Das Wichtigste zuerst: Jeder Mensch hat Bauchfett – und das ist auch gut so, denn das Fettgewebe ist lebensnotwendig, da es die inneren Organe schützt. Zu viel des Bauchfetts unter der Bauchdecke, welches auch als Viszeralfett bezeichnet wird, ist jedoch alles andere als gesund. Es stört nicht nur, weil die Jeans kneift, sondern kann auch unserer Gesundheit schaden.
Warum ist Bauchfett gefährlich?
Unterbauchfett, auch bekannt als viszerales Fett, ist das Fett, das sich um die Organe im Bauchraum ansammelt. Das viszerale Fett produziert Hormone und Entzündungsstoffe, die sich negativ auf den Stoffwechsel auswirken. Daraus resultierend erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Außerdem gilt es als Risikofaktor für eine Insulinresistenz, bei der die Zellen nicht mehr richtig auf Insulin reagieren. Dies führt wiederum zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels und erhöht so das Risiko für Typ-2-Diabetes. Das Ansammeln von Fett führt zudem zu einer Belastung für die betroffenen Organe und beeinträchtigt ihre Funktion. Dadurch können verschiedene gesundheitliche Beschwerden entstehen, einschließlich Lebererkrankungen und Nierenproblemen.
Das sogenannte Unterhautfett (subkutane Fett) ist das Fett, das direkt unter der Haut sitzt und wir mit der Hand greifen können. Dieses dient insbesondere als Energiespender und ist weniger gefährlich. Trotzdem ist der Speck, der sich besonders hartnäckig am Unterbauch hält, vielen von uns ein Dorn im Auge. Wir erklären, wie Sie effektiv gegen die Speckröllchen vorgehen können.
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Im Video: Bauchfett reduzieren – diese Lebensmittel helfen
Welche Ursachen gibt es für Unterbauchfett?
1. Die falsche Ernährung
Klar, es liegt auf der Hand, dass eine unausgewogene und ungesunde Ernährung langfristig zu einer Gewichtszunahme führen kann. Nehmen wir mehr Kalorien zu uns, als wir verbrennen können, nehmen wir zu. Vor allem verarbeitete Lebensmittel und Fast Food können dank ihrer enthaltenen gesättigten Fettsäuren für Extra-Kilos und einen wachsenden Bauchumfang sorgen.
2. Bewegungsmangel
Auch dieser Punkt wird Sie nicht überraschen – fehlende Bewegung kann ebenfalls Unterbauchfett fördern. Die gute Nachricht: Schon ein täglicher halbstündiger Spaziergang kann Ihr Bauchfett zum Schmelzen bringen, da dank der Bewegung Ihr Stoffwechsel angekurbelt wird.
3. Hormonelle Ursachen
Unsere Hormone beeinflussen auf unterschiedliche Weise unser unteres Bauchfett: Zum einen kann ein erhöhter Insulinspiegel für Bauchspeck sorgen, da dieser den Fettabbau blockiert. Auch Frauen in den Wechseljahren können in dieser Zeit am Bauch zunehmen. Schuld daran trägt das steigende männliche Hormon Testosteron und das sinkende weibliche Östrogen. Die Folge ist eine Fettumverteilung, welche sich durch einen dicker werdenden Bauch äußert.
4. Genetische Gründe
Unsere Gene beeinflussen unser Sättigungsgefühl, unseren Fettstoffwechsel und dementsprechend auch unsere Fettverteilung. Das FTO-Gen ("Fat mass and obesity-associated gene“) ist für die Verbrennung und Einlagerung des Fetts verantwortlich. Dies läuft über die Fettzellen ab. Weiße Zellen speichern Fett, während braune Zellen Fett verbrennen. Und dann gibt es noch beige Fettzellen, die beides können. Bei manchen Menschen können allerdings diese Fettzellen Fett nur speichern, aber nicht verbrennen, was zu Übergewicht führen kann.
5. Stress
Eine weitere Erklärung für Ihr viszerales Fett kann zu viel Stress sein. Sind wir nämlich gestresst, schüttet unser Körper das Hormon Cortisol aus. Dieses kann Heißhungerattacken auslösen, weshalb Sie mehr Nahrung zu sich nehmen. Gleichzeitig bremst Cortisol unseren Stoffwechsel. Anstatt die Energie zu verbrennen, wird diese als Fettdepots im Bauch eingelagert.
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Ist mein Bauch zu dick?
