Ständig kalte Finger: Das sind die Ursachen

Bei niedrigen Temperaturen im Herbst und Winter ist es normal, wenn unsere Hände bei einem längeren Aufenthalt an der frischen Luft kalt werden. Wer jedoch ständig kalte Finger hat, sollte unter Umständen einen Arzt aufsuchen. Wir erklären, welche Ursachen es gibt.

Manche Menschen frieren mehr als andere. Das Temperaturempfinden hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Alter oder dem Geschlecht ab. Männer frieren beispielsweise weniger als Frauen, weil sie mehr Muskelmasse haben und Muskeln Wärme erzeugen. Obendrein ist die Hautschicht bei Frauen dünner, wodurch sie schneller Wärme verlieren. Aus diesem Grund bekommen Frauen auch eher kalte Hände und Füße als Männer. Wenn die Finger jedoch ständig kalt sind, sollten Sie unter Umständen einen Arzt aufsuchen. Wir erklären, welche Gründe dahinterstecken können.

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Ständig kalte Finger: Das sind die Ursachen

Verschiedene Faktoren wie die Einnahme bestimmter Medikamente oder Rauchen können dazu führen, dass sich die Blutgefäße verengen und der Blutfluss zu den Händen gestört wird. Als Folge können diese kalt werden. Aber auch Stress und Ängste können für die kalten Extremitäten verantwortlich sein: Wenn der Körper in Stresssituationen Adrenalin ausschüttet, verengen sich die Blutgefäße und Sie bekommen kalte Finger und Hände.

Ständig kalte Finger durch das Raynaud-Syndrom

Beim Raynaud-Syndrom handelt es sich um eine Überreaktion der Nerven auf Kälte – das kann zum Beispiel kalte Luft oder kaltes Wasser sein. Ein Krampf in den Gefäßen stört die Durchblutung, wodurch die Hände weiß und kalt werden. Akute Krämpfe dauern in der Regel nicht länger als eine halbe Stunde und können zudem mit weiteren Symptomen wie Missempfindungen und Taubheitsgefühlen einhergehen. Mediziner unterscheiden das primäre Raynaud-Syndrom, dessen Ursache ungeklärt ist und dem sekundären Raynaud-Syndrom. Letzteres wird durch ernsthafte Erkrankungen wie Rheuma, Multiple Sklerose oder Nervenschäden und -entzündungen im Bereich der Hand verursacht. 

Ständig kalte Finger durch eine Schilddrüsenunterfunktion

Unsere Schilddrüse ist für verschiedene Prozesse in unserem Körper zuständig, unter anderem reguliert sie unsere Körpertemperatur. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion verlangsamen sich die Körperfunktionen, für die das Organ zuständig ist. In Bezug auf die Körpertemperatur bedeutet das eine Kälteempfindlichkeit: Wir frieren schneller und auch unsere Hände sind schneller kalt. Zu den Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion zählen außerdem Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Gewichtszunahme, Verstopfungen, depressive Verstimmungen.

Ständig kalte Finger durch Durchblutungsstörungen

Ebenso kann eine arterielle Durchblutungsstörung für chronisch kalte Finger und Hände verantwortlich sein. Wenn die Gefäßwände durch Ablagerungen verengt werden, kommt es zu Störungen des Blutflusses. In diesem Fall sollten Maßnahmen ergriffen werden, die die Durchblutung anregen – dazu zählen unter anderem ausgiebige Spaziergänge, Ausdauersport, Saunagänge oder Wechselduschen.

Ständig kalte Finger durch einen niedrigen Blutdruck

Ein niedriger Blutdruck (Hypotonie) zählt zu den häufigen Ursachen für kalte Finger und Hände. Dieser kann erblich bedingt sein oder durch andere Faktoren wie Dehydrierung, Blutverlust, die Einnahme bestimmter Medikamente oder schnelle Positionsänderungen hervorgerufen werden. Weitere Symptome, an denen Sie einen niedrigen Blutdruck erkennen, sind Schwindel, Herzrasen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme oder Atemnot.

Ständig kalte Finger durch Blutarmut

Bei einer Blutarmut (Anämie) sind zu wenig rote Blutkörperchen oder zu wenig des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin im Blut, was eine Sauerstoffunterversorgung zur Folge hat. Diese äußert sich durch Symptome wie kalte Hände, Blässe, Müdigkeit oder Kopfschmerzen. Mögliche Ursachen für eine Anämie sind ein Eisenmangel, eine starke Regelblutung, bestimmte Krebserkrankungen oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn.

Kalte Finger durch Karpaltunnelsyndrom

Schwillt das Gewebe im Karpaltunnel am Handgelenk an und drückt auf den Mittelnerv, wird dies als Karpaltunnelsyndrom bezeichnet. Als Folge können Schmerzen und Empfindungsstörungen auftreten. Da die Durchblutung der Hand gestört sein kann, können auch kalte Hände auf die Erkrankung hinweisen. 

Video: Das bedeutet es, wenn Sie immer kalte Hände haben