Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Reizblase?
- Symptome einer Reizblase
- Ursachen einer Reizblase
- Behandlung einer Reizblase
- 7 Hausmittel, die bei einer Reizblase helfen
- 1. Hilft sofort bei einer Reizblase: Echtes Goldkrutenkraut
- 2. Beckenbodentraining
- 3. Trinken Sie viel
- 4. Lebensmittel mit Betacarotin
- 5. Cranberrys essen
- 6. Entspannungstechniken
- 7. Auf harntreibende Lebensmittel verzichten
- Reizblase beruhigen – mit diesen Tipps gelingt es
- Video: Tipps bei Konfirmandenblase – was tun gegen häufigen Harndrang?
Was ist eine Reizblase?
Menschen mit einer Reizblase leiden unter häufigem und unkontrollierten Harndrang, der so stark sein kann, dass Betroffene den Urin nicht immer halten können. Die Reizblase ist eine weit verbreitete Krankheit. Nach Angaben der Techniker Krankenkasse leiden rund 16 Prozent der Deutschen unter einer Reizblase. Frauen ab 40 sind häufiger betroffen als Männer. Für erkrankte Personen ist das Leben mit einer Reizblase belastend und aufgrund der häufigen Toilettengänge mit Beeinträchtigungen gespickt. Dennoch zählt die Reizblase immer noch als Tabu-Thema, da Betroffene sich schämen und den Arztbesuch aufschieben.
Symptome einer Reizblase
- Häufiger Harndrang, auch wenn die Blase wenig bis kaum gefüllt ist.
- Kleine Mengen Urin beim Wasserlassen
- Brennen beim Wasserlassen
- Unterleibskrämpfe
- kein Gefühl der Linderung nach dem Wasserlassen
Ursachen einer Reizblase
Bei einer Reizblase signalisieren fehlgeleitete Nervenimpulse dem Gehirn, dass die maximale Blasenfüllung erreicht ist und verursachen Harndrang. Es gibt verschiedene Ursachen, die für eine Reizblase sorgen. Zu den möglichen Gründen zählen unter anderem:
- Unterkühlung
- Stress und andere psychische Belastungen
- hormonelle Schwankungen
- Hormonmangel (beispielsweise in den Wechseljahren)
- als Folge von Unterleibsoperationen
Dementsprechend ist ein ausführliches Anamnesegespräch mit einem Urologen und eine gründliche Untersuchung entscheidend – auch, um andere Krankheiten wie Harnwegsinfekte, Nieren- oder Blasensteine oder schwerwiegende Krankheiten wie Blasentumore auszuschließen. Es ist nicht immer ganz so leicht, eine Reizblase von einer Blasenentzündung zu unterscheiden, da sich die Symptome sehr ähneln. Die Beschwerden sind bei einer Reizblase allerdings weniger ausgeprägt und es können keine krankmachenden Keime nachgewiesen werden. Nicht selten kommt es nach einer überstandenen Blasenentzündung zu einer Reizblase, da die Blasenregion noch gereizt und empfindlicher für Infektionen ist.
Behandlung einer Reizblase
Je eher Sie die Beschwerden behandeln lassen, desto besser stehen die Heilungschancen. Die Therapie erfolgt, abhängig von der Ursache der Reizblase. Kommt es wiederholt zu Blasenentzündungen, helfen verschiedene Maßnahmen, um erneute Infekte vorzubeugen. Liegt eine Blasen- oder Scheidensenkung vor, können diese durch einen operativen Eingriff behoben werden. Auch eine Verhaltenstherapie, bei der Betroffene lernen, den Harndrang hinauszuzögern, kann ratsam sein. In der Regel kann eine Reizblase medikamentös gut behandelt werden. Betroffene, die stark unter den Beschwerden leiden, bekommen Anticholinergika verschrieben, die das Zusammenziehen des Blasenmuskels und somit den plötzlichen Harndrang unterbinden.
7 Hausmittel, die bei einer Reizblase helfen
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Hausmittel und pflanzliche Arzneien, die Ihre Blase schützen und stärken.
1. Hilft sofort bei einer Reizblase: Echtes Goldkrutenkraut
Die Heilpflanze ist ein alt bewährtes Mittel bei Blasenbeschwerden und verspricht schnelle Linderung, wenn sie die Reizblase bemerkbar macht. Echtes Goldrutenkraut hilft, die verkrampfte Blasenmuskulatur zu entspannen. Das Dranggefühl und die Schmerzen nehmen ab. Langfristig wirkt das pflanzliche Arzneimittel reizlindernd auf die Blasenschleimhaut. Außerdem regt das Kraut die Harnbildung an – somit werden Keime und Bakterien ausgeschwemmt. Zudem ist die Heilpflanze entzündungshemmend.
Brühen Sie das Goldkrutenkraut zusammen mit Bärentraubenblätter als Tee auf. Bärentraubenblätter sind ebenfalls wegen ihrer antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkungen bekannt. Die Gerbstoffe der Pflanze schützen die Blasenschleimhaut und töten Keime ab.
2. Beckenbodentraining
Eine gute, trainierte Beckenbodenmuskulatur kann unfreiwilligem Wasserlassen entgegenwirken. Der Beckenboden ist dafür zuständig, dass die Blase verschlossen bleibt und gestützt wird. Aufgrund von Schwangerschaften, Übergewicht oder Alter erschlafft die Beckenbodenmuskulatur. Umliegende Organe drücken zu stark auf die Blase. Das hat zur Folge, dass die Schließmuskeln bei Anstrengungen, Niesen oder Lachen nicht standhalten können und es zum Harnabgang kommen kann. Gezieltes und regelmäßiges Beckenbodentraining oder Blasentraining kann dem entgegenwirken.
3. Trinken Sie viel
Betroffen Personen mit einer Reizblase neigen dazu, ihre Trinkmenge zu reduzieren, um das ständige Wasserlassen zu unterdrücken. Dies ist jedoch alles andere gesund. Körper und Organe benötigen genügend Flüssigkeit. Eine geringere Trinkmenge kann Harnwegsinfekte begünstigen, da die Blase nicht ausreichend durchgespült wird. Trinken Sie am besten stilles Wasser und nehmen Sie harntreibende Getränke wie Kaffee, schwarzen Tee sowie Alkohol in Maßen zu sich.
4. Lebensmittel mit Betacarotin
In rotem und dunkelgrünem Obst und Gemüse wie Paprika, Karotten oder Grünkohl steckt viel Provitamin A (Betacarotin), das die Schleimhaut der Blasenwand stärkt, da es Abwehrstoffe anregt und somit das Immunsystem unterstützt. Infektionen wie Blasenentzündungen werden vorgebeugt.
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5. Cranberrys essen
Ebenfalls gut für die Gesundheit Ihrer Blase sind Cranberrys, die antibakteriell wirken und verhindern, dass sich Bakterien an die Blasenwand heften können. Ob in Tablettenform, als Saft oder roh – Sie sollten die kleinen roten Beeren essen, wenn Sie wiederholt mit Harnwegsinfekten zu kämpfen haben.
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6. Entspannungstechniken
Stress und emotionale Anspannung haben Auswirkungen auf die Blase und führen dazu, dass bei einer geringen Harnmenge die Blase anschlägt. Hinzu kommt, dass eine Reizblase zusätzlich eine Belastung darstellt. Die ständige Angst, rechtzeitig eine Toilette zu finden und möglicherweise nicht einhalten zu können, stresst Geist und Blase.
Erlernen Sie spezielle Entspannungstechniken und Atemübungen, die Sie in Stresssituationen beruhigen. Ebenfalls hilfreich ist Yoga, um zur Ruhe zu kommen und zu entspannen. Achten Sie auch auf ausreichende Erholungsphasen, die Sie nur für sich nutzen.
7. Auf harntreibende Lebensmittel verzichten
Auch, wenn es trotz Reizblase wichtig ist, ausreichend zu trinken, sollten Sie in Ihrer Ernährung darauf achten, nicht zu viele harntreibende Lebensmittel zu verzehren. Dazu zählen unter anderem Spargel, Petersilie oder Gewürze wie Chili und Ingwer – ein übermäßiger Verzehr könnte Beschwerden bei einer Reizblase verschlimmern.
Reizblase beruhigen – mit diesen Tipps gelingt es
Ihre Reizblase macht sich bemerkbar, aber weit und breit ist keine Toilette in der Nähe? Ganz klar, eine blöde Situation! Versuchen Sie zuallererst die Ruhe zu bewahren. Zusätzlichen Stress oder gar Panik können den Harndrang noch verschlimmern. Nehmen Sie daher ein paar tiefe Atemzüge. Anschließend können folgende Tipps Ihre überaktive Blase beruhigen:
- Beckenboden anspannen: Dadurch signalisieren Sie Ihrer Blase das Ende des Wasserlassens. Ihr Blasenmuskel entspannt sich daraufhin.
- Nach vorne beugen: Beugen Sie sich mit dem Oberkörper vor – ähnlich wie beim Zubinden der Schuhe. Durch die Bewegung wird Ihre Blase verlagert, was zu einer Linderung des Dranggefühls beiträgt.
- Druck auf Damm oder Klitoris: Dieser Trick hilft vor allem bei einem besonders starken Drang. Drücken Sie einfach mit einer Hand auf Ihren Damm oder auf Ihre Klitoris. Auch hilft es, die Beine zu überkreuzen. Der Druck beruhigt die Blase. Alternativ können Sie Druck aufbauen, wenn Sie sich auf eine harte Stuhlkante setzen.
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