Hautkrebs früh erkennen: Wie die ABCDE-Regel Leben retten kann

Um Hautkrebs frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, sollten Sie sich regelmäßig beim Hautarzt untersuchen lassen. Besonders Menschen mit vielen Muttermalen sollten auch regelmäßig ihre Haut selbst kontrollieren. Dazu können Sie die ABCDE-Regel verwenden - wie das geht, erfahren Sie in diesem Artikel.

Hautkrebs: Zahlen und Fakten 

Hautkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Die Zahl der Diagnosen ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen: Im Jahr 2023 wurden laut Statistischem Bundesamt rund 116.900 Menschen mit der Diagnose Hautkrebs stationär im Krankenhaus behandelt – das sind fast doppelt so viele wie noch 2003. 

Besonders auffällig ist der Anstieg beim sogenannten hellen Hautkrebs (Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom), dessen Behandlungsfälle sich in 20 Jahren mehr als verdoppelt haben. Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) ist seltener, aber gefährlicher; 2023 gab es rund 26.000 stationäre Behandlungen wegen Melanomen, ein Anstieg um rund 27 Prozent im Vergleich zu 2003.

Insgesamt leben in Deutschland aktuell etwa 1,8 Millionen Menschen mit weißem Hautkrebs und rund 417.400 mit schwarzem Hautkrebs. Hautkrebs macht inzwischen etwa 8 Prozent aller stationären Krebsbehandlungen aus. 

ABCDE-Regel: Dieser Hautkrebs-Selbstcheck kann Ihr Leben retten 

Frühzeitig erkannter Hautkrebs ist in der Regel gut behandelbar. Daher ist es wichtig, sich regelmäßig selbst auf Veränderungen der Haut zu untersuchen.

Die ABCDE-Regel ist ein einfacher Selbsttest, mit dem Sie verdächtige Hautveränderungen erkennen können. Der Test basiert auf den folgenden Kriterien:

  • Asymmetrie: Ein Muttermal, das nicht symmetrisch ist, kann ein Zeichen für Hautkrebs sein.
  • Börde: Ein Muttermal mit unregelmäßiger oder verwaschener Bordüre kann ein Zeichen für Hautkrebs sein.
  • Color: Ein Muttermal mit ungleichmäßiger Farbe kann ein Zeichen für Hautkrebs sein.
  • Diameter: Ein Muttermal mit einem Durchmesser von mehr als 5 Millimetern kann ein Zeichen für Hautkrebs sein.
  • Evolution: Ein Muttermal, das sich verändert, kann ein Zeichen für Hautkrebs sein.

So führen Sie die ABCDE-Regel durch

  1. Stellen Sie sich vor einen Spiegel und untersuchen Sie Ihre Haut von Kopf bis Fuß.
  2. Achten Sie auf Muttermale, die eines oder mehrere Kriterien der ABCDE-Regel erfüllen.
  3. Wenn Sie ein verdächtiges Muttermal finden, markieren Sie es mit einem Stift, damit Sie es beim nächsten Mal nicht übersehen.
  4. Wenn Sie sich unsicher sind, ob ein Muttermal verdächtig ist, lassen Sie es von einem Arzt untersuchen.

Regelmäßige Selbstuntersuchungen

Es ist wichtig, Ihre Haut regelmäßig auf Veränderungen zu untersuchen. Am besten ist es, einmal im Monat diesen Selbstcheck durchzuführen. Wenn Sie verdächtige Hautveränderungen finden, sollten Sie diese so schnell wie möglich von einem Arzt untersuchen lassen.

5 Risikofaktoren für Hautkrebs

Es gibt eine Reihe von Faktoren, die das Risiko für Hautkrebs erhöhen können. Dazu gehören:

  • Häufige Sonnenexposition: Die ultraviolette (UV) Strahlung der Sonne ist der wichtigste Risikofaktor für Hautkrebs.
  • Lichtempfindliche Haut: Menschen mit heller Haut, blonden oder roten Haaren und blauen Augen sind anfälliger für Hautkrebs.
  • Vielfache Muttermale: Menschen mit vielen Muttermalen haben ein höheres Risiko für Hautkrebs.
  • Familiengeschichte: Menschen mit familiärer Vorbelastung für Hautkrebs haben ein höheres Risiko für die Erkrankung.
  • Künstliche UV-Strahlung: Der regelmäßige Besuch von Solarien bzw. die Nutzung künstlicher UV-Strahlung erhöht das Hautkrebsrisiko deutlich

Die häufigsten Formen von Hautkrebs

  • Basalzellkarzinom

Das Basalzellkarzinom ist die häufigste Form von Hautkrebs. Es tritt meist im Gesicht, an den Ohren oder am Hals auf. Das Basalzellkarzinom ist in der Regel gut behandelbar und hat eine hohe Heilungsrate.

  • Plattenepithelkarzinom

Das Plattenepithelkarzinom ist die zweithäufigste Form von Hautkrebs. Es tritt meist an den Händen, Armen oder Beinen auf. Das Plattenepithelkarzinom ist in der Regel gut behandelbar, kann aber auch in seltenen Fällen Metastasen bilden.

  • Malignes Melanom

Das maligne Melanom ist die gefährlichste Form von Hautkrebs. Es kann überall am Körper auftreten, aber am häufigsten im Gesicht, am Rücken oder an den Beinen. Das maligne Melanom kann Metastasen bilden und ist in diesem Fall in der Regel nicht heilbar.