonders gründlich reinigen kann. Zu den weiteren Vorteilen von Mandelsäure zählen:

  • Antibiotische und antibakterielle Wirkung
  • Antientzündliche und entzündungshemmende Eigenschaften
  • Sorgt für einen ebenmäßigen Hautton
  • Auch in höheren Konzentrationen, zum Beispiel 10 %, gut verträglich

Dadurch, dass Mandelsäure Bakterien ihren Nährgrund entzieht und fettlösend wirkt, eignet sie sich hervorragend für unreine, aber empfindliche Haut. Natürlich können aber auch alle anderen Hauttypen von dem sanften Peeling profitieren. Durch ihre Hautton-ausgleichende Wirkung können auch Pickelmale oder andere Pigmentierungsstörungen effektiv gemildert werden. 

Glycolsäure (Glycolic Acid)

Bereits seit Jahrzehnten ist Glycolsäure, die meist aus Zuckerrüben hergestellt wird, beliebt als chemisches Peeling – aber bisher vor allem als Behandlung in Kosmetikstudios oder Schönheitspraxen bekannt. In letzter Zeit finden sich auf dem Markt jedoch immer häufiger niedrig dosierte Produkte für die Anwendung zu Hause, mit denen sich verschiedene Hautprobleme korrigieren lassen.  Glycolsäure kann, wie alle AHA-Säuren, zu einer glatten, strahlenden Haut und einem rosigen Teint verhelfen. Mit ihren kleinen Molekülen kann sie die Epidermis am schnellsten passieren und somit besonders effektiv wirken. Das ist jedoch auch der Grund, weshalb eine zu hohe Konzentration oder zu häufige Anwendung Reizungen verursachen kann. Wer empfindliche Haut hat, sollte stattdessen auf großmolekulare Säuren wie Milchsäure oder Mandelsäure zurückgreifen. Menschen mit unempfindlicher Haut können mit Glycolsäure folgende Hautprobleme behandeln:

  • Sonnenschäden
  • Trockene, fahle und/oder unebene Haut
  • Vergrößerte Poren
  • Unreinheiten und Pickelmale
  • Fältchen und feine Linien

Milchsäure (Lactic Acid)

Eine weitere, besonders milde AHA-Säure ist Milchsäure, die ein Bestandteil des natürlichen Säureschutzmantels der Haut ist und ebenso in ihrem Feuchthaltesystem vorkommt. Sie kann unter anderem helfen, den pH-Wert der Haut zu stabilisieren. Als chemisches Peeling hat sie einen sehr milden Effekt, weshalb sie auch von empfindlicher Haut gut vertragen wird. Weitere Vorteile der Milchsäure sind:

  • Feuchtigkeitsspendende Wirkung
  • Regelt den Bakterienhaushalt auf der Haut
  • Stimuliert die Kollagenproduktion
  • Wirkt gegen Verhornungen und Unebenheiten

BHA-Säure und ihre Wirkung

BHA-Säure (Beta-Hydroxysäure) zeichnet sich besonders durch ihre hornhautlösende Wirkung aus, die sie vor allem für Akne und fettige Haut, aber auch für die Fußpflege geeignet macht. BHA-Säure dringt tiefer in die Hautschichten ein als AHA-Säure, weshalb sie besonders klärend und entzündungshemmend wirkt. Dank ihrer lipophilen Eigenschaften reinigt sie die Haut zudem porentief aus, was Mitesser und Pickel in ihrer Entstehung ausbremsen kann. Weitere Vorteile sind:

  • Schmerzstillende Wirkung
  • Antiseptische Wirkung
  • Ebnet die Haut und sorgt für eine verbesserte Hautstruktur

Kann man AHA und BHA kombinieren?

Grundsätzlich lassen sich AHAs und BHAs miteinander kombinieren. Wichtig ist jedoch (gerade für Einsteiger), die Haut nicht zu überfordern – schließlich handelt es sich immer noch um Säuren, die auf die Haut aufgetragen werden. Sanfte Produkte, beispielsweise mit Milchsäure oder Mandelsäure, lassen sich problemlos aufeinanderfolgend mit BHA-Säuren auftragen.

Bei starken Sonnenschäden, hartnäckigen Unreinheiten oder weiteren kosmetischen Bedürfnissen, bei denen mehr Haut abgetragen werden muss, sind Kombi-Produkte optimal. Darüber hinaus können Sie AHA und BHA abwechselnd an verschiedenen Tagen verwenden. Dies ist besonders bei aggressiveren AHA-Säuren angeraten, wie etwa der Glycolsäure.

