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Das müssen Sie tun, wenn Sie umgeknickt sind!
Sie sind beim Laufen im Wald mit dem Fuß umgeknickt und ihr Knöchel ist geschwollen? Wir verraten Ihnen, was Sie sofort nach dem Umknicken tun müssen und welche Verletzung möglicherweise vorliegt.
Ob beim Volleyball, Fußball, Joggen oder Spazierengehen – einmal falsch aufgetreten und umgeknickt, schon schmerzt das Fußgelenk und schwillt sogar möglicherweise an. Welche Sofortmaßnahme Sie bei Sportverletzungen als Erstes ergreifen sollten, erklären wir Ihnen im Folgenden.
PECH-Regel bei Sport-Verletzungen
Mit dem nützlichen wie einprägsamen Akronym PECH können Sie sich ganz einfach merken, wie Sie nach dem Umknicken des Fußgelenks vorgehen sollten, um Schlimmeres wie Einblutungen zu verhindern und die Heilungsprozesse in Gang zu setzen:
- Pause
Was für viele logisch erscheint, wird dennoch nicht immer eingehalten. Auch wenn Ihr Schmerz nach wenigen Minuten nachlässt und Sie sich wieder fit fühlen, sollten Sie Ihre sportliche Aktivität umgehend abbrechen. Die Gefahr besteht, dass Mikrotraumata oder kleine Blutergüsse vorliegen, die Sie nicht sehen oder bemerken. Diese können jedoch durch weiteres Training verschlimmert werden, Folgeschäden verursachen und eine längere Verletzungspause bedeuten. Beenden Sie das Training sofort und gehen Sie zum nächsten Schritt über. Nur wenn Sie ganz leicht umknicken und zu keinem Zeitpunkt Schmerzen verspüren, dürfen Sie ausnahmsweise weitermachen. - Eis
Spätestens wenn sich die ersten Entzündungszeichen bemerkbar machen, ist Kühlung angesagt. Die Zeichen sind Rötung, Hitze, Schwellung, Schmerz und funktionelle Einschränkungen. Diese deuten auf eine Schädigung des Gewebes rund um das Gelenk hin. Hierzu gehören die Bänder, Sehnen, Muskeln sowie Knochen. Eine starke Schwellung mit einem großen blauen Fleck deutet auf einen Bluterguss hin, z.B. infolge eines Bänderrisses. Damit es nicht zu weiteren Einblutungen kommt, sollten Sie schnellstmöglich eine Kühlkompresse oder einen Eisbeutel anlegen. Wichtig: Die Haut immer mit einem Tuch vor direkter Kälte schützen! - Compression
Ähnlich wie die Kühlung dient eine Compression dazu, Einblutungen zu verhindern und Schwellungen einzudämmen. Am besten kombinieren Sie beides, indem Sie eine Kühlkompresse eng – aber nicht so eng, dass das Blut komplett abgeschnürt wird – anlegen. Haben Sie keine Kompresse oder Verbände zur Hand, können Sie auch ein Kleidungsstück um das betroffene Gelenk wickeln. - Hochlegen
Auch die vierte Maßnahme dient dazu, ein weiteres Anschwellen und Blutansammlungen zu verhindern. Durch das Hochlegen Ihres Beines, am besten über Herzhöhe, kurbeln Sie den venösen Blutrückfluss zum Herzen an und verhindern, dass sich Blutgerinnsel bzw. Thrombosen im Bein bilden.
Befolgen Sie nach einer Verletzung oder einem verletzungsähnlichen Ereignis der Gelenke oder Muskeln immer die PECH-Regel, um Schlimmeres zu verhindern und den Heilungsprozess in Gang zu setzen. Rufen Sie gegebenenfalls einen Krankenwagen oder transportieren Sie selbständig die verletzte Person zum Krankenhaus, um eine ärztliche Diagnose und die korrekte Behandlung zu erhalten.
Bänderdehnung oder Bänderriss?
Bänderüberdehnungen und Bänderrisse am oberen Sprunggelenk gehören zu den häufigsten Verletzungen im Profi- und Freizeitsport. Dabei ist meist das Außenband betroffen, wenn der Fuß plötzlich nach innen wegknickt. Häufig fragen sich Betroffene, ob ihre Bänder nur stark gedehnt wurden oder tatsächlich gerissen sind. Dies erkennen Sie hauptsächlich an den Entzündungszeichen und der Schwere der Symptome.
Während eine Bänderdehnung von außen kaum sichtbar ist und mit mäßigen Schmerzen einhergeht, ist ein Bänderriss meist eindeutig ersichtlich und tastbar. Hierbei schwillt die betroffene Struktur stark an und ist von außen durch eine blaue Einfärbung der Haut erkennbar. Außerdem treten starke Schmerzen auf, sodass der Fuß kaum noch belastet werden kann. Eine Bänderdehnung kann zwar chronisch werden, ist jedoch meist nach einer Ruhephase von zwei bis drei Wochen verheilt. Ein Bänderriss hingegen kann je nach Schwere bis zu zwei Monate Pause mit sich bringen.
Prävention: So schützen Sie Ihr Fußgelenk vor Verletzungen
Neben Vorsichtsmaßnahmen in Ihrer jeweiligen Sportart, z.B. keine Mittellinienübertritte beim Volleyball sowie kein Joggen bei Frost oder Nässe, können Sie Ihre Fußgelenke mit folgenden Maßnahmen stärken und stabilisieren:
- Stabilisations-Training: Um Ihr Fußgelenk zu kräftigen und weniger anfällig für das Umknicken zu machen, sollten Sie regelmäßig den Einbeinstand auf weichem Untergrund durchführen. Hierzu stellen Sie sich entweder auf eine weiche Yogamatte oder ein aufgerolltes Handtuch, um den Boden instabil zu gestalten. Nun heben Sie ein Bein ab und versuchen 30 Sekunden lang die Balance zu halten. Um das Ganze schwieriger zu gestalten, können Sie zusätzlich Ihren Blick zur Decke richten oder die Augen ganz schließen. Am besten täglich zweimal 30 Sekunden pro Bein, z.B. beim Zähneputzen.
Tipp: Mit Geräten können Sie Ihr Stabi-Training noch anspruchsvoller und effektiver gestalten, z.B. mit einem Balance-Kissen oder einem Bosu-Ball. - Barfußlaufen: Egal ob am Strand oder auf einer weichen Wiese – wir sollten öfter barfuß unterwegs sein! Ohne die Polsterung eines Schuhs müssen alle Strukturen und Muskeln rund um das Fußgelenk sowie das Fußgewölbe deutlich mehr arbeiten und werden stärker. Um sich vor Schnittverletzungen durch Glassplitter oder ähnliches zu schützen, sollten Sie dabei bestenfalls Barfußschuhe tragen.
- Krafttraining für die Unterschenkel:
- Wadenheben mit oder ohne Gewicht, z.B. auf einer Treppenstufe: Fuß gerade auf einer Treppenstufe platzieren, sodass die hintere Hälfte des Fußes herabhängt. Nun Fußspitze in die Stufe drücken, sodass die Hacke nach oben geht und die Wade voll angespannt wird. Dreimal 10 Wiederholungen pro Seite.
- Fußzehen anheben: Im Stehen oder im Sitzen die Fußzehen anheben während die Hacke am Boden bleibt. Zwei bis drei Sekunden oben halten und wieder absenken. Dreimal 10 Wiederholungen pro Seite.