
Tee erfreut sich in Deutschland großer Beliebtheit, was sich in einem stetig steigenden Konsum widerspiegelt. Im Jahr 2021 lag der Pro-Kopf-Verbrauch beispielsweise bei etwa 71,5 Litern, wobei Kräuter- und Früchtetees mit 42,7 Litern den größten Anteil ausmachten. Die Deutschen trinken täglich rund 129 Millionen Tassen Tee, was insgesamt etwa 50 Milliarden Tassen pro Jahr entspricht, und die Vorliebe für Tee ist eng mit einem gestiegenen Gesundheitsbewusstsein sowie dem Wunsch nach Achtsamkeit und Genuss verbunden. Nun ruft ein Hersteller sein Bio-Produkt jedoch aufgrund einer Schadstoffbelastung zurück.
Dieser Bio-Tee enthält gefährliche Schadstoffe
Der Hersteller Johann Bünting Teehandelshaus GmbH & Company ruft seinen Bio Brennnessel, Bünting Tee, 20 Aufgussbeutel á 2 Gramm mit dem Produktionsdatum 26. bis 30.08.2024 und 17. bis 19.09.2024 und Haltbarkeitsdatum 08/2027 und 09/2027 zurück. Betroffen sind Produkte mit folgenden Chargennummern: L2435 27; L2435 28; L2435 29; L2438 16; L2438 17; L2438 18; L2438 19. Der Grund für den Rückruf sind Pyrrolizidinalkaloide, deren Verzehr stark gesundheitsschädigend wirken kann.
Betroffen sind die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen.
Wie gefährlich sind Pyrrolizidinalkaloide?
Pyrrolizidinalkaloide (PA) können bei regelmäßiger Aufnahme auch in geringen Mengen gesundheitsschädlich sein. Im Tierversuch zeigten sie erbgutverändernde und krebserzeugende Wirkungen, weshalb vermutet wird, dass sie auch beim Menschen krebserregend wirken können. PA können die Leber schädigen und bei höheren Dosen zu irreversiblen Leberschäden wie einer Leberzirrhose führen. Besonders gefährdet sind Kinder, Schwangere und Stillende. Akute Vergiftungen mit hohen PA-Dosen können sogar tödlich enden. Für Personen, die regelmäßig große Mengen an Tee oder Kräutertee konsumieren, besteht laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) möglicherweise ein langfristiges gesundheitliches Risiko.