AHA- und BHA-Säuren in der Pflegeroutine: Die besten Tipps

Eine falsche oder übermäßige Anwendung von AHA- und BHA-Säuren kann sich negativ auf die Haut auswirken – Rötungen, Reizungen oder trockene Stellen sind oftmals das Ergebnis einer falschen Anwendung. Um sich schon nach wenigen Wochen über schöne Haut freuen zu dürfen, sollten Sie deswegen einige Regeln befolgen. Dazu zählen vor allem:

  • Die beste AHA- oder BHA-Wirkung erreichen Sie, indem Sie das Serum auf die gründlich gereinigte und trockene Haut auftragen. Hierfür eignen sich milde Reinigungsprodukte, mit denen Sie Ihre Haut für die nachfolgende Pflege vorbereiten können. Beim Auftrag chemischer Peelings sparen Sie die Augenpartie aus, da die Haut hier besonders dünn und empfindlich ist.
  • Wie häufig chemische Peelings angewendet werden sollten, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise Säurekonzentration und Empfindlichkeit der Haut. Für den Einstieg empfiehlt es sich, AHA- und BHA-Säure ein- bis zweimal wöchentlich anzuwenden. Die Häufigkeit und/oder die Konzentration lassen sich nach einer Eingewöhnungszeit steigern.
  • Nach der Anwendung von AHA- und BHA-Säuren sollten Sie eine Feuchtigkeitscreme auftragen, um die Haut zu beruhigen. Inhaltsstoffe wie Panthenol eignen sich hierfür am besten.
  • Chemische Peelings machen die Haut kurzfristig lichtempfindlicher, was das Risiko für Pigmentflecken, Sonnenbrand und sogar Hautkrebs erhöht. Aus diesem Grund sollten Sie sie vorrangig abends verwenden. Tagsüber ist ein Sonnenschutz mit einem entsprechend hohen Lichtschutzfaktor Pflicht.

Was sind PHA-Peelings?

PHA steht für Polyhydroxysäure. Zu dieser Gruppe gehören Zuckersäuren, wie etwa Lactobionsäure. In Seren oder Cremes können PHAs dann auch für einen chemischen Peelingeffekt sorgen. Im Gegensatz zu AHA- und BHA-Säuren sind Polyhydroxysäuren auf molekularer Ebene aber wesentlich größer. Dadurch wirken sie viel oberflächlicher als etwa AHA-Säuren, reizen die Haut aber nicht so stark.

Durch die mildere Wirkung gelten PHA-Exfoliants als die hautfreundlicheren Fruchtsäurepeelings. Besonders für sensible Haut können PHAs daher eine echte Wohltat sein. Sie peelen schonend, verbessern das Hautbild und beugen der Entstehung von Pickeln, Milien und Co. vor.

Zwar sind die milden Peelings für sensible Haut besser geeignet als die aggressiveren AHA-Peelings, übertreiben sollten Sie es mit den PHAs aber auch nicht. Fruchtsäurepeelings sollten nicht täglich angewendet werden. Sind Sie sich nicht sicher, ob Ihre Haut die PHAs verträgt, testen Sie die Peelings auf einer Hautstelle aus, die Sie im Falle starker Reizungen gut verstecken können.

Die besten PHA-Peelings für sensible Haut

1. BENTON PHA Peeling Toner

Südkorea gilt als Geheimtipp für Beautyfans. Die Hersteller dort sind der Zeit voraus. Kein Wunder, dass PHA-Peelings auf der nordasiatischen Halbinseln längst ein Renner sind. Im Toner von Benton kommen neben PHAs auch Chrysanthemum-Extrakt und die Hautbarriere stärkende Ceramide zum Einsatz.

2. KLAVUU Green Pearlsation PHA Calming Serum

Bei dem chemischen Peeling von KLAVUU steht milde Pflege im Mittelpunkt. Das PHA entfernt nur an der obersten Hautschicht abgestorbene Schüppchen und lässt die darunterliegenden Schichten unangetastet. Beruhigende Inhaltsstoffe wie Teebaumöl und Algenextrakte spenden Feuchtigkeit und stärken die Hautbarriere.

3. Clear Skin Days 4% BHA & 4% PHA Serum

Die sanfte flüssige Peelingbehandlung mit einer Kombination aus BHA und PHA ist besonders für empfindliche Haut geeignet. Im Laufe der Zeit können durch die zwei Arten von Säuren Mitesser und Poren verfeinert werden, ohne die Haut zu reizen. 

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