Acht Tipps für mehr Gelassenheit

Acht Tipps für mehr Gelassenheit

Abschalten, den Alltag entkommen und einen Moment für sich zu haben, ist heutzutage schwer in den Alltag zu integrieren. Gefühlt hat man überall Baustellen, die es einem erschweren, sich Zeit zu nehmen und kurz zu entspannen - deshalb haben wir 8 Tipps für Euch zusammengestellt, die Euch genau dabei helfen sollen.

Entspannt im Alltag© petrunjela/iStock
Entspannt im Alltag

Acht Tipps für kleine Auszeiten in Eurem Alltag

1. Tipp: Der "Talsenke"-Druckpunkt (1 Minute)

Egal, ob Ihr gerade an der Bushaltestelle steht oder beim Arzt im Wartezimmer sitzt: Dieser Druckpunkt beschert Euch überall und jederzeit eine Mini-Ruhepause, der Ärger verfliegt. Dafür braucht Ihr nur Eure Hände. Die „Talsenke“ stammt aus der traditionellen chinesischen Medizin, der zufolge zwölf Energiebahnen (Meridiane) unseren Körper durchlaufen. Jede steht für bestimmte Körperteile oder Gefühle, die durch Behandlung verschiedener Druckpunkte gestärkt oder beruhigt werden.

So geht’s: Drückt mit dem rechten Daumen zehn Sekunden lang fest auf die weiche Stelle zwischen linkem Daumen und Zeigefinger. Zwei Sekunden Pause machen. Die Übung noch zweimal wiederholen. Danach die Seite wechseln.

2. Tipp: Achtsames Eincremen (3 Minuten)

Nutzt, was Ihr ohnehin jeden Tag im Badezimmer tut – nur, dass Ihr euch einen Tick mehr Zeit dafür nehmt und alles andere ausblendet. Es gibt Euch ein gutes Gefühl, die Gesichtscreme bewusst zu verteilen, ohne nebenbei auf das Handy zu schauen oder mit dem Kopf schon im Büro zu sitzen. Diese Achtsamkeitsübung hilft Euch, sich selbst wieder näherzukommen.

So geht’s: Schließt Eure Augen, und folgt mit den Fingern Eurem Gefühl. Nehmt Eure eigenen Berührungen und die sanften Rundungen Eures Gesichts wahr. Kommt Euch zwischendurch doch die Einkaufsliste in den Sinn, lasst den Gedanken weiterziehen. Je öfter Ihr dieses Ritual ausführt, desto besser wird Euch das gelingen.

3. Tipp: „Moonlight“-Yoga (5 Minuten)

Auch wenn Ihr noch nie in Eurem Leben Yoga gemacht habt, könnt Ihr euch mit dieser einfachen Variante die Zeit kurz vor dem Einschlafen verschönern. Das Einzige, was Ihr benötigt, ist ein Ort, an dem Ihr euch wohlfühlt (z. B. im Schlaf- oder Wohnzimmer) sowie Wolldecke und Kissen. Die helfen, das Körpergewicht an den Boden abzugeben, sodass Ihr vollkommen loslassen könnt. Das war Patricia Thielemann, der Erfinderin des „Moonlight“-Yogas, besonders wichtig: Sie wollte Übungen entwickeln, bei denen vor allem die Entspannung im Vordergrund steht, nicht die korrekte Ausführung. „Sogar Anfängerinnen können dadurch erfahren, wie sie aktiv entspannen, Innigkeit erleben und eins mit etwas Größerem werden können“, erklärt die Berlinerin. Mehr innere Zufriedenheit und eine erhöhte Flexibilität in den Hüften bringt zum Beispiel die folgende „Schmetterlings“-Übung.

So geht’s: Legt Euch mit dem Rücken auf eine zusammengefaltete Decke, den Kopf auf ein kleines Kissen. Spreizt die angezogenen Beine und legt die Fußsohlen aneinander. Die Knie zeigen nach außen. Die Füße nur so weit zum Becken ziehen, dass Ihr euch wohlfühlt. Zieht es in den Leisten? Dann stützt die Knie mit weiteren Kissen. Denkt jetzt an die kleinen Dinge, über die Ihr euch heute gefreut habt. Kontrolliert Eure Atmung nicht, lasst sie geschehen. Die Position ca. fünf Minuten halten. Dann Beine strecken, langsam aufrichten.

