Darum bekommen wir bei Kälte Gänsehaut

Wenn wir frieren, weil die Temperaturen fallen oder wir aus dem Wasser steigen, bemerken wir häufig eine Gänsehaut als körperliche Reaktion. Die einzelnen Härchen stellen sich auf – doch wirklich bringen tut das Ganze nichts, oder? Eine Studie hat nun die evolutionäre Grundlage dazu entschlüsselt und verrät, welche Nutzen die Gänsehaut wirklich hat.

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Dass die Gänsehaut bei Kälte dazu dient, unsere feinen Härchen aufzurichten, haben wir sicherlich alle schon einmal gehört. Doch da Menschen heutzutage kein richtiges Fell mehr besitzen, ist diese körperliche Reaktion schon längst hinfällig. Warum also hat sich die Evolution bisher nicht angepasst?

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So entsteht Gänsehaut

Bereits bekannt war der Fakt, dass bei Kälte ein Nervensignal ausgelöst wird, woraufhin sich der Muskel zusammenzieht und die Haare aufrichtet. Effektiv schützt Menschen das jedoch nicht vor Kälte. In einer aktuellen Studie wurde allerdings nun ein weiterer Nutzen dieser körperlichen Reaktion herausgefunden.
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Studie: Entstehung von Gänsehaut lässt Haare wachsen

Bei der Untersuchung konnten die Forscher feststellen, dass das Nervensignal des Sympathikusnerves nicht nur mit dem Muskel kommuniziert, sondern auch mit den Haarfollikel-Stammzellen. Ist unsere Haut im Normalzustand, verbleibt die Nervenaktivität des Sympathikusnerves durchgängig auf einem konstant niedrigen Level. Entsteht nun Gänsehaut, wird der Nerv auf einem vielfach höheren Niveau aktiviert. Die Folge: Es werden mehr Neurotransmitter freigesetzt, die die Stammzellen aktivieren. Daraus regeneriert sich der Haarfollikel und es wächst neues Haar.

Gänsehaut ist also nicht nur eine kurzfristige Reaktion, um sich vor Kälte zu schützen – die bei geringer Behaarung relativ ineffektiv ist. Sondern auch wichtig für die Interaktion zwischen dem Nervus sympathicus, den Muskeln und den Haarfollikel Stammzellen, die bei langanhaltender Kälte neues Haarwachstum anregen würden.