Klar, jeder hat Bauchspeck – der eine mehr, der andere weniger. Doch wann ist der Bauchumfang wirklich bedenklich? Den Anteil Ihres Viszeralfetts lässt sich nur durch eine Computertomographie (CT) oder ein Magnetresonanztomogramm (MRT) feststellen. Allerdings kann auch bereits das Messen Ihres Bauchumfangs bereits Erkenntnisse liefern.
- Bei Männern ist ein Bauchumfang von 94 Zentimetern kritisch.
- Bei Frauen birgt ein Umfang von 80 Zentimetern gesundheitliche Risiken wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Tipp: Messen Sie Ihren Bauchumfang vor dem Frühstück. Legen Sie das Maßband zwischen die unterste Rippe und die Oberkante Ihres Hüftknochens – etwa auf Höhe Ihres Bauchnabels.
Unterbauchfett loswerden: Mit diesen 4 Tricks klappt es
1. Auf Alkohol verzichten
Eine Ernährungsumstellung ist das A und O, wenn Sie gezielt gegen den Speck am unteren Bauch vorgehen wollen. Dies beinhaltet natürlich, wenig Lebensmittel mit gesättigten Fettsäuren zu sich zu nehmen und stattdessen auf gesunde, ungesättigte Fettsäuren zu setzen. Verzichten Sie, auf Fertiggerichte und Fast Food und kochen Sie, wenn möglich, immer frisch. Ein weiterer wichtiger Punkt, der oft außer Acht gelassen wird, ist der Verzehr von Alkohol, den Sie einschränken sollten – im besten Fall verzichten Sie für eine Weile vollständig auf Aperol Spritz, Lillet und andere Getränke. Denn: Ein Aperol enthält beispielsweise rund 280 Kalorien, was ungefähr der Menge entspricht, die Sie auch mit einem Stück Käsekuchen aufnehmen. Abgesehen davon bremst Alkohol unseren Stoffwechsel, fährt den Fettabbau herunter und kann Heißhunger begünstigen.
2. Gezielt Sport treiben
Neben der richtigen Ernährung ist Sport der entscheidende Faktor, wenn es darum geht, am unteren Bauch abzunehmen. Generell gilt: Wer Gewicht verlieren möchte, sollte mehr Kalorien verbrauchen, als er zu sich nimmt. Am besten eignet sich eine Kombination aus Ausdauersport wie Radfahren, Joggen oder Schwimmen und Kraftsport. Um Ihren Bauch gezielt zu straffen, eignen sich Bauchübungen wie Crunches und Planks. Obendrein sollten Sie Übungen in Ihr Workout aufnehmen, die gezielt die unteren Bauchmuskeln trainieren – dazu zählen unter anderem Leg Raises oder das Klappmesser. Hier erklären wir die drei besten Übungen gegen Unterbauchfett >>
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3. Stress reduzieren
Stress gilt nicht umsonst als Risikofaktor für körperliche und psychische Krankheiten wie Herzinfarkt, Depression oder Magen-Darm-Erkrankung. Denn dauerhafte Anspannung und Belastung können nicht nur Verspannungen und Rückenschmerzen hervorrufen, sondern erhöhen auch Puls und Blutdruck oder sorgen für Schlafstörungen. Obendrein sorgt Stress dafür, dass das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet wird, welches unseren Körper in Alarmbereitschaft versetzt. Als Folge lagert er vermehrt Fett ein, um für den Notfall auf Energiereserven zurückgreifen zu können – insbesondere am Bauch. Bauen Sie daher ausreichend Entspannung und Erholung in Ihren Alltag ein, beispielsweise können lange Spaziergänge, Yoga-Einheiten sowie Lesen oder Hörbuch hören eine entspannende Wirkung haben.
4. Neue Gewohnheiten etablieren
Nur, wer seine Gewohnheiten langfristig ändert, neue Routinen schafft und diese fest in seinen Alltag integriert, wird nachhaltige Ergebnisse erzielen. Dieser Grundsatz gilt in allen Bereichen des Lebens – auch beim Thema Sport und Abnehmen. Oft lohnt es sich, an den Stellschrauben für Ernährung, Bewegung und Schlaf zu drehen. Diese Veränderungen können ganz einfach sein. Steigen Sie beispielsweise ab sofort immer 3 U-Bahn-Stationen zu früh aus – und gehen Sie den Rest des Weges zu Fuß. Nach etwa 30 Tagen werden Sie sich an Ihre neue Routine gewöhnt haben. Ähnlich wie beim Zähneputzen werden Sie dann kaum mehr darüber nachdenken.
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