Sie haben acht Beine, krabbeln und jagen vielen Menschen einen gehörigen Schrecken ein – Spinnen sind die wohl unbeliebtesten Mitbewohner. Besonders häufig machen es sich die Hauswinkelspinne, die Zitterspinne, der Weberknecht oder die Speispinne in unseren vier Wänden bequem. Eine Spinne zu finden, ist dabei nicht mal das Schlimmste, viele von uns kennen sicher das Szenario, dass sie kurze Zeit später einfach verschwunden ist und wir sie nicht wiederfinden. Wenn dies im Schlafzimmer passiert, kann das den ein oder anderen sogar um den Schlaf bringen. Besonders für Menschen mit einer Spinnenphobie kann die Angst vor Spinnen sogar zur psychischen Belastung werden, auch, wenn deren Aufenthalt durchaus seine Vorteile mit sich bringt, da sie sich von Insekten wie Silberfischen ernähren.
Warum die Achtbeiner gerade jetzt schnell mal durchs geöffnete Fenster oder Ritzen in die Wohnung kommen und, was Sie gegen sie tun können, erfahren Sie im Folgenden.
Im Video: Spinnen im Haus: So wird man sie wieder los
Warum kommen Spinnen vor allem im Herbst ins Haus?
Spinnen kommen vor allem im Herbst ins Haus, weil es draußen zu kalt wird. Spinnen sind wechselwarme Tiere, das heißt, ihre Körpertemperatur passt sich der Umgebungstemperatur an. Im Herbst, wenn die Temperaturen sinken, wird es für Spinnen zu kalt, um draußen zu überleben. Deshalb suchen sie sich ein warmes Plätzchen zum Überwintern, und das sind oft unsere Häuser.
Neben der Kälte gibt es noch andere Gründe, warum Spinnen ins Haus kommen. Zum einen suchen sie nach Nahrung. In unseren Häusern finden sie eine Vielzahl von Insekten, die sie fressen können. Zum anderen finden sie in unseren Häusern auch geeignete Plätze zum Spinnennetzbauen.
Die besten 6 Tipps gegen Spinnen in der Wohnung
1. Lavendel
Die wohl effektivste Möglichkeit, um Spinnen in die Flucht zu schlagen, sind sogenannte Anti-Spinnen-Sprays, die jedoch zum Erstickungstod der Tierchen führen können und deshalb für Tierfreunde nicht zu empfehlen sind. Abgesehen davon kann das enthaltene Gift auch anderen Tieren schaden, die sich in der Wohnung aufhalten und über die Luft in unsere Atemwege gelangen. Die gute Nachricht: Es gibt auch einige natürliche Mittel, die gegen Spinnen helfen. Allen voran Lavendel, ein Duft, den auch Mücken, Silberfische und Motten nicht ausstehen können. Der Duft eignet sich sowohl, um einem Besuch der Achtbeiner vorzubeugen als auch, um den bereits vorhandenen Spinnen entgegenzuwirken. Entweder Sie hängen Duftsäckchen mit Lavendel an den Fenstern auf, versprühen Lavendel-Raumspray oder stellen ein Schälchen mit Lavendelöl auf.
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2. Essig
Ein etwas gewöhnungsbedürftiges, aber effektives Mittel gegen Spinnen ist zudem Essig – denn auch diesen Geruch mögen die Krabbeltiere so gar nicht! Füllen Sie Essig und Wasser in eine Sprühflasche und besprühen Sie Ritzen, Zwischenräume und andere mögliche Orte, an denen sich Spinnen aufhalten können, mit dem Gemisch. Wird dies alle zwei Tage wiederholt, können wir Spinnen fernhalten. Allerdings: An dem beißenden Geruch können nicht nur die Spinnen, sondern auch wir uns stören.
3. Putzen
Ja, Sie haben richtig gelesen – mit Staubsauger und Wischmopp können Sie effektiv gegen das Spinnen-Problem vorgehen. Aber wie hilft uns ein regelmäßiger, gründlicher Wohnungsputz dabei, Spinnen loszuwerden? Wenn die Spinnennetze immer wieder von uns entfernt werden, haben die Achtbeiner irgendwann keine Lust mehr, sie neu zu spinnen und suchen sich einen anderen Unterschlupf.
