Stiftung Warentest: Potenzmittel im Test

Erektionsprobleme sind weit verbreitet, aber oft ein Tabuthema. Stiftung Warentest hat verschiedene Potenzmittel getestet und ihre Wirksamkeit bewertet. 

Potenzprobleme sind immer noch ein Tabu-Thema, über das Betroffene ungern sprechen. Laut Stiftung Warentest gehen Mediziner davon aus, dass ein Drittel bis die Hälfte aller Männer über 40 Erektionsprobleme erlebt hat. Mit zunehmenden Alter nehmen diese weiter zu. Aber nicht nur das Alter kann die Potenz beeinträchtigen. Auch psychische Gründe wie Stress, Nervosität oder der Druck, beim Geschlechtsverkehr zu funktionieren, können Erektionsstörungen hervorrufen. Gut zu wissen: Man spricht von einer erektilen Dysfunktion, wenn Männer länger als sechs Monate Beschwerden haben. 

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Stiftung Warentest testet verschiedene Potenzmittel

Nicht ohne Grund sind deshalb Potenzmittel gefragt. Doch wie gut sind diese? Stiftung Warentest hat verschiedene Tabletten-, Stäbchen- und Spritzenformen bewertet. Vorweg kann gesagt werden: Bis auf ein pflanzliches Mittel sind alle „mit Einschränkungen“ zu empfehlen. 

Potenzmittel im Test: mit PDE-Hemmer und Alprostadil „mit Einschränkung geeignet“

Vor 25 Jahren war Viagra die erste Potenztablette, die erhältlich war. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Alternativen mit unterschiedlichen Wirkstoffen. 

Viagra enthält den Wirkstoff Sildenafil. Er gehört – genauso wie Avanafil, Tadalafil und Vardenafil zu den Phosphodiesterasen, auch bekannt als PDE-Hemmer. Sie sorgen dafür, dass die Schwellkörper im Penis länger mit Blut gefüllt sind, was eine längere und stabilere Erektion verspricht. Wichtig zu beachten: Die Einnahme von Potenzmitteln kann mit Nebenwirkungen verbunden sein. So können unter anderem Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Hörverlust auftreten.

Präparate sind demnach:

  • Spedra
  • Viagra 
  • Cialis
  • oder Levitra

Der Wirkstoff Alprostadil kann bei Potenzproblemen helfen, die durch geschädigte Nervenbahnen hervorgerufen werden. Per Spritze oder Stäbchen wird das Mittel direkt am Penis appliziert. Allerdings kann es zu schmerzhaften Dauererektionen kommen, weshalb Medikamente mit Alprostadil eingeschränkt empfehlenswert sind. 

Präparate sind demnach:

  • Muse
  • oder Caverject Impuls 

Potenz natürlich steigern

Nicht immer sollten Medikamente die erste Wahl sein, wenn es darum geht, die Potenz zu steigern. In vielen Fällen hilft bereits ein gesunder Lebensstil – und das auf natürliche Weise. Zu den Maßnahmen, die sich besonders positiv auf die Potenz auswirken, gehören: 

1. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Fleisch, Fisch und gesunden Fetten ist, kann die allgemeine Gesundheit fördern und die Durchblutung verbessern, was sich wiederum positiv auf die Potenz auswirken kann.

2. Regelmäßige körperliche Aktivität: Sport und regelmäßige Bewegung verbessern ebenfalls die Durchblutung im Körper und unterstützen die sexuelle Funktion. Versuchen Sie mindestens 30 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Tag einzuplanen.

3. Stressmanagement: Stress kann sich negativ auf die Potenz auswirken. Daher ist es wichtig, Stress abzubauen, wobei Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder Yoga helfen können.

4. Ausreichend Schlaf: Ein guter Schlaf ist wichtig für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden. Ein Schlafmangel begünstigt daher nicht nur das Entstehen von Bluthochdruck und Diabetes, sondern wird auch mit Erektionsproblemen in Verbindung gebracht. 

5. Nikotin- und Alkoholverzicht: Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum können die Potenz beeinträchtigen, weshalb Sie mit dem Rauchen aufhören und den Verzehr von Alkohol reduzieren sollten. 

6. Gewichtskontrolle: Übergewicht kann hormonelle Veränderungen zur Folge haben und die Potenz beeinflussen. Ein gesundes Körpergewicht kann sich deshalb positiv auf die sexuelle Funktion auswirken.

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Potenzprobleme ärztlich abklären lassen

Wenn Sie Probleme mit Ihrer Potenz haben und erektile Störungen haben, sollten Sie diese immer ärztlich abklären lassen. Es ist wichtig zu beachten, dass Potenzstörungen manchmal Anzeichen für ernsthafte gesundheitliche Probleme sein können. Einige dieser Probleme sind Herzinfarkte und Schlaganfälle, die potenziell lebensbedrohlich sind. 

Darüber hinaus können Potenzstörungen auch mit Krankheiten in Verbindung stehen, die das zentrale Nervensystem betreffen, wie Alzheimer, Morbus Parkinson und Multiple Sklerose