Erneut müssen im Lockdown die Friseursalons auf unbestimmte Zeit schließen. Wer seinen Ansatz auffrischen oder ein paar Strähnchen haben möchte, muss jetzt selbst Hand anlegen. Damit das Haarefärben auch zu Hause gelingt, sollten Sie folgende Tipps beachten.
Haare selber färben: Die richtige Haarfarbe
Um eins vorweg zu nehmen: Von großen Farbexperimenten raten wir Ihnen ab. Warten Sie lieber, bis die Friseure wieder geöffnet haben, wenn Sie größere Veränderungen vornehmen wollen und beispielsweise von Braun auf Blond wechseln möchten oder ein natürliches Balayage haben wollen.
Gehen Sie beim selber Färben von Ihrem Grundton aus und färben Sie maximal zwei Nuancen heller oder dunkler. Die Augenbrauen sind meist eine gute Orientierung, um seinen Grundton herauszufinden. Ein weiterer Anhaltspunkt ist die Farbskala auf der Produktverpackung. Sie zeigt, wie sich das Farbergebnis auf Ihr Haar auswirkt. Merken Sie sich: Wenn Ihre Haarfarbe nicht aufgeführt ist, sollten Sie sich nicht mit diesem Produkt die Haare färben, da es zu stark von Ihrem Grundton abweicht.
Das Angebot an Haarfärbemitteln in der Drogerie ist immens – es gibt Mousse, Lotions oder Cremes. Doch welches davon ist das richtige? Anfänger sollten am besten auf eine Mousse oder eine Creme zurückgreifen, da diese einfacher aufzutragen und dickflüssiger sind. Es kann nichts verlaufen oder tropfen. Lotions werden direkt aus der Flasche aufgetragen – hier ist schnelles und präzises Arbeiten gefragt. Wenn Sie schulterlange Haare haben, sollten Sie zwei Packungen kaufen, um genügend Produkt zu haben.
Kaufen Sie sich zusätzlich einen Haarfärbepinsel, der das Auftragen erleichtert und für ein präziseres Ergebnis sorgt. In den meisten Haarfarbepackungen finden Sie meist nur eine Anwendungsflasche, mit der Sie das Produkt auftragen sollen.
Schonender färben mit Natur- oder Pflanzenhaarfarben?
Wer seine Haare schonender kolorieren möchte, kann auf Natur- oder Pflanzenhaarfarbe zurückgreifen, die ohne Ammoniak auskommen und verträglicher sind. Im Gegensatz zum herkömmlichen Färben legt sich die Farbe um das Haar und dringt nicht ein. Naturtöne wie Braun, Rot oder Kupfer lassen sich gut mit pflanzlichen Haarfarben erzielen. Blondieren erweist sich jedoch als schwierig – wer heller sein möchte, muss auf Oxidationsfärbemittel zurückgreifen, das die Haarstruktur aufbricht, um dem Haar Pigmente entziehen zu können.
Jedoch stecken nicht in jeder Natur- oder Pflanzenhaarfarbe rein natürliche Inhaltsstoffe. Einige Hersteller mischen chemische Zusätze zu. Um ganz auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie genau die Inhaltsliste checken oder direkt auf zertifizierte Naturprodukte zurückgreifen.
Alternative zum Färben: Haare tönen
Wenn Sie sich doch etwas unsicher sind und sich vorher noch nie die Haare selbst gefärbt haben, können Sie erstmal Ihre Haare tönen. Jedoch eignet sich eine Tönung nur, wenn Sie Ihre Haare dunkler haben wollen. Wenn Sie Ihre Haare heller haben wollen, müssen Sie zwangsweise auf eine Koloration zurückgreifen, die dem Haar die Farbpigmente entzieht und somit eine Blondierung erzielt.
Tipps vor dem Färben
Damit Ihr Haar ideal die Farbe richtig aufnehmen kann, sollte Ihr Haar frei von Stylingprodukten sein und nicht frisch gewaschen sein, da eine leichte Talgschicht die Kopfhaut schützt. Das Färbemittel tragen Sie stets auf dem trockenen Haar auf. Cremen Sie Ihre Gesichtskonturen und Ihre Ohren mit einer Fettcreme ein, um unschöne Flecken auf der Haut zu verhindern. Während des Färbens sollten Sie Farbkleckse zügig mit einem Feuchttuch wegwischen. Tragen Sie alte Kleidung, die schmutzig werden kann.
Haare selber färben – so geht's:
- Legen Sie sich Ihre Utensilien bereit, lesen Sie die Gebrauchsanweisung vorher gründlich durch und halten Sie sich an die einzelnen Schritte.
- Um Ihre Haut rund um den Haaransatz vor Farbe zu schützen, tragen Sie entlang des Ansatzes und um die Ohren Vaseline oder eine fettreiche Gesichtscreme auf.
- Teilen Sie Ihre Haare Strähne für Strähne mit einem Kamm ab. Beginnen Sie am Ansatz und verteilen Sie die Farbe in die Längen.
- Wenn Sie nur den Ansatz färben, sollten Sie am Ende der Einwirkzeit die Farbe ein wenig in die Längen verteilen, damit der Übergang weicher wird.
- Stellen Sie sich einen Wecker, damit die Farbe genau richtig einwirken kann. Die Einwirkzeit beginnt dann, wenn Sie mit dem Auftragen fertig sind.
- Nach der Einwirkzeit waschen Sie Ihre Haare gründlich aus. Um das Haar nicht unnötig zu strapazieren, spülen Sie es mit lauwarmem und nicht heißem Wasser aus. Verwenden Sie außerdem eine Kur, um das Haar zusätzlich zu pflegen und die geöffnete Schuppenschicht wieder zu schließen.