
Laut einer aktuellen Auswertung des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) waren im Jahr 2023 mehr als 1,4 Millionen Menschen in Deutschland medizinisch wegen Alkoholsucht in Behandlung. Dabei sind besonders Menschen in der zweiten Lebenshälfte betroffen. Die Dunkelziffer dürfte höher liegen, wie die Barmer berichtet. Dabei zeigt die Analyse große regionale Unterschiede:
Im Norden mehr Alkoholkranke
In Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen ist der Anteil alkoholkranker Menschen etwa um mehr als ein Drittel höher als der Durchschnitt im Bund. Im Jahr 2023 wurden dort jeweils rund 2,6 Prozent bzw. 2,3 Prozent der Bevölkerung aufgrund von Alkoholsucht behandelt. Der Bundesdurchschnitt liegt knapp bei 1,7 Prozent. Hessen und Baden-Württemberg wiesen mit rund 1,5 Prozent die geringste Diagnoserate für Alkoholabhängigkeit auf. "Die erheblichen regionalen Unterschiede bei Alkoholsucht lassen sich nicht allein medizinisch erklären. Auch soziale und demografische Faktoren dürften vermutlich eine Rolle spielen", sagt Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer.

Alkoholkrank? Hier finden Betroffene Hilfe
Es gibt verschiedene Hilfs- und Informationsangebote bei einer Alkoholsucht:
Telefonische Hilfe
- BZgA-Infotelefon zur Suchtvorbeugung: 0221 892031 (Montag bis Donnerstag 10-22 Uhr, Freitag bis Sonntag 10-18 Uhr)
- Nottelefon Sucht: 0180 365 24 07 (täglich erreichbar)
- Telefonseelsorge: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 (kostenfrei)
Online-Hilfe
- Caritas Online-Beratung: Anonyme E-Mail-Beratung durch Fachkräfte der Suchthilfe, die innerhalb von 48 Stunden antworten
- Suchtberatung des Deutschen Roten Kreuz
- Selbsthilfeprogramm: www.selbsthilfealkohol.de
Persönliche Beratung
- Suchtberatungsstellen: Kostenlose und anonyme Beratung vor Ort
- Suchthilfeverzeichnis der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS): Suche nach lokalen Beratungsstellen.