4. Tipp: Matcha-Meditation (8 Minuten)

Wenn Ihr euch morgens ohnehin ein heißes Getränk zubereitet, probiert doch mal grünen Matcha-Tee – dann erlebet Ihr eine beruhigende Zeremonie und einen sanften Energieschub. Das berühmte Superfood wurde schon im siebten Jahrhundert von buddhistischen Mönchen als Kraftquelle vor der Meditation genutzt. Denn Matcha enthält nur halb so viel Koffein wie Kaffee, belebt aber genauso. Außerdem steckt die besänftigende Aminosäure L-Theanin darin, die ausgeglichener macht. Neuerdings werden die grünen Power-Blätter auch für entgiftende „Detox“-Behandlungen genutzt, die die Haut vor aggressiven freien Radikalen schützt. Wer möchte, kann sich aus dem Pulver also außerdem eine wohltuende Gesichtsmaske anrühren.

So geht’s: Gießt 1 TL Matcha-Pulver in einem Becher mit 100 Milliliter kochendem Wasser auf, und schlagt es mit dem Bambusbesen (Chasen) in gleichmäßigen Bewegungen leicht schaumig – das hat etwas Meditatives. Für eine Gesichtsmaske 1/2 TL Matcha-Pulver mit 1 TL Olivenöl, 1 EL Honig und 100 Gramm Quark verrühren. Fünf Minuten einwirken lassen, dann mit warmem Wasser abspülen.

5.Tipp: Alpha-Wellen-Klänge (10 Minuten)

Möchtet Ihr es euch abends manchmal nur noch auf dem Sofa gemütlich machen? Tut das – und lasst Eure Gedanken und alles, was tagsüber passiert ist, von sanften Melodien davontragen. Alpha-Wellen-Klänge beeinflussen nachweislich Euer Gehirn – genauer: die Schwankungen, die entstehen, wenn Eure Nervenzellen über elektrische Impulse miteinander kommunizieren. Diese Frequenz liegt bei etwa 38 Hertz, wenn Ihr euch gehetzt fühlt – und bei gerade mal 15 Hertz, wenn Ihr euch im Ruhezustand befindet. Auf Alpha-Wellen basierende Musik hilft, den Takt zu verlangsamen. „Sie reduziert die Schwingungen um bis zu 30 Prozent, sodass wir uns danach deutlich entspannter fühlen“, sagt Barbara von den Driesch, Präsidentin des Fachverbandes Wellness, Beauty und Gesundheit e. V.

So geht’s: Macht es Euch mit einer kuscheligen Decke bequem, und hört Entspannungsmusik auf Basis von Alpha-Wellen (z. B. „Chorus of Healing“, CD von Dinah Arosa Marker, ca. 17 Euro, z. B. im Buchhandel). Schon zehn Minuten bringen viel. Habt Ihr noch mehr Zeit, könnt Ihr die CD natürlich durchlaufen lassen. Hier gilt: Viel hilft viel.

6.Tipp: Massagen zum Selbermachen (15 Minuten)

Schön, wenn es jemanden gibt, der Euch gelegentlich massiert – aber Ihr werdet staunen, wie viel Ihr auch selbst ausrichten könnt. „Berühren wir uns mit unseren eigenen Händen, aktivieren wir Sinneszellen, die über ein fein verzweigtes Nerven­ system Signale an unser Gehirn senden und die Bildung von Wohlfühlhormonen anstoßen“, erklärt Irene von Dach, medizinische Masseurin aus Bern. „Das hilft, unsere Stimmung aufzu­hellen, die Körperwahrnehmung zu verbessern und die Konzentrationsfähigkeit zu steigern.“

So geht’s: Versucht es zunächst mit einer Gesichtsmassage, für die Ihr euch wirklich Zeit nehmt. Dafür erwärmt Ihr erst etwas Massageöl im Wasserbad und gebt es auf Eure Fingerkuppen. Dann die Augen schließen und das gesamte Ge­sicht sanft abtrommeln. Legt danach Eure Fingerspitzen auf den Wangen ab, und beginnt von dort aus, großzügige Kreise um die Augen herumzuziehen – vorbei am inneren Augenwinkel, über die Stirn und die Schläfen. Nach etwa fünf Runden haltet Ihr an der Nasenwurzel und üben mit den Zeigefingern vom inneren Augenwinkel her einen sanften Druck aus. Noch einmal wieder­ holen. Zum Schluss die gesamte Gesichtskontur „ausstreichen“, damit sind kurze Bewegungen gemeint, mit denen Ihr an der Stirn kurz vor dem Haaransatz beginnt und von innen nach außen wischen. Habt Ihr später noch etwas vor, achtet darauf, dass kein Öl ins Haar gelangt, oder wascht es später mit Shampoo aus. Zum Schluss die Augen noch etwas geschlossen halten, während Ihr der Entspannung nachfühlt. Dann langsam „in den Tag zurückkehren“. Tipp: Mehr Griffe findet Ihr im Buch „Die Kunst der fernöstli­chen Gesichts­ Massage“ von Marie­ France Muller und Nhuan Le Quang, Goldmann, 272 S., 8,95 Euro.

7. Tipp: Afrikanisches Wohlfühlritual (30 Minuten)

Endlose Weite, eine ursprüngliche Natur mit einzigartigen Tieren: Die exotische Mischung Afrikas bringt uns ins Träumen und hilft, mal aus vertrauten Routine auszusteigen. Dazu müs­st Ihr nicht in eines der vielen Spas fahren, die Euer Angebot jetzt um afrikanische Entspannungs­rituale ergänzen. Mit ein paar Pflegeprodukten holt Ihr die Savanne direkt in Euer Badezimmer.

So geht’s: Reibt den Körper zunächst mit einem Kaffee-Peeling ab, das die Haut porentief reinigt. Das könnt Ihr kaufen oder selber machen. Dazu 3 EL Kaffeepulver aus der Küche mit 3 EL Kokosnussöl (z. B. im Reformhaus erhältlich) mischen und mit sanftem Druck auftragen. Grüner Kaffee (ebenfalls Reformhaus) enthält besonders viel Koffein, das gleichzeitig die Durchblutung anregt. Anschließend steigt Ihr ins Badewasser, in das Ihr vorher etwa 100 ml Marulaöl träufeln – eine bei Südafrikanerinnen beliebte, rückfettende Körperpflege aus den Früchten des Elefantenbaums. Oder Ihr braust die Peelingreste mit einem Duschgel mit Marulaöl ab (z. B. „African Shower Gel Hair & Body“ von Dr. Oldhaver, 200 ml, ca. 11 Euro). Zum Schluss reine Sheabutter in die noch feuchte Haut massieren. Tipp: Noch stimmungsvoller wird es mit afrikanischen Trommelklängen, z. B. auf der CD „The Fantastic Rhythm of Africa – For your Relaxation“, ca. 13 Euro, im Buchhandel erhältlich.

8. Tipp: Wellness mit Freundinnen (180 Minuten)

Ein Gespräch mit der besten Freundin ist eine Wohltat für unsere Seele – und viele Menschen möchten auch beim Entspannen eine spezielle Person dabei haben: Neue Umfragen von Wellness­ hotels zeigen, dass etwa 70 Prozent der Gäste erholsame Augenblicke mit Nahestehenden teilen und sogar neue soziale Kontakte knüpfen möch­ten. Erste Spas schaffen deshalb Kommunika­tionsorte, die ein wenig an die Badehauskultur des antiken Roms erinnern, in der gesellschaftlicher Austausch ein fester Bestandteil war.

So geht’s: Ladet Freundinnen ein, um gemeinsam eine glättende Apfelmaske zu mixen. Pro Person braucht Ihr 1 geriebenen Apfel, 2 EL griechischen Joghurt, 1 TL Honig und einen Spritzer Zitronensaft. Alles mischen, auftragen und nach ca. 15 Min. abwaschen. Sprecht bei Masken mit mehr Zutaten vorher ab, wer was mitbringt.

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