
Bei Diabetes Typ 2 werden die Körperzellen gegenüber dem Hormon Insulin empfindlich (Insulinresistenz), sodass der Zucker aus dem Blut nicht mehr ausreichend in die Zellen gelangt. Früher galt die Krankheit als "Altersdiabetes", da sie hauptsächlich ältere Menschen bekamen. Verschiedene Risikofaktoren sorgen jedoch dafür, dass Diabetes Typ 2 immer verstärkter bei jüngeren Erwachsenen und auch bei Kindern auftritt.
Wie entsteht Diabetes Typ 2?
Risikofaktoren von Diabetes Typ 2
Beeinflussbare Faktoren
Eine der Hauptursachen für Diabetes Typ 2 ist Übergewicht. Auch wenn Übergewicht nicht der alleinige Auslöser ist, so wird angenommen, dass Fettzellen unterschiedliche Botenstoffe wie Hormone oder Entzündungsstoffe an das Blut abgeben, wodurch die Insulinempfindlichkeit nach und nach herabgesetzt wird. Besonders Bauchfett, sowohl im Erwachsenen- als auch im Kindesalter, spielt dabei eine Rolle.
Bewegungsmangel
Übergewicht entsteht durch eine zu hohe Kalorienaufnahme und Bewegungsmangel. Der Körper verbrennt nicht genug Energie, sondern lagert diese als Fettdepots an. Ein Überschuss an Kalorien spiegelt sich in einem erhöhten Blutzuckerspiegel wieder.
Metabolisches Syndrom
Zum Metabolischen Syndrom gehört neben Übergewicht auch die bauchbetonte Fettsucht, erhöhte Blutfettwerte, Bluthochdruck und eine Insulinresistenz. Das Syndrom gilt daher als wichtiger Risikofaktor für Diabetes Typ 2 sowie für Schlaganfall und Herzinfarkt.
Nicht beeinflussbare Faktoren
Alter
Im zunehmenden Alter kann die Produktion von Insulin nachlassen. Die Bauchspeicheldrüse schüttet zum Ausgleich vermehrt Insulin aus, wodurch die Wirksamkeit auf die Zellen gemindert wird.
Vererbung
Die Genetik spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Töchter, deren Mütter an Diabetes Typ 2 erkrankt sind, haben ein 50 prozentiges Risiko, ebenfalls zu erkranken. Sind beide Elternteile erkrankt, steigt das Risiko für die Kinder sogar auf 80 Prozent.
Hormonelle Erkrankungen
Erkrankungen wie das PCO-Syndrom können ebenfalls das Risiko für Diabetes erhöhen.
- Medikamente wie Verhütungspille, harntreibende Mittel (Diuretika), Blutdrucksenker und Antidepressiva
- Rauchen
- Depressionen
- ballaststoffarme Ernährung
- fett- und zuckerreiche Ernährung
- hoher Koffeinkonsum
- Zusammensetzung des Blutplasmas (z. B. Vorkommen mehrfach ungesättigter Fettsäuren, Aminosäuren etc.)
Diabetes Typ 2 Anzeichen
- Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Schwäche
- schlecht heilende Wunden
- Neigung zu Infektionen
- trockene oder juckende Haut
- vermehrter Durst
- häufiges Wasserlassen
- Infektionen im Genitalbereich, Harnwegsinfekte
- Sehstörungen, wechselnde Sehstärke
- Muskelkrämpfe
- Durchblutungsstörungen
- Nervenerkrankungen
- Übelkeit, Bauchschmerzen
- Menstruationsstörungen, verminderte Fruchtbarkeit
- Potenzstörungen, Libidoverlust
- Fuß- und Scheidenpilz
- Bei Kindern: Wachstumsstörungen, Bettnässen und Gewichtsabnahme
Diagnose von Diabetes Typ 2
- der Blutzuckerspiegel bei mindestens zwei unabhängigen Messungen nüchtern 126 mg/dl (7,0 mmol/l) oder höher beträgt.
- der Blutzuckerspiegel (nüchtern oder nicht) bei zwei unabhängigen Messungen über 200 mg/dl (11,1 mmol/l) beträgt.
- der Langzeit-Blutzuckerwert HbA1c 6,5 Prozent (48 mmol/mol) oder höher beträgt.
Behandlung von Diabetes Typ 2
Wird Diabetes Typ 2 diagnostiziert, ist die Behandlung immer an den individuellen Lebensstil und möglichen Begleiterkrankungen angepasst. Zu den Therapiemaßnahmen zählen:
- Abnehmen
- Ernährungsumstellung
- Bewegung und Sport
- Medikamente
- Gabe von Insulin