So kann zu viel Hautpflege eine Dermatitis verursachen

So kann zu viel Hautpflege eine Dermatitis verursachen

Die Haut im Gesicht ist empfindlich und sollte nur mit so vielen Produkten wie nötig behandelt werden. Bei zu viel Pflege kann es nämlich zur sogenannten Mundrose (Periorale Dermatitis) kommen. Wir erklären, was dahinter steckt.

Frau mit Gesichtsmaske© Olesia Bekh / iStock
Frau mit Gesichtsmaske

Bei einer perioralen Dermatitis handelt es sich um eine nicht ansteckende Hauterkrankung, die vorzugsweise im Gesicht, besonders im Bereich des Mundes, auftritt. Woher diese Erkrankung kommt, wird noch immer erforscht. Auffällig ist jedoch, dass Betroffene häufig zu empfindlicher Haut oder allergischen Krankheiten neigen.

Ursachen der Mundrose

Die häufigste Ursache für den Ausschlag rund um den Mund ist eine Irritation der Haut. Durch zu viele Hautpflegeprodukte leidet die Hautbarriere. Die Haut kann Feuchtigkeit nicht mehr richtig speichern, wodurch sie austrocknet und gereizt reagiert. Dadurch sind die Hautstellen nicht mehr ausreichend vor Krankheitserregern geschützt, sodass es leichter zu Infektionen kommt. Betroffene versuchen oftmals, die Beschwerden durch intensivere Hautpflege zu lindern. Doch ohne Erfolg: Die Beschwerden werden meistens sogar schlimmer.

Symptome einer perioralen Dermatitis

Der Hautausschlag bildet sich üblicherweise im Bereich um den Mund. Ein typisches Merkmal ist, dass ein schmaler Streifen um die Lippen herum ausgespart wird. Betroffen sind oftmals auch Kinn, Wangen und die Nasenpartie. In manchen Fällen kommt es vor, dass sich die Hauterscheinungen bis zur Stirn, Augen und den Hals ausbreiten.
So fühlt sich die Haut an:
  • gerötet
  • trocken und juckend
  • brennend und spannend
  • es bilden sich kleine rote Knötchen (Papeln) und eventuell Bläschen (Vesikel), die mit Eiter gefüllt sein können.
Mechanische Reizungen, UV-Licht und hormonelle Schwankungen können die Beschwerden der Mundrose sogar verstärken.
Oftmals reicht beim Arzt ein Blick, um die periorale Dermatitis zu erkennen. Manchmal ähneln die Hautveränderungen jedoch auch Erkrankungen wie Akne, Rosazea, Neurodermitis oder Allergien. Dann sind weitere Untersuchungen notwendig.

Was hilft gegen die Mundrose?

Eine spezielle Therapie oder Creme gegen den Ausschlag gibt es nicht. Von Kortisoncreme sollten Sie die Finger lassen, das diese das Problem nur kurzzeitig beheben und es danach, meistens noch schlimmer, wiederkehrt.
Stattdessen hat sich die sogenannte Nulltherapie bewährt: Betroffene verzichten dabei mehrere Wochen auf alle Hautcremes, Waschlotionen, Kosmetika und Salben. Die Haut kann sich in dieser Ruhephase regenerieren. Dabei kann es anfangs jedoch passieren, dass die Beschwerden noch schlimmer werden. Doch da hilft nur: Augen zu und durch.
Sollten sich die Hautstellen entzünden, ist auf jeden Fall der Gang zum Arzt ratsam. Dieser wird bei einer bakteriellen Infektion eine antibiotische Salbe oder Antibiotika in Tablettenform verordnen.
Um dem Hautausschlag vorzubeugen, sollten Sie Ihre Kosmetik überprüfen. PH-hautfreundliche oder medizinische Kosmetik sind oftmals die beste Lösung, um die Haut Schritt für Schritt wieder an Pflege zu gewöhnen. Achten Sie auch darauf, künftig nicht mehr zu viele Pflegeprodukte zu verwenden. Hilfreich ist es auch, wenn Sie bei einer Marke und einer Pflegeserie bleiben.

Datum: 11.09.2020
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