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4. Zitrusfrüchte
Zitrusfrüchte, etwa Orangen oder Zitronen, mögen Spinnen gar nicht gern. Genauer gesagt: Sie pflegen eine Abneigung gegen die ätherischen Öle, die in der Schale der Früchte stecken. Schneiden Sie die Frucht einfach in Scheiben und platzieren Sie diese in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung. Bonus? Der Duft vertreibt nicht nur Spinnen, sondern auch lästige Mücken und Fliegen. Einziger Nachteil: Das Hausmittel gegen Spinnen in der Wohnung hält nur kurze Zeit und muss regelmäßig erneuert werden.
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5. Kastanien
Kastanien sammeln und damit basteln, kennen die meisten von uns noch aus der Kindheit. Allerdings lassen sich die Nüsse auch noch anders einsetzen – beispielsweise, um Spinnen in die Flucht zu schlagen. Denn die Tiere mögen den Kastanien-Geruch nicht und machen sich aus dem Staub, wenn Sie Kastanien auf den Fensterbänken und Möbeln verteilen. Nach ein paar Wochen sollten Sie die Nüsse durch neue ersetzen.
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6. Insektenschutzgitter anbringen
Abgesehen davon kann auch das Anbringen von Insektenschutzgittern wahre Wunder wirken. Denn egal, ob Spinnen, Mücken oder Fliegen – auf diesem Weg können wir verhindern, dass die Tierchen in unsere Wohnung gelangen. Wenn Sie speziell Mücken fernhalten möchten, finden Sie hier 6 Hausmittel gegen Mücken im Schlafzimmer >>
Isst man Spinnen im Schlaf?
Nein, es ist nicht wahr, dass man Spinnen im Schlaf isst. Dies ist ein weit verbreiteter Mythos, aber es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass er stimmt. Spinnen sind nicht daran interessiert, in den Mund von Menschen zu krabbeln, und die meisten Menschen würden es bemerken, wenn eine Spinne in ihrem Bett oder auf ihrem Gesicht herumkrabbelt.
Es ist möglich, dass eine Spinne versehentlich in den Mund eines schlafenden Menschen gelangt, aber dies ist sehr selten. Wenn dies passiert, ist es wahrscheinlicher, dass die Spinne ausspuckt wird, als dass sie verschluckt wird.
Welche Spinnenarten gibt es in unseren Wohnungen?
In unseren Wohnungen sind folgende Spinnenarten am häufigsten zu finden:
- Hauswinkelspinne (Tegenaria domestica): Diese Spinne ist mit einer Beinspannweite von bis zu 10 cm die größte Spinne in Deutschland. Sie hat einen braunen Körper und lange, behaarte Beine. Hauswinkelspinnen bauen ihre Netze in dunklen, warmen Ecken und Ritzen, wie z. B. in Kellern, Garagen oder Badezimmern.
- Zitterspinne (Pholcidae): Diese Spinne ist mit einer Beinspannweite von bis zu 15 cm die zweitgrößte Spinne in Deutschland. Sie hat einen dünnen, schlanken Körper und lange, dünne Beine. Zitterspinnen bauen ihre Netze in der Regel an Decken oder Wänden.
- Zebraspringspinne (Salticus scenicus): Diese Spinne ist mit einer Beinspannweite von bis zu 2 cm relativ klein. Sie hat einen braunen Körper mit weißen Streifen und ist in der Lage, große Sprünge zu machen. Zebraspringspinnen jagen in der Regel fliegende Insekten.
- Herbstspinne (Araneus autumnalis): Diese Spinne ist mit einer Beinspannweite von bis zu 12 cm relativ groß. Sie hat einen braunen Körper mit orangenen Flecken und baut ihre Netze in der Regel in Gärten oder Parks.
- Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus): Diese Spinne ist mit einer Beinspannweite von bis zu 10 cm relativ groß. Sie hat einen braunen Körper mit einem auffälligen Kreuz auf dem Rücken und baut ihre Netze in der Regel in Gärten oder Parks.
Spinnenangst: Das sollten Sie wissen
Spinnenangst, auch Arachnophobie genannt, ist eine der häufigsten Phobien in der Welt. Studien zufolge leiden etwa zwei bis sechs Prozent aller Menschen unter einer ausgeprägten Arachnophobie. Die Ursachen von Spinnenangst sind nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass eine Kombination aus genetischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt. Studien haben gezeigt, dass Menschen mit Spinnenangst eine genetische Veranlagung für diese Phobie haben. Dies bedeutet, dass Menschen, die in Familien mit Spinnenangst aufwachsen, ein höheres Risiko haben, selbst an dieser Phobie zu